Pure Reason Revolution - Above Cirrus | |
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Review von Damage Case vom 14.05.2022 (4457 mal gelesen) | |
"Above Cirrus" ist das zweite Album der Briten nach ihrem Comeback-Album "Eupnea" (2020). Gemeinsam mit Rückkehrer Greg Jong (Gitarre und Gesang) stellt das Trio 2022 sieben neue Songs vor, die von dreieinhalb bis zehn Minuten quantitativ die volle Bandbreite bieten. Qualitativ erreicht man nicht ganz das Level des Vorgängers oder der ersten beiden Großtaten "The Dark Third" (2006) und "Amor Vincit Omnia" (2009), die allesamt modernen Progressive Rock der Spitzenklasse boten. Es gibt immer noch viel zu entdecken und die Jungs gehen mit ganz viel Können und Wollen ins Rennen. Aber wenn man stilistisch (und stimmlich) so nah an Genies wie Steven Wilson (seine ersten vier rockigeren Soloalben) oder dessen Hauptband PORCUPINE TREE (deren Alben ab circa 2002) dran ist und man den Hörer permanent an sie erinnert, sollte man mehr bieten als Songs, die auf den Alben genannter Vorbilder maximal gute B-Seiten wären. Und das soll nicht respektlos klingen, denn die gute Note unter diesem Review unterstreicht eher, welche Übermusik Meister Wilson & Co. abliefern und große Schatten für gute Epigonen werfen. Beste Beispiele: Die beiden kurzen Nummern 'Our Prism' und 'Phantoms'. Erster scheitert daran, dass er nicht knackig-kurz und gleichzeit progressiv-anspruchsvoll auf den Punkt kommt, wie RUSH das unnachahmlich beherrschten. Letzterer ist ein Pop-Song mit interessanten Elektrobeats - das ist weder schlecht noch falsch. Nur passt es dramaturgisch nicht so ganz zwischen das epische 'New Kind Of Evil' und das düstere 'Cruel Deliverance'. Der Zehnminüter 'Scream Sideways' mit seinen dezent an QUEEN und PINK FLOYD erinnernden Melodien könnte auch auf dem demnächst erscheinenden Album von PORCUPINE TREE stehen, wäre dort aber hoffentlich eine Enttäuschung. Auf "Above Cirrus" ist es okay und der Song passt ins Gefüge. Sonderlob für das gelungene Cover mit dem dahinschmelzenden Eisbären. Fazit: Weil man weiß, dass eben keine Prog-Genies wie Steven Wilson, Geddy Lee oder David Gilmour am Werk sind, ist man nachsichtig und es ist okay, wie es ist. Aber warum können PURE REASON REVOLUTION nicht auf volle Albumdistanz fesseln und offene Münder erzeugen? Das Talent dazu haben sie doch offenbar. Man wird das Gefühl nicht los, dass hier viel mehr drin gewesen wäre! Drei Anspieltipps: 'New Kind Of Evil' ist ein fesselndes Opus mit spannendem Aufbau und schönen Harmonien. 'Phantoms' für sich genommen ist ein toller Pop-Song, der auch auf dem Album von ENVY OF NONE (unter anderen Alex Lifeson, Ex-RUSH) hätte stehen können. Die abschließende Achterbahn 'Lucid' ist der eigentliche Höhepunkt des Albums, fesselnd und kurzweilig. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Our Prism 02. New Kind Of Evil 03. Phantoms 04. Cruel Deliverance 05. Scream Sideways 06. Dead Butterfly 07. Lucid | Band Website: www.facebook.com/purereasonrevolution/ Medium: CD Spieldauer: 45:55 Minuten VÖ: 06.05.2022 |
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