Dying Gorgeous Lies - First World Breakdown | |
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Review von Opa Steve vom 01.03.2015 (5472 mal gelesen) | |
In die Liga der brüllenden Frauen darf sich Lisa Minet mit Fug und Recht einreihen. Was die Frontfrau der Kulmbacher hier ins Mikro brüllt, hätte man - wie so oft - ihr optisch nicht zugetraut. Die extrem raue Stimme verleiht dem Material eine punkige Note, obwohl die Grundausrichtung eigentlich Thrash ist. Spielerisch ist dieser Thrash auch recht sauber und gelungen, aber irgendwie handzahm im Vergleich zum aggressiven Gebrülle der Lisa. Denn so sauber die Jungs spielen, so einfallslos sind sie im Songwriting. Viele Riffs sind einfach hüftsteifes Hackepeter-Hackepeter, Akzente wirken unbeholfen (wie z. B. die dauernd eingestreuten Tapping-Triller der Klampfen, die irgendwann ziemlich nerven) und kaum ein Song kommt richtig in den Fluss, sondern tritt lange auf der Stelle und wird durch unmotivierte Filler ausgebremst. Gerade bei den Vocals ihrer Frontfrau hätte ich mir erhofft, dass die Band genauso Arsch treten würde und das Biest mal von der Leine lassen würde. Umgekehrt funktioniert es nämlich nicht - wenn Lisa versucht, Melodien zu brüllen, dann kann das wie in 'Join My Hate' auch mal wie ein Kinder-Spottlied klingen statt nach richtig Metal. Würden sie einfach mal die Doublebass durchlaufen lassen, dann käme der Song wesentlich cooler. Als gelungenen Anspieltipp kann ich so leider nur das deutsch gesungene und recht punkige 'Schein' anführen. Der Rest ist ... ja irgendwie soundmäßig schon Thrash, aber kompositorisch oftmals zahm wie eine Schülerband.
Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. First World Breakdown 02. Rise Again 03. Wipe Out Yourselves 04. Suppressing Fire 05. Join My Hate 06. Schein 07. Riot.Call 08. Jay 09. No. 759 10. United | Band Website: www.dying-gorgeous-lies.de Medium: CD Spieldauer: 40:46 Minuten VÖ: 20.02.2015 |
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