AFI - The Blood Album | |
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Review von Stormrider vom 01.03.2017 (5171 mal gelesen) | |
"The Blood", der Titel des nun immerhin schon zehnten AFI-Albums ist kurz und kernig, und so manche Death oder Black Metal Combo hätte wohl im Nachgang gerne diesen simplen wie starken Einfall gehabt. Mit dem Titel wars das dann aber auch schon, was AFI im Jahr 2017 an Härte zu bieten hätten. Keine Ahnung wieso man ein Album, das durchweg keinerlei Ecken, Kanten, Härte oder sonst irgendwelchen wehtuenden Momente besitzt, mit einem so kraftvollen Titel versieht. Führt nämlich ganz schön in die Irre. Nichts aber auch gar nichts an "The Blood" lässt einen Zweifel daran, wofür die Songs geschrieben wurden, für das US-Mainstream-Pop-Rock-Radio. Und da dann explizit für die ach so leidende Emo-Fraktion, die sich in seichten "die Welt ist so schlecht, und ich mittendrin" Lyrics und poppig-cheesigen Melodien suhlt. Klar, nach zehn Alben und diversen Charterfolgen kann man erwarten, dass alle Beteiligten wissen, was sie mit ihren Instrumenten anstellen, und so ist alles, was es auf den vierzehn Songs zu hören gibt, handwerklich ohne Fehler, soundtechnisch adäquat und schön glatt in Szene gesetzt, aber eben leider auch ohne jegliches Charisma. Ich finde auf "The Blood" keinen Song, der genug Trauer verbreiten würde, um wirklich die Emo-Tränen laufen zu lassen, und auch keine Hook, die sich länger als die Songdauer im Ohr hält. Man könnte AFI also einfach vorwerfen, dass sie hier absolut auf Nummer sicher gehen und ein Album abliefern, von dem sie wissen, dass es funktioniert. Dabei hat die Band doch in ihrer Karriere so manchen Schritt gewagt und sich mehrfach musikalisch gehäutet, ohne dabei anbiedernd zu wirken. Am Ende muss man "The Blood" aber nunmal nicht am Gesamtwerk der Band bewerten, sondern es muss auch als Einzelalbum bestehen. Und da muss ich sagen ist es ein simples Pop-Rock-Album, das viel zu wenig zu bieten hat, wenn man seine Teenagertrauerphase mal überwunden hat. Wenn leiden, dann richtig. "The Blood" ist eher was für Fans der Band, die alles ihrer Faves brauchen oder für Hörer, die gerne mal wieder dieses teenagereske Dunkle haben wollen, was aber eigentlich weder dunkel noch traurig ist, wenn man genauer hinschaut oder -hört. Fazit: Kraftvoller Titel für ein kraftloses Album. Wenn ich guten, düsteren Pop mit Emo-Touch hören will, dann lege ich bestimmt nicht AFI und "The Blood" auf, weshalb ich auch keinen Anspieltipp geben kann. Wieso dann aber eigentlich dennoch vier Blutstropfen? Rein objektiv gesehen ist das Album für die mittlerweile offensichtliche Zielgruppe der Radiohörer genau passend, und es ist fürs Genre perfekt produziert. Leider wird sich in einem halben Jahr niemand mehr daran erinnern, weil neue Popsongs die Radios bespielen. Dann wird sich auch keiner mehr "The Blood" aus dem Regal ziehen. Gesamtwertung: 4.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Dark Snow 02. Still A Stranger 03. Aurelia 04. Hidden Knives 05. Get Hurt 06. Above The Bridge 07. So Beneath You 08. Snow Cats 09. Dumb Kids 10. Pink Eyes 11. Feed From The Floor 12. White Offerings 13. She Speaks The Language 14. The Wind That Carries Me Away | Band Website: www.afireinside.net Medium: CD Spieldauer: 46:46 Minuten VÖ: 20.01.2017 |
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