Interview mit Matt und Steve von Centao

Ein Interview von des vom 23.02.2012 (9597 mal gelesen)
CENTAO haben mit "The Look The Wait The Kill" ein beachtliches Album rausgebracht, das erwachsen klingt und dennoch voller Energie steckt. Sänger Matt und Gitarrist Steve erzählen uns etwas über die Einflüsse der Band und die über Schwierigkeiten, in Österreich mit Rockmusik erfolgreich zu sein.

Bandfoto by Christian Anderl: www.christiananderl.com imgleft

Hallo Leute! Gefällt mir sehr, "The Look The Wait The Kill". Wie zufrieden seid ihr selbst mit der Platte?

Steve: Vielen Dank! Wir sind sehr zufrieden damit! Wir hatten hohe Erwartungen betreffend unseres Produzenten und an das Studio und die wurden zu 100% erfüllt!! Die Platte hat einen sehr internationalen Sound, wie wir finden, und wir lieben jeden Song darauf!

Matt: Ich find's großartig, genau so wollte ich unsere Songs hören.

Was bedeutet der Titel "The Look The Wait The Kill" eigentlich?

Matt: Es geht um den ersten Augenblick im Leben, das lange Warten und den Tod auf der einen Seite, auf der anderen kann man den Titel auf ein Raubtier ummünzen: Es schaut, wartet ab und schlägt zu. Genau in diesen beiden Gefühlswelten spielt sich unser Album ab. Einmal rauh, hart und angriffslustig, dann wieder nachdenklich, melancholisch in Demut zum Leben! "The Look The Wait The Kill" soll vorallem auch zum Nachdenken anregen. Wir wollen jetzt nicht die ganz große Endzeitstimmung abbilden, aber daran erinnern, wie schnell manchmal alles vorbei sein kann. Wir haben einfach das Gefühl, die Welt gerät immer mehr aus den Fugen, alles wird schneller, viele Menschen sind überfordert, ausgebrannt und leer. Dabei wäre es Zeit, im Hier und Jetzt zu leben! Das wollen wir mit dem Titel ausdrücken.

Ihr habt schon einmal für STONE SOUR als Supportact gespielt, an die ihr mich stilistisch erinnert. Inwieweit hat STONE SOUR Euch beeinflusst?

Steve: Das ist witzig, haben wir zwar schon mal gehört - ich selbst finde das eigentlich aber gar nicht so. Ich höre auch STONE SOUR nicht wirklich; der Gig an Sich war unfassbar geil!

Matt: In wieweit dich eine Band oder deren Musik beeinflusst, ist denke ich, immer sehr schwer zu sagen. Ich finde die Musik von STONE SOUR und die Band an sich sehr cool. Aber meine persönlichen Einflüsse haben eine sehr große Bandbreite, die sich jetzt nicht auf die Herren aus Iowa beschränkt :-) Ich muss an dieser Stelle immer einen Freund zitieren, der mal gesagt hat: "Es gibt die Musik, die du hörst - es gibt die Musik, die du machst - und es gibt die Musik, die du gern machen möchtest." Da steckt viel Wahrheit drinnen, denke ich.

Ihr habt auch schon einmal für GUNS'N'ROSES eröffnet. Wie passt ihr stilistisch zu den GUNNERS? Wie wurde Euer Auftritt angenommen und was haltet Ihr von Axl und seiner Söldnertruppe?

Steve: Für uns war es natürlich die größte Indoorshow, die wir jemals gespielt haben und es ist einfach nur fantastisch, vor so einer Menge Leute zu rocken! Wir wurden zehn Minuten vor Beginn darauf hingewiesen, das Set von 45min auf ca. 60min zu verlängern und wir schafften es, die Leute gut anzuheizen, auch wenn sicher 99% der Leute unsere Songs nicht kannten und auf das sind wir schon stolz - ich mein, wen interessiert ein Support vor GUNS'N'ROSES, der dann noch dazu eine Stunde spielt - und es war trotzdem ein riesen Erfolg für uns!

Matt: Ich hatte Angst vor Bierbechern, aber die kamen gottseidank nicht! :-) Und stilistisch muss die Vorband ja nicht immer ganz exakt das Genre bedienen wie der Hauptact, denke ich. Für uns war's eine riesen Ehre und die Show von den Gunners haben wir uns natürlich auch angesehen. Das war schon der ganz große Rock'n'Roll Circus und es hat gut getan, die Songs von GUNS'N'ROSES wiedermal mit der original Stimme live zu hören. Wenngleich es auch nicht mehr wirklich die Band ist, die sie waren. Ich bin nämlich auch Slash Fan!

Was macht für Euch den perfekten Rocksong aus?

Steve: Dafür gibt es keine Formel; wenn man sich den produzierten Song anhört, weiß man einfach, der hat es oder eben nicht - hier gibt es kein Muster, nach dem wir arbeiten oder auf das wir bei anderen Künstlern hören.

Matt: Mich muss er einfach auch emotional packen! Dann bekomm ich Gänsehaut und auf die kann ich mich verlassen, die lügt nie!

Ich tue mir schwer, einen Lieblingssong aus Eurem Album rauszupicken, vielleicht 'Darkest Days' oder vielleicht 'The Look' (das mich irgendwie an 30 SECONDS TO MARS erinnert). Was ist Dein Lieblingssong auf der Platte und warum?

Steve: 'Truth" - weil er einfach geil zu spielen ist!

Matt: Ich tue mir da auch sehr schwer, 'Truth' ist sicher auch Favorit und 'The Look' wegen der Gänsehaut!*g*

Blöde Frage: Ihr seid aus Eggendorf, aber Eure Bandmember haben Namen, die Spanisch oder Portugiesisch klingen. Sind das Künstlernamen oder habt ihr portugiesische Wurzeln?

Matt: Das sind unsere hispanic Künstlernamen und sie sind als Reminiszenz an die große Revolution gemeint, die uns unserer Meinung nach in der nächsten Zeit weltweit bevorsteht. Wir wissen nur noch nicht genau, wie die aussieht, aber so geht's nicht mehr lang weiter! Die Namen sollen auch stellvertretend für die anhaltende Unterdrückung der westlichen Hemisphäre an den Ländern der 3ten Welt stehen. Vor unseren Konzerten läuft 'Bulls on Parade' von RATM!

Ist es schwierig, mit Musik erfolgreich zu sein, wenn man aus einem kleinen österreichischen Ort kommt? Wie wichtig ist Euch Erfolg?

Steve: Ja, es ist schwierig, das liegt aber nicht an dem kleinen Ort, sondern am Land in dem wir leben!! In Österreich wird wenig Wert auf Musik gelegt, die aus Österreich kommt; es gibt auch eine geringere Wertschätzung dafür - geht aber nicht nur uns so, das selbe Problem haben auch Filmproduzenten etc. finde ich!

Matt: Ich sage so, die Korruptionswelle, die Österreich derzeit herbeutelt, lässt sich in gewisser Weise auch auf das heimische Musikbusiness ummünzen, da läuft vieles unter der Hand. In Wien geht's hauptsächlich um Hochkultur, Opernball und Kammersänger und wenn dann doch einmal zum Beispiel im staatlichen Rundfunk über Rock berichtet wird, kann man davon ausgehen, dass es nicht über uns ist. :-) Dafür haben wir einen coolen Musik Fernsehsender, GoTv heißt der, wo viel österreichische Musik gespielt wird, wir auch und es gibt einige wenige Radiosender, die Rock im Programm haben. Aber Internet ist, denke ich, sowieso schon wichtiger für Bands wie uns, als klassische Medien. Und ja, ich denke, Erfolg ist natürlich wichtig, wenn man professionell Musik machen will und das wollen wir. Weil du kannst die besten Lieder schreiben, aber wenn's sich keiner anhört, ist die Frage, für wen du das dann eigentlich machst.

Schönes Artwork und ein schönes Digipack. Wer ist für die Gestaltung verantwortlich? Warum sind aber nur Teile der Texte darin abgedruckt?

Matt: Dankeschön, das Artwork kommt aus Barcelona von Eloi Casellas, ein Freund von uns, der bei EIKOSTATE in Spanien Gitarrist ist, aber auch wirklich umwerfende Graphics und Bilder macht. Er hat, finde ich, genau das graphisch umgesetzt, was wir mit der Musik aussagen möchten. Ich hab mich mit ihm in Barcelona getroffen, da haben wir alles besprochen. Das mit den Texten hat eigentlich keinen konkreten Grund, beim nächsten werden wir vielleicht alle reingeben, denke ich.

Danke für das Interview und viel Erfolg! Die letzten Worte gehören Euch:

Matt: Es hat uns sehr gefreut, wir freuen uns, wenn ihr zu unseren Konzerten kommt, eine Tour ist in Planung and remember the light at the end of the tunnel, may be you, good night!

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