Ritual - Valley Of The Kings

Review von Tailgunner vom 22.05.2021 (6568 mal gelesen)
Ritual - Valley Of The Kings Einmal mehr beehren uns High Roller Records mit der Neuauflage eines relativ unbekannten Kleinods aus den Annalen der Musikgeschichte. Dieses mal sind die Engländer RITUAL mit ihrem Zweitwerk "Valley Of The Kings" an der Reihe, dem Vergessen entrissen zu werden. Das Album wurde ursprünglich im Jahre 1993 veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt konnten RITUAL bereits auf eine lange, jedoch auch recht unproduktive Laufbahn zurück blicken. Anfang der 70er Jahre gegründet, erlangten RITUAL 1983 mit ihrem Debüt "Widow" kurzzeitig eine gewisse Aufmerksamkeit, jedoch waren sie etwas zu spät dran, um noch erfolgreich auf der NWOBHM-Welle mit zu schwimmen. Somit blieben sowohl "Widow" als auch "Valley Of The Kings" eher ein Geheimtipp für Insider und Kenner. Daran wird vermutlich auch die Neuauflage von High Roller Records nicht viel ändern, welche bereits dem Debüt "Widow" 2019 zu neuen Ehren verhalfen, aber es ist dennoch schön zu sehen, dass RITUAL nicht dem Vergessen anheim fallen, denn "Valley Of The Kings" hat auf alle Fälle einiges zu bieten. Auf ihrem Zweitwerk erschufen RITUAL großartige Soundlandschaften, die so düster wie fantastisch, aber auch ungemein warm und gefühlvoll klingen. Man vernimmt zudem sehr starke Einflüsse vom epischen Hard Rock der 70er, wie ihn zum Beispiel WISHBONE ASH oder MAGNUM gespielt haben. Zwar haben RITUAL hier kein Referenzwerk für kommende Generationen erschaffen, aber dass "Valley Of The Kings" gleich komplett aus der Wahrnehmung der Metal-Gemeinde verschwunden ist, imgright gehört zu den Dingen, die man nicht immer unbedingt so ganz nachvollziehen kann, denn das Album klingt wunderbar entrückt, zeitlos, eigenständig, kurz: Ein Album zum Ein- und Abtauchen. Alleine das warme Gitarrenspiel und der für diese Art von Musik einfach perfekte Gesang von Hauptakteur Re Bethe rechtfertigen die Anschaffung. Die Stücke sind recht detailverliebt, haben einen Hang zu dezenter Überlänge verfügen dank klug platzierter Breaks über einen leichten Proggy-Touch. Dabei bleiben sie durchgehend kraftvoll und melodisch.

Sicher geht die Welt nicht unter, wenn man nun die Gelegenheit verstreichen lässt, sich "Valley Of The Kings" in den Plattenschrank zu stellen. Aber sie könnte etwas wärmer und verträumter werden, wenn man sich auf das Album einlässt. Gerade, wo zuletzt eine gewisse Rückorientierung (Ich vermeide bewusst das Modewort "Retro") für bestimmte musikalische Strömungen und Werte zu beobachten ist, sollte "Valley Of The Kings" eigentlich da draußen gute Bedingungen vorfinden, um seine Fans zu erreichen. Mit Sicherheit allerdings bessere Bedingungen als im Jahr 1993, als der Heavy Metal zwischen Hairspray "Metal" und Grunge zermahlen wurde. Da es sich um eine Neuauflage handelt, verzichte ich auf eine Bewertung. Zu erwähnen ist allerdings noch, dass die Scheibe von Patrick W Engl remastert wurde. Somit ist eine entsprechend tolle Klangqualität sichergestellt.

Exemplarisch für die durchgehen guten Songs möchte ich einfach noch 'Kiss Of The Nile' und 'Come To The Ritual' als Anspieltipps mit auf den Weg geben.



- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01: Naisha
02: Kiss Of The Nile
03: Gypsy
04: The Enchanted Princess
05: Burning
06: Winds Of Fire
07: Lady Night
08: Morning Star
09: Possessed
10: Never Look Back
Band Website: www.ritual-band.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 45:29 Minuten
VÖ: 30.04.2021

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