The Night Flight Orchestra - Aeromantic | |
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Review von Stormrider vom 11.03.2020 (8646 mal gelesen) | |
Die Geschwindigkeit, mit der THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA ihre Releases auf die tanzwütige Fanschar purzeln lassen, die ist mittlerweile fast schon beängstigend. Gefühlt kommt jedes Jahr ein neues Album raus. Und damit bin ich ohne Umschweife auch schon bei der Achillesferse von "Aeromantic" angekommen. Denn was anfangs noch diesen Charme der Unbekümmertheit aufwies und einen wundervollen Kontrast zum ansonsten doch eher konservativem Metalluniversum bot, das nutzt sich nun doch etwas ab. Zum einen stellt sich natürlich eine gewisse Übersättigung ein, wenn eine Band jedes Jahr ein neues Album raus bringt, und zum anderen, und das wiegt in dem Fall noch etwas schwerer, fehlt ein wenig das Unterscheidungsmerkmal zwischen den Alben. Man spricht ja gerne vom RUNNING WILD-Effekt, und diesem fallen THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA gerade anheim. Das Album wird von 'Servants Of The Air' eröffnet, und der Track kommt für Bandverhältnisse vergleichsweise hart daher, sodass man versucht ist zu denken, dass Björn "Speed" Strid und seine Mitstreiter an ihrem bisherigen Konzept eine kleine Kurskorrektur vorgenommen haben könnten. Aber diese mit fast 6:30 Minuten ziemlich lange Nummer ist nicht wirklich repräsentativ für "Aeromantic". Die beiden folgenden Tracks, 'Divinyls' und 'If Today Is Our Only Chance', schon eher. Beides sind klassische Trademark-Songs für die Band, denn alles hier ist so 80ies wie es nur 80ies sein kann. Typischer melodischer Synthie-AOR, wie er damals für die Tanzflächen geschrieben wurde und auch auf den letzten Alben perfekt funktioniert hat. Das Ohrwurmpotenzial ist immens hoch, was auch für 'This Boy's Last Summer' gilt, dessen Intro auch bei jedem ABBA-Track funktioniert hätte. Ja, da hört man die schwedische Herkunft. Aber auch andere 80er-Jahre Heroen haben ihre Spuren im Songwriting hinterlassen. 'Golden Swansdown' hat zum Beispiel einen ordentlichen PHIL COLLINS-Touch. Neben all den Ohrwurmhooks und den cheesigen Melodien und Retrosounds merkt man aber beim Hören sehr deutlich, dass man doch exakt das Gleiche nun schon so oft von der Band präsentiert bekommen hat. Klar, warum sollte man eine Taktik, die so erfolgreich funktioniert, denn auch ändern? Und jeder weiß, dass die Band als eine reine Spaßveranstaltung begonnen hat und den Nerv der Fans einfach zum richtigen Zeitpunkt getroffen hat. Ich erhebe daher auch gar keinen Ausverkaufsvorwurf, sondern gönne ihnen jedweden Erfolg. Aber bei Licht und ohne Barett und Fliegerjacke betrachtet, wird "Aeromantic" hinten raus doch sehr beliebig und musikalische Überraschungsmomente sucht man vergeblich. Daraus resultiert, dass man sich die erste Albumhälfte mal wieder mit fettem Grinsen im Gesicht durchhört, aber dann im Verlauf der knappen Stunde irgendwann doch einfach genug davon hat und der Abnutzungseffekt sehr ohrenscheinlich wird. Schlecht ist dieses fünfte Album bestimmt nicht, aber in Summe eben doch zuviel horizontale Bewegung und Wiederkäuen und Zitieren von mittlerweile sich selbst. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Servants Of The Air 02. Divinyls 03. If Tonight Is Our Only Chance 04. This Boy's Last Summer 05. Curves 06. Transmissions 07. Aeromantic 08. Golden Swansdown 09. Taurus 10. Carmencita Seven 11. Sister Mercurial 12. Dead Of Winter 13. City Lights And Moonbeams | Band Website: www.facebook.com/thenightflightorchestraof Medium: CD, LP Spieldauer: 59:05 Minuten VÖ: 28.02.2020 |
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