Ice Vinland - Asgard Steel | |
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Review von baarikärpänen vom 30.08.2019 (5991 mal gelesen) | |
Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch von den vielen Köchen, die den Brei verderben. Wenn nun ein mittel begabter, aber solider Koch seinen gutbürgerlichen Gästen eine ebensolche Schlachtplatte kredenzen will, dann braucht es garantiert keine Sterne-Köche, die das Ganze mit Blattgold verzieren oder mit Bratensaft Ornamente auf den Teller zaubern. Jener gutbürgerliche Koch befindet sich also in seiner Nische in der Gastrowelt. Wenn er es gut macht, ist ihm der Zuspruch gewiss. Eben jene Nischen finden sich natürlich auch im Metal. Und auch die wollen bedient werden, um die Hörerschaft zu befriedigen. ICE VINLAND aus Kanada sind mittlerweile auch schon über 20 Jahre in der Szene unterwegs. Trotzdem stehen erst drei Veröffentlichungen zu Buche. Das legt den Verdacht nahe, dass die Mannen entweder Ewigkeiten brauchen, um neues Material zu schreiben oder aber, dass sie das Ganze doch eher als Freizeitbeschäftigung betrachten. Da wir ja nicht unken wollen, nehmen wir also mal Ersteres an. Da haben wir sie also, ICE VINLAND, die sich Epic Metal auf die wehende Fahne geschrieben haben, ganz im Geiste der almighty MANILLA ROAD. Ihre letztes Jahr in Eigenregie veröffentlichte CD "Asgard Steel" wird nun nochmals von Pure Steel auf Doppel-Vinyl veröffentlicht. Betrachten wir nur das textliche Konzept, das unter anderem sowohl die nordische Mythologie als auch die griechische Geschichte abdeckt, ist eigentlich alles im grünen Bereich. Musikalisch geht auch das eröffnende Instrumental 'Reign Of Gods' mit seinem Wikinger-Horn und den Helden-Chören, noch gut rein. Aber das war's dann leider auch schon. Jungs, wenn ihr euch dem Epic Metal verpflichtet fühlt, dann bleibt doch auch dabei. Seinen überlangen Songs eine penetrant thrashige Note zu geben, ist da eher hinderlich. Die einzigen Ausnahmen bilden 'The Greek Present' und 'Patriot's Song'. Okay, man könnte ja auch ein Auge zudrücken, was den Thrash-Anteil angeht, wenn denn wenigstens die Songs im Ohr hängenbleiben würden. Aber auch hier Fehlanzeige. Allen Stücken mangelt es an Hooks, von eingängigen Refrains ganz zu schweigen. So mäandert ein Großteil des Materials durch die Gegend, ohne auf den Punkt zu kommen. Wer MANILLA ROAD zu seinen Vorbildern zählt, sollte doch wenigstens Ansatzweise einen Chorus hinbekommen, wie ihn Wichitas Finest in 'Necropolis', 'Open The Gates' oder auch 'Shadow In The Black' aufs Band gezaubert haben. Woran sich glühende Anhänger des epischen Stahls auch stören dürften, sind die Vocals von Damian Leif Thörson. Der schießt oft weit übers Ziel hinaus, wenn er mit aller Gewalt sämtliche Facetten seiner Stimme ausloten will. Ich würde nie behaupten, daß er ein schlechter Sänger wäre, aber es passt einfach nicht zur Musik. Weniger ist eben am Ende des Tages doch mehr! Ich bestreite nicht, daß ICE VINLAND ihr (episches) Herz am rechten Fleck tragen. Was aber für die vielen Köche gilt, gilt auch hier. Sich ohne Wenn und Aber auf eine Stilrichtung, in dem Falle Epic Metal, zu konzentrieren, hätte "Asgard Steel" merklich aufgewertet. So wird es dem Epic-Puristen zu thrashig sein, dem Thrash-Anhänger zu abgedreht. Da ich mich zu Ersteren zähle, werde ich mit "Asgard Steel" nicht sonderlich warm und belasse es bei sechseinhalb Punkten. Ich empfehle einfach, in das Video reinzuhören und sich eine eigene Meinung zu bilden. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
Seite A 01. Reign Of Gods 02. Asgard's Hymn 03. All Together Seite B 04. Devilish Road 05. Patriot's Song Seite C 01. The Greek Present 02. Age Of Steel Seite D 03. Valhalla Gates 04. One Day We Shall Be Free | Band Website: www.facebook.com/siteofficielicevinland/ Medium: LP Spieldauer: 56:16 Minuten VÖ: 30.08.2019 |
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