Killer Be Killed - Reluctant Hero | |
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Review von Damage Case vom 21.11.2020 (7475 mal gelesen) | |
Supergroups. Es gab sie schon seit Anbeginn der Pop-Kultur. CREAM, THE YARDBIRDS, MR.BIG oder BLACK COUNTRY COMMUNION. Immer wieder finden sich bekannte Musiker zusammen, um gemeinsam Musik unters Volk zu bringen. Was hat das mit KILLER BE KILLED zu tun? Auch in dieser Band vesammeln sich mit Max Cavalera (SOULFLY und ehemals SEPULTURA), Troy Sanders (MASTODON), Greg Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN) und dem Neumitglied Ben Koller (CONVERGE) absolute Könner und große Namen der Metal-Szene. Nach ihrem selbstbetitelten Debüt 2014 wurde es ziemlich ruhig um dieses Projekt, viele dachten bereits, dass da nichts mehr kommen würde. Am meisten dürfte es den engen Terminkalendern der beteiligten Protagonisten geschuldet sein. Hat da Corona etwa für eine Menge Freizeit gesorgt? Wahrscheinlich nicht in Bezug auf das vorliegende Zweitwerk, denn Troy Sandes versichert, dass die meisten Stücke bereits vor 2020 geschrieben wurden. "Reluctant Hero" beginnt mit dem fulminant rockenden 'Deconstructing Self-Destruction' melodiös, aber auch knallhart mit viel Stakkato und Riffing. Max Cavalera darf auch direkt mal reinbrüllen, aber insgesamt spielt sein kultiges Organ nicht die erste Geige bei KILLER BE KILLED, sondern wirkt meist verstärkend im Hintergrund. Greg Puciato und speziell Troy Sanders mit seinem magischen Gesang (in 'The Great Purge' zum Niederknien) sind am Mikro oft mehrstimmig und deutlich präsenter am Start. Insgesamt klingt die Band auch auf ihrem Zweitwerk immer noch nach einer tollen Mischung aus 50% MASTODON, 25% SOULFLY, 12,5% Rock und 12,5% Hardcore, nur deutlich fokussierter und eingespielter als noch vor sechs Jahren. Oft fällt in Interviews der Name der legendären NAILBOMB, aber tatsächlich hört man keine Industrial-Einflüsse des 90er-Cavalera/Newport-Projekts heraus. Auch Greg Puciatos ehemalige und mittlerweile aufgelöste Band THE DILLINGER ESCAPE PLAN hört man nur insofern heraus, dass an manchen Stellen ein gewisser Wahnsinn die Songs streift, oft in Passagen, wenn Puciatos den Lead-Gesang übernimmt. Neuschlagzeuger Ben Koller macht die Band im wahrsten Sinn des Wortes komplett. Sein Punch, vor allem bekannt durch CONVERGE, gibt der Band eine klar spürbare Richtung und eine Menge Druck - auch wenn die Songs meistens im Midtempo verweilen, bis auf Ausnahmen wie das an SOULFLY erinnernde 'Animus' und das brettharte 'Dead Limbs'. Fazit: "Reluctant Hero" ist eine reife Steigerung im Vergleich zum 2014er Debüt. Elf tolle Songs ohne Ausfall in knapp fünfzig Minuten auf absolutem Klasseniveau für Fans von MASTODON, SOULFLY, DEFTONES, GOJIRA, LAMB OF GOD und anderen Modern Metal Granden. Drei Anspieltipps: Der tolle Ohrenschmeichler 'Dream Gone Bad', das abwechslungsreiche 'From A Crowded Wound' und der das Album abschließende intensive und melodiöser Titeltrack. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Deconstructing Self-Destruction 02. Dream Gone Bad 03. Left Of Center 04. Inner Calm From Outer Storms 05. Filthy Vagabond 06. From A Crowded Wound 07. The Great Purge 08. Comfort From Nothing 09. Animus 10. Dead Limbs 11. Reluctant Hero | Band Website: Medium: CD, LP Spieldauer: 47:37 Minuten VÖ: 20.11.2020 |
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