Interview mit Mike Kostrzynski von Made Of Hate

Ein Interview von des vom 26.09.2010 (6122 mal gelesen)
Mit "Pathogen" haben die Polen MADE OF HATE ein melodiöses Thrash-Album herausgebracht, das vor allem durch seine Gitarrenarbeit besticht. Bleeding4Metal durfte Flitzefinger Mike Kostrzynski befragen

Hallo Mike, Gratulation zum neuen Album "Pathogen", sehr gelungen. Wie ist das Feedback bis jetzt?

Mike Kostrzynski: Danke sehr, wir wissen das wirklich zu schätzen! "Patogen" scheint mehr und mehr gutes Feedback von den Fans und den Kritiken zu bekommen. Es ist zwar noch zu früh, um darüber mehr zu sagen, aber es ist sehr cool zu sehen, dass unsere Arbeit geschätzt wird und dass die Leute offenbar auf das neue Album richtiggehend gewartet haben! Wirklich, dieser Hunger war sehr groß und sobald "Pathogen" draußen war, gab es Feedback von unseren Fans auf viele verschiedene Arten. Jetzt freuen wir uns schon darauf, zu sehen, welchen Zuspruch das Album auf längere Zeit haben wird und was wir damit in den kommenden Monaten erreichen können. Natürlich zählen wir auf unsere Fans, dass sie und auch einige neue uns unterstützen, dass sie das Album kaufen und uns helfen, Musik zu machen.

Wo kommt Euer Bandname her? Bezieht sich "MADE OF HATE" auf die Bandmitglieder oder Eure Musik?

Mike Kostrzynski: Pragmatisch gesehen ist es wirklich schwierig, einen guten Bandnamen zu finden, der noch nicht in Verwendung ist. Das ist oft ein Problem für neue Bands und es war auch unser Problem. Wir haben lange Zeit damit verbracht, einen Bandnamen zu finden und auszuprobieren. Als dann auf einmal MADE OF HATE zur Sprache kam, wussten wir, das ist es! Musik ist generell gesehen sehr stark auf Emotionen basiered, und Hass war immer die stärkste. Du weißt, was Du fühlst, wenn Dir jemand etwas übel mitspielt, wenn Dir das Leben eine harte Zeit beschert, wenn Du herausfindest, dass viele Deiner jugendlichen Ideen Lügen sind, und so weiter...es geht immer darum, es zu hassen enttäuscht zu werden. Jeder muss da durch, wir gingen diesen Weg und gaben ihm einen Namen - MADE OF HATE.

"Pathogen" ist sehr strak von Deinem unglaublichen Gitarrenspiel geprägt. Wie und wann hast Du gelernt, Gitarre zu spielen?

Mike Kostrzynski: Danke, das ist wirklich sehr freundlich von Dir. Ich bin ein Selbstlerner, ich habe mir alles selbst beigebracht: durch stundenlanges Zuhören und Üben und durch Wiederholen, was ich gehört hatte. Das ist eine grundlegende Herangehensweise, nichts Besonderes. Da war immer ich mit meiner Gitarre. Ich bin nun schon seit vielen Jahren dem Gitarrenspiel verfallen! Nach der Mittelschule habe ich einen ernsthaften Schritt in die Musikwelt unternommen, indem ich ein Musikstudium an der Universität in Warschau begonnen habe. Ich werde bald meinen zweiten Abschluss machen, aber das hat nichts mit meinem Gitarrenspiel zu tun. Es hat mir aber viel Hintergrundwissen zu den Grundlagen der Musik, Musiktheorie und vielen Komponisten und deren Musik gebracht.

Was sind Eure Einflüsse, als Band generell und für Dich als Gitarrist? Manchmal fühle ich mich ein wenig an das Gitarrenspiel von ARCH ENEMY erinnert.

Mike Kostrzynski: Nachdem ich die Musik und Lyrics alleine schreibe, bin ich allein dafür verantworlich, wie MADE OF HATE klingen.Natürlich bringt jeder in der Band seine Seele und seine Emotionen ein und jeder von uns hat unterschiedliche Einflüsse. Ich persönlich habe eine breite Liste von Musikern, die ich gerne höre und eine wesentlich kürzere Liste of Künstlern, die ich wirklich verehre. Ich muss aber zugeben, dass ich mit einigen der aktuellen sehr bekannten Metal Acts nicht vertraut bin, und sogar ARCH ENEMY ist mir nicht besonders bekannt; ich kenne vielleicht ein oder zwei Songs von ihnen. Künstler, die auf mich einen großen Einfluss haben sind zum Beispiel DREAM THEATER, NIGHTWISH, YNGWIE MALMSTEEN (der ganz erste Künstler, dem ich nicht aufhören konnte zuzuhören), METALLICA klarerweise, etwas von OZZY, AC/DC, keine Frage, der beste Live-Act, den ich je gesehen habe. Dazu einiges von DIMMU BORGIR, KAT...und natürlich Bach, Vivaldi und Mozart...aber auch etwas Jazz und Popmusik. Es gibt keine Grenzen, ich höre mir alles an, was ich für gute Musik halte. Es ist sehr subjektiv, ich mag, was ich mag.

Welches Equipment verwendest Du? Hast Du eine Lieblingsgitarre?

Mike Kostrzynski: Ich benutze ausschließlich Musik Man Gitarren. Mein Favorit, den ich in letzter Zeit ausschließlich verwende, ist ein 7-saitiges John Petrucci Modell in der Stealh Edition. Du kannst das auf unserem YouTube-Kanal checken; es gibt dort zwei Videos, in denen man mich spielen und über meine Gitarre sprechen sieht. Ich glaube, das ist eines der besten Instrumente da draußen und ich empfehle es! Ansonsten habe ich schlussendlich meinen Sound mit einem Peavy 6505 Head gefunden. Ich denke, das ist perfekt für mich und passt perfekt zu meinem Spielstil. Nochmals, ich lade Euch herzlich ein, unsere Videos anzusehen, es gibt darin viele Infos darüber, was ich verwende. Tatsächlich habe ich diese Videos gemacht, weil ich öfter über meine Sachen befragt wurde.

In der Promobeilage seid ihr als Melodic Death Metal kategorisiert, aber ich würde eher thrashig sagen. Wie würdest Du MADE OF HATE kategorisieren?

Mike Kostrzynski: Gar nicht! Es genügt, es Metal zu nennen. Heutzutage muss alles kategorisiert werden und man liest solchen Bullshit wie eine Band sei Black-Death-Gothic-Progressive-Metal...diese Etiketten sind beschissen und nur verwirrend. Wenn Du mich fragst, ob unsere Musik melodisch ist, würde ich sagen, ja sicher! Death? Eher nicht. Ist sie progressiv? Ja, auf gewisse Weise. Basiert sie auf Thrash Metal? Ich glaube schon. Aber am Ende ist es unsere Idee von Metal, MADE OF HATE. Es gibt viele Möglichkeiten, es selbst herauszufinden, daher sollte es nicht schwer sein, sich seine eigene Meinung zu bilden. Auf der anderen Seite ist es im Moment eben so, dass man Platten in eine Schublade stecken muss, traurig aber wahr. Aber wenn wir das müssen, möchte ich eine eigene Schublade mit einem großen MADE OF HATE Etikett haben, haha.

Ihr habt am Mikro gewechselt: Du hast es an Deinen Kollegen Radek (Rhythmus-Gitarre) weitergegeben. Wie kam dieser Wechsel?

Mike Kostrzynski: Das stimmt, Radek singt nun und ich mache die ganzen Gitarren und einige Background-Vocals. Wir haben uns für diesen Wechsel entschieden, weil Radek eine erstaunliche Stimme hat, tief und stark, mit einem natürlichen Talent versehen. Wir wollten heavier klingen und das Bottom End erreichen. Wir haben dadurch einen großen Nutzen, wir können jetzt fast alles machen, was wir wollen. Wir können viele unterschiedliche Vocals aufnehmen, Duette und so weiter. Wir sind sehr stolz auf diesen großen Schritt, den wir damit vollzogen haben!

Was gefällt Dir besser, live zu spielen oder der kreative Erschaffungsprozess eines neuen Albums?

Mike Kostrzynski: Klarerweise live zu spielen, aber ich muss betonen, dass auch das Aufnehmen eine feine Sache ist. Dasselbe gilt für das Proben. Generell ist es eine großartige Erfahrung, in einer Metalband zu spielen und alles was damit verbunden ist, ist aufregend. Dennoch, live zu spielen ist das aufregendste dabei. Du kannst Dich ausdrücken und einiges von Deiner Energie weitergeben. Und diese Energie kommt von den Fans wieder zurück, was immer wieder sehr erstaunlich ist! Es ist eine andere, bessere Welt.

Wird man Euch auch demnächst live sehen?

Mike Kostrzynski: Klar! Wir versuchen, eine anständige Tour zustande zu bringen und es gibt bereits ernsthafte Verhandlungen. Das betrifft sowohl eine Polen-Tour als auch den Rest von Europa. Wir würden auch gerne die USA bereisen, aber das ist schwieriger als man denkt. Im Endeffekt ist alles in den letzten Jahren schwieriger geworden. Wie auch immer, wir werden hier und dort spielen. Bleibt nur up to date mit unseren MySpace, Facebook und Webseiten. Es wird ausführliche Informationen geben, sobald alles fxiert ist und wir wissen, wohin es geht!

Danke nochmals fürs Interview und alles Gute mit dem neuen Album! Gibt es noch etwas, was Du unseren Lesern noch mitteilen willst?

Mike Kostrzynski: Danke, dass Ihr Euch die Zeit nehmt und Euch für MADE OF HATE interessiert! Und die Leser möchte ich dazu einladen, unsere Musik anzutesten und uns mit dem Kauf einer CD zu unterstützen. Wenn ihr nach Musik sucht, die emotional, ausdrucksvoll und mit Herz und Energie gespielt ist, ist MADE OF HATE das Richtige. Verrückte Soli, unvergessliche Riffs und 100% Energie erwartet Euch auf "Pathogen"! Habt Spaß mit dem Album und wir sehen uns auf der Tour!

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