Klone - The Unseen

Review von Damage Case vom 06.11.2024 (282 mal gelesen)
Klone - The Unseen So schnell kann's gehen im Hause KLONE. Nur etwas mehr als eineinhalb Jahre nach "Meanwhile" folgt bereits der Nachfolger "The Unseen". In der Frühphase bis zum dritten Album "Black Days" (2010) hat die Band noch eng mit TOOL, Grunge und Nu Metal gekuschelt. Ab der darauffolgenden EP "The Of The Needle" (2011) entwickelten die Franzosen ein deutlich melodischeres und progressiven Klängen gegenüber offenes Konzept, dessen Weg in Richtung Bands wie zum Beispiel ANATHEMA, ISIS, PORCUPINE TREE und KATATONIA bis heute anhält, wenngleich inzwischen in sehr kleinen, evolutionären Schritten. Auch an der stimmlichen Entwicklung von Sänger Yann Ligner lässt sich diese Reise gut beobachten, führt sein inzwischen unverwechselbares, raues wie klares Organ durch die Songs. Heute kann man KLONE getrost als Art Rock-Band bezeichnen, deren Musik mehr als Unterhaltung ist. Sie ist melancholische Kunst, in der man verweilen, schwelgen und träumen mag. Für die Dauer eines Albums kann man sich verlieren und die Seele baumeln lassen, was eine Fähigkeit ist, die man nicht unterschätzen sollte, da sie nicht vielen Musikern in die Wiege gelegt wurde. Wirklich neue Sphären gibt es auf den von "The Unseen" begleiteten Gedankenreisen jedoch nicht zu entdecken, außer vielleicht, dass heuer 'Spring' mit zwölfeinviertel Minuten der bisher längste Song der Band ist - wobei es sich im Grunde nur um einen typischen Bandsong handelt, nur eben gut dreimal so lang und mit ausgiebig Zeit für Riffing und atmosphärische Zwischenspiele. Ansonsten ist das neue Album die logische Fortführung der letzten Alben, insbesondere des direkten Vorgängers, was für Fans von KLONE keine schlechte Nachricht sein muss. Auf der Habenseite steht ebenfalls die Aufmachung: Sowohl das wunderschöne Cover als auch der transparente und druckvolle Sound der Albumproduktion werden der anspruchsvollen Musik erneut gerecht - Pluspunkt!

Fazit: KLONE sind eine tolle Band, mit passender Musik für die dunklen Jahreszeiten. Sie haben kaum Konkurrenz und machen einfach wunderschöne Musik für Albumhörer. Aber "The Unseen" wird es wie jedem bisherigen und noch folgenden Album ergehen: Man hört es sich ein paar Male an, erfreut sich daran und vergisst es wieder - bis zum nächsten Album der Franzosen. Warum das so ist? Bei all ihrer musikalischen Klasse vergisst es die Band, markante Hits zu schreiben, die sich im Ohr festsetzen und deren Melodien den Hörer auch im Alltag abseits der heimischen Stereoanlage begleiten.

Anspieltipps: Bereits der Opener 'Interlaced' entführt mit ausladenden Melodien, Saxophonklängen und Ligners einnehmendem Gesang in progressive Sphären über den Wolken oder hinaus in die Wellen. Der folgende Titelsong baut sich langsam auf, wie ein Sommergewitter, das sich dann sanfter als befürchtet entlädt und trotzdem kühlenden Regen spendet. 'Desire Line' ist ein weiterer dieser Songs, der mit wunderbaren Melodien den Ohren schmeichelt, ohne zu aufdringlich zu werden.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Interlaced
02. The Unseen
03. Magnetic
04. After The Sun
05. Desire Line
06. Slow Down
07. Spring
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 42:16 Minuten
VÖ: 08.11.2024

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