Facing Fears - Horizons

Review von Cornholio vom 05.04.2019 (5384 mal gelesen)
Facing Fears - Horizons Kennt ihr das? Ihr hört einen Song auf einem Sampler, YouTube, Spotify, Radio-Stream oder sonst wo, der euch ziemlich umhaut. Ohne weiter nachzudenken wird die CD gekauft, in den Player geworfen - man kann es kaum erwarten - und dann? Ja, dieser eine Song ist immer noch ziemlich geil, aber der Rest? Natürlich sind (meistens jedenfalls) noch weitere Songs dabei, die auch gut sind, aber wenn man durch diesen einen vorab gehörten Song die Erwartungshaltung selbst dermaßen hochgeschraubt hat, ist es kaum möglich, dass die Scheibe ein voller Erfolg wird. Was macht man dann? Immer wieder hören, und wieder und wieder, und irgendwann verblasst die anfängliche Euphorie und Enttäuschung stellt sich ein. Und das, obwohl das Album nicht schlecht ist, aber die Erwartungshaltung einfach zu hoch war. Der eingangs erwähnte Song wird dann auf die Playlist gepackt, vielleicht noch ein weiterer, und das war's dann.

So leid es mir für FACING FEARS tut, so ist es mir ergangen, als deren Debüt "Horizons" bei den neuen Promos auftauchte. Ich habe mir den Song 'Bridges & Lights' angehört, als die Info kam, dass neue Scheiben da sind, und ich war hin und weg. CD bestellt, zugeteilt bekommen, angehört, und dann? Mist! Wobei ja auch der Opener 'Chapter II' auch ganz gut ist, aber irgendwie kommt aus meiner Sicht keiner der Songs an 'Bridges & Lights' ran. Woran das liegt? Gute Frage, ich versuche mal, das Gesamtpaket zu analysieren. Zum einen ist der Refrain einfach super. Das ist für mich das Kernstück eines Songs, und in diesem Fall passt es einfach. Die Refrains der übrigens neun Lieder hinken da teilweise deutlich hinterher. Ein weiterer Aspekt ist sicherlich auch die Tatsache, dass die Gitarren für mich viel zu dominant abgemischt sind. Und ich meine nicht das Riffing, sondern die Leads, die parallel zum Gesang laufen. Teilweise hört man da mehr Klampfen als Stimme, das ist aus meiner Sicht nicht Sinn der Sache. So cool diese MAIDEN-artigen doppelläufigen Leads sind, der Chorus von 'Numb For Claims' beispielsweise geht vollkommen unter. 'Elusive' ist in Ordnung, aber irgendwie zu vorhersehbar, 'Take Me Back' ist ebenfalls gelungen, die Ballade 'Why Do We Wait' hingegen klingt mir etwas zu platt. Und so ist es auch mit den restlichen Liedern. Schon OK, kann man hören, aber nichts Überragendes.

Natürlich versuche ich, diese Erwartungshaltung auszuklammern, aber das kann ich leider nicht, denn in erster Linie bin ich immer noch Fan. Trotzdem sag ich euch: Hört euch "Horizons" an, versucht aber, anders an die Scheibe heranzutreten, als ich es getan habe. FACING FEARS spielen eine gute Mischung aus Hard Rock und Metal, vereinzelt mit ein paar Growls aufgepeppt. Nach der 2016er EP "Chapter One" ist "Horizons" das erste Full-Length-Album der fünf Männer aus Baden-Württemberg.

Als letztes möchte ich euch aber natürlich auch den Grund mitgeben, warum ich diesen Artikel überhaupt schreibe. Meine erste Berührung mit FACING FEARS, das Video von 'Bridges & Lights'. Viel Spaß dabei!




Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Chapter II
03. Fairytale
04. Numb For Claims
05. Elusive
06. Bridges & Lights
07. Take Me Back
08. Why Do We Wait
09. Memories
10. Artemis
11. Heal No More
Band Website: www.facingfears.de/
Medium: CD
Spieldauer: 51:04 Minuten
VÖ: 29.03.2019

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