Stamina - Perseverance | |
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Review von des vom 20.03.2014 (5835 mal gelesen) | |
Was machen STAMINA denn nun? Melodischen Hard Rock oder doch Prog? Oder sind sie ein SYMPHONY X-Klon? Stimmt alles und alles auch nicht. Mit 'Higher' Fängt "Perseverance" eigentlich unspektakulär an; relativ softer Hardrock frisch aus den Achtzigern. Dazu kommt ein Keyboard-Klingeling, das man wie ich als Keyboard-nicht-sehr-Möger ausblenden muss; manch anderer Hörer wird wohl seinen Gefallen dran finden. Doch zurück zum Song: fängt wie ein simpler Hardrocker an, gesanglich mit Schmelz vorgetragen und ziemlich geradeaus. Doch dann wird es unvermittelt proggy: Keyboards und Gitarren fetzen um die Wette und der Bassist lässt seine Saiten federn. Zwar nur ein kurzer Einschub, der aber den Song aufwertet und für die nötigen Kanten sorgt, aber auch für die Platte symptomatisch ist, denn derlei Spielereien finden sich immer wieder und zuhauf. So auch gleich bei 'Breaking Another String', das erst mit BLIND GUARDIAN-Gedächtnis-Orchestrierung loslegt, dann in ein frickeliges Prog-Riff mündet und schließlich zum AVANTASIA mutiert. Das sorgt bei den ersten Durchgängen für Stirnrunzeln und macht "Perseverance" erst einmal eher unzugänglich; auf der anderen Seite liefert der melodisch-hakelig-Wechsel für länger anhaltenden Hörspaß. Dazu sorgt eine relativ lange Liste an Gastsängern für zusätzlichen Höranreiz: Göran Edman, der schon mit Yngwie Malmsteen arbeiten durfte, findet sich ebenso wie Nils Molin (DYNAZTY), wie auch der frühere STAMINA-Sänger Giorgio Adamo, der gleich 4 Lieder singen durfte. Nachdem der aktuelle Sänger Jacopo Di Domenico nur auf einem Song zu hören ist, liegt die Vermutung nahe, dass es während der Aufnahmen zu Änderungen im Besetzungsgefüge gekommen sein konnte. Den besten Gastbeitrag liefert aber Maria McTurk von ROYAL HUNT, die den Spruch bewahrheitet, dass das Beste ganz zum Schluss kommt - 'Winner For A Day' ist vor allem gesanglich ein Highlight, das vom Zwiegesang zwischen Maria McTurk und Jacopo Di Domenico lebt. Zu erwähnen sei noch, dass sich mit 'Just Before The Dawn' noch eine wunderschöne Powerballade auf der Platte findet. Was bleibt zusammenfassend zu sagen? STAMINA liefern stilistisch an den letzten AVANTASIA-Platten ausgerichteten, progressiv angerauten Hardrock, der eine schöne Waage zwischen melodisch und hakelig hält. Das reichlich eingesetzte Keyboard ist wohl Geschmackssache; also meins isses nicht, wie auch die seltsamen Gesangseffekte bei 'Naked Eye'. Dafür gibt es für die Puristen unter uns klasse-gniedelige Gitarrensoli und auch die fetten Drums machen schön was her. Also, wenn "Perseverance" die einzige Platte auf der ganzen Welt wäre, würde ich sie auf die einsame Insel mitnehmen, aber auch so wird sie wohl immer wieder im Player laufen. des Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Higher 02. Breaking Another String 03. I'm Alive 04. Just Before The Dawn 05. Perseverance 06. Naked Eye 07. Unbreakble 08. Wake Up The Gods 09. Winner For A Day | Band Website: staminaband.net Medium: CD Spieldauer: 47:00 Minuten VÖ: 24.02.2014 |
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