Interview mit Getman Azach & Mizgir von Dagor Dagorath

Ein Interview von Opa Steve vom 26.04.2010 (5816 mal gelesen)
Die Israelis überraschen auf ihrem Debüt mit einem hervorragenden Dimmu-Klon. Grund genug, mal im Nahen Osten anzuklopfen, wie es dort um den extremen Metal bestellt ist.

Hallo Jungs! Bis heute seid ihr in Deutschland nicht sonderlich bekannt, habt aber euer Debüt-Album nun veröffentlicht. Bitte stellt euch doch mal unseren Lesern vor und erzählt bisschen von der Geschichte von DAGOR DAGORATH.

Getman azacH: Hey Opa Steve! Ich fang dann mal vorn an: In 2003 wurde die Band von Vorog, Mizgir und mir gegründet. Wir kamen alle aus der Ukraine und lebten seit über 10 Jahren in Israel. Vor 5 Jahren haben wir unser Demo aufgenommen, haben viele Shows hier in Israel gespielt, Spaß gehabt und Schrecken verbreitet. Jetzt da unser Debüt "Yether Ha'Ra" weltweit veröffentlicht wurde, hoffen wir, die gleiche Scheiße auch an anderen Orten durchzuziehen.

Ihr sucht gerade nach einem Lead-Gitarristen, und euer Lineup wechselt gerne mal bei den zusätzlichen Live-Mitgliedern. Plant ihr für die Zukunft mal mit einem stabilen und vollen Lineup zu arbeiten?

Getman azacH: Ja, das ist richtig, wir suchen einen Lead-Gitarristen... wir brauchen Musiker für die Liveshows und auch für's Songwriting, denn wir möchten auf der nächsten CD stärker werden. Auf "Yetzer Ha'Ra" hat Vorog zwei Gitarren eingespielt, und bei Live-Shows spielen wir nur mit einer - und das ist ein Problem. Wir haben zwei Livemitglieder bei DAGOR DAGORATH: unseren Sänger Larion und unseren Drummer Molot. Wir planen ein komplettes Lineup, aber es ist nicht einfach, Menschen zu finden, die zu 100% musikalisch passen und es ernst meinen. Diese Dinge brauchen Zeit.

Ist der lange Militärdienst ein Problem für junge Bands in Israel?

Getman azacH: Ich glaube schon, denn ich ging nicht zur Armee (lacht). Aber Vorog und Mizgir waren, und daher wurde unser Debüt-Album gerade mal 7 Jahre nach unserer Gründung herausgebracht. Das ist traurig, aber wahr.

Israel ist ein Ort, wo große Weltreligionen kollidieren. Was bedeutet dies für eine Black Metal Band - ideologisch und im Alltag?

Mizgir: Es bedeutet, dass an diesem Platz deine antireligiösen Gefühle stärker sind. Du bekommst auch mehr Inspiration und eine Menge Futter zum Nachdenken... es ist leichter, Texte über echte Ereignisse zu schreiben, die hier passieren, wie alltäglicher Terrorismus und Krieg. Als Band musst du viel arbeiten, um einen gewissen Level zu erreichen, denn es ist sehr schwer, irgendwo hinzukommen. Israel ist ein Land, in dem es sich nicht leicht leben lässt.... vor allem als Black Metal Band.

Ist dort eine nennenswerte Black Metal Szene?

Mizgir: Israel ist ein sehr kleines Land mit einer kleinen Metal Szene. Vor allem die Black Metal Szene ist sehr schwach, ich glaube, alles entwickelt sich erst. Ich hoffe, dass es eines Tages mehr neue Black Metal Bands geben wird, die den internationalen Level erreichen - das könnte Hoffnung für das gesamte Genre hier bedeuten.

Das neue Album ist ja schon etwas älter, also lasst uns über die frühen Monate nach den Aufnahmen sprechen. Wo habt ihr die Scheibe schon veröffentlicht, und wie waren die Reaktionen?

Mizgir: Ja, unser Album ist etwas älter, es wurde 1,5 Jahre vor dem Releasedatum aufgenommen. Wir haben lange für Mix und Mastering gebraucht, und um ein gutes Label zu finden. Ich glaube, wir haben das gut hinbekommen, das Album wird weltweit vom deutschen Label Twilight Vertrieb rausgebracht, und in Russland von More Hate Productions.

Euer symphonischer Black Metal klingt sehr europäisch - was waren eure Einflüsse und welche Bands mögt ihr persönlich?

Getman azacH: Als ich die Musik für unser Debütalbum schrieb war ich von einigen Bands wie SEPTIC FLESH, ANOREXIA NERVOSA, und natürlich DIMMU BORGIR (lacht) beeinflusst. Und ich weiß, dass auch der Rest der Band sehr von diesen Bands inspiriert war, aber jetzt hören wir unterschiedliche Musikstile, egal ob Black/Death/Metal, aber viele gute Bands mit verschiedenen Einflüssen, und ich kann sie gar nicht alle aufzählen.

Gibt es bereits Angebote für eine Europa-Tour?

Getman azacH: Zwischenzeitlich haben wir nicht viele Angebote bekommen, in Europa zu touren. So leicht ist das nicht, besonders wenn du in Israel lebst und gerne in Europa spielen möchtest. Aber wir arbeiten mit unserem Label daran und würden gern in Europa spielen. Ich hoffe, dass diesen Sommer noch was klargeht, und ihr uns auf einer eurer Bühnen sehen werdet!

Vielen Dank für eure Zeit, gibt es zum Abschluss noch etwas, was ihr an unsere Leser loswerden wollt?

Mizgir: Dank dir und den Lesern für das Interesse, und vielen Dank an unsere Fans für die Unterstützung. Überzeugt eure Booker, dass sie uns in eure Stadt holen sollen, hahahaha!

Getman azacH: Vielen Dank für das Interview und die Unterstützung! Wenn ihr uns noch nicht kennt, könnt ihr gern unsere MySpace-Seite anchecken!

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