Vandor - On A Moonlit Night | |
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Review von Tailgunner vom 19.07.2021 (6169 mal gelesen) | |
Erinnert sich noch jemand an die goldene Ära des Euro-Power Metals gegen Ende der 90er, als Label wie Limb Music und B.O. Records so ziemlich alles unter Vertrag genommen hatten, was nur im Entferntesten in die Power Metal-Schiene ging? Zugegeben, es hat uns einige richtig gute Veröffentlichungen von Bands wie PARAGON und WIZARD beschert, aber letztendlich wurde auch viel Zeug auf die Menschheit losgelassen, auf das man vielleicht hätte verzichten können. Genau an diese Zeit muss ich denken, höre ich mir die Schweden VANDOR mit ihrem Zweitwerk "On A Moonlit Night" an. Dass VANDOR mit ihrer musikalischen Ausrichtung eher in der Tradition von Bands wie STRATOVARIUS und nicht der härteren Power Metal-Schule stehen, wird einem auch recht schnell klar, schaut man sich das Cover an oder studiert die Songtitel. Daran ist zunächst einmal absolut nichts Verwerfliches, jedoch haben VANDOR mit denselben Problemen zu kämpfen, welche die Masse an Bands aus der eben von mir angerissenen Zeit hatte. Handwerklich ist das teils schon sehr ordentlich, jedoch bleiben die Schweden jederzeit beliebig und schaffen es überhaupt nicht, ernsthaft aus der Masse an Veröffentlichungen herauszuragen, geschweige denn, an die musikalischen Vorbilder heranzukommen. Sicher, hier hat es eine gelungene Hookline und da ein gutes Lead, aber das Album plätschert irgendwie knapp unter meiner Aufmerksamkeitsspanne hindurch. Sänger und Gitarrist Vide Bjerde singt technisch ausreichend gut, jedoch hat seine Stimme so wenig Charakter und Wiedererkennungswert, dass es fast schon nervt. Ein Metal-Album muss mitnichten immer böse oder bierernst sein. Wir alle genießen die positiven und gerne mal leicht kitschigen Schwingungen, die etwa HELLOWEEN verbreiten und auch Bands wie FREEDOM CALL haben sicher ihre Berechtigung. Auf "Into A Moonlit Night" wird mir persönlich allerdings doch zu fröhlich musiziert, wobei der Sound irgendwie eindimensional herüberkommt. Zugute halten möchte ich dem Werk das angenehm dominante Bassspiel von Alve Bjerde und dass man es dem Hörer erspart hat, die Songs mit einer Zuckergussschicht aus Keyboardsounds zuzukleistern. Das Tasteninstrument ist für eine Veröffentlichung dieser Couleur verhältnismäßig dosiert eingesetzt. Aber wie ich es weiter oben bereits betont hatte, liegt das Problem von Bands wie VANDOR gar nicht an ihren handwerklichen Fähigkeiten, sondern es liegt eher daran, dass ihnen eine gewisse Belanglosigkeit zu eigen ist. Fans, die das Genre mögen und auch gerne Bands aus der zweiten oder dritten Reihe unterstützen, können hier ganz sicher ein Ohr riskieren und werden unter Umständen angetan sein und meine Rezension mit einem Kopfschütteln abtun, fair enough. Alle anderen sollten erst einmal probehören. Das theatralisch beginnende, aber dann forsch galoppierende 'Fate Of Eltoria' mag hier ein brauchbarer Anspieltipp sein. Fortgeschrittene Fantasy-Metaller arbeiten sich an dem über 17-minütigen 'The Sword To End All Wars' ab. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01: ...Darkness Looms 02: Mountains Of Avagale 03: River Of Life 04: Endless Sea 05: Future To Behold 06: Fate Of Eltoria 07: The Sword To End All Wars 08: On A Moonlit Night 09: Enter Twilight | Band Website: Medium: CD Spieldauer: VÖ: 16.07.2021 |
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