Vampyromorpha - Herzog | |
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Review von Blaze Breeg vom 14.12.2019 (5597 mal gelesen) | |
VAMPYROMORPHA - eine Band, die sich für solch einen abgefahrenen Namen entscheidet, erhält von mir gleich einen fetten Sympathiepunkt. Einen weiteren gibt es für Songtitel wie 'Deadlier Than Dracula', 'Witchlicker' und 'Vampyromadness'. Nix ist öder als Typen, die sich zu ernst nehmen. VAMPYROMORPHA verfügen definitiv über Humor. Wer es mir immer noch nicht glaubt, muss sich nur das Cover ihres zweiten Longplayers "Herzog" anschauen. VAMPYROMORPHA - ja, ich mag es, diesen Namen zu tippen - erblickten im Jahr 2014 das Licht der Musikwelt. Das Duo, bestehend aus Jim Grant (Gesang) und Nemes Black (Gitarre, Bass, Orgel), stammt aus Würzburg und bezeichnet seinen Musikstil augenzwinkernd als "Adult Oriented Doom Metal". Genau genommen bieten die Franken auf "Herzog" einen bunten Stil-Mix: Classic Rock - mit bisweilen herrlichen Schweinegitarren - trifft auf Heavy Metal und Gothic. Als Vorbilder sind im Promo-Sheet Bands wie SISTERS OF MERCY und KILLING JOKE aufgeführt. Allerdings trifft dies den Sargnagel nicht wirklich auf den Kopf, denn VAMPYROMORPHA klingen in erster Linie wie ... VAMPYROMORPHA. "Herzog" zeichnet sich wie schon das (ebenfalls) sehr hörenswerte Debüt "Fiendish Tales Of Doom" (2016) durch ein hohes Maß an Eigenständigkeit und einen damit verknüpften großen Wiedererkennungswert aus. Eine von vielen Stärken ist der kernige, rotzige Gesang von Jim Grant. Zudem möchte ich auf die hervorragende Gitarrenarbeit seines Partners Nemes Black verweisen, die sich auf internationalem Spitzenniveau bewegt. Selbiges gilt generell für das Songmaterial: VAMPYROMORPHA sind wahre Chorus-Meister - die acht, sehr abwechslungsreichen Stücke bleiben allesamt im Ohr. "Herzog" ist eine Platte, bei der man unmöglich still sitzen kann. Sie macht, trotz der düsteren Lyrics, richtig Spaß und hat das Potenzial, jede Party zu rocken. Die angesprochene textliche Ebene verdient ohnehin Aufmerksamkeit: Im Kosmos von VAMPYROMORPHA dreht sich alles um Horror-Themen - Vampire (klar!), Hexen, übel gelaunte (Un-)Tote, alles dabei. Bemerkenswert ist der Song 'Waiting And Die', in dem sich die beiden Würzburger laut Promo-Sheet mit den letzten Tagen von Marc Dutroux' Missbrauchsopfern beschäftigen - hier bleibt einem angesichts des echten Horrors das Lachen selbstverständlich im Halse stecken. Es ist im Ganzen gesehen nahezu unmöglich, Highlights zu nennen, da alle Nummern zünden. Herausgreifen möchte ich trotzdem den grandiosen Opener 'Darkness Whore' sowie 'The Dead Walks Home Alone At Night' - zwei der besten Rock-Songs des laufenden Jahres. Abschließend spreche ich hier eine klare Kaufempfehlung aus: "Herzog" ist eine der spannendsten Scheiben, die 2019 zu bieten hat - eine echte Underground-Perle, die aber jedes Stadion rocken könnte. Nach zahllosen Durchgängen kann ich schon einmal festhalten, dass VAMPYROMORPHA in meinen persönlichen Jahrescharts sehr weit oben landen werden. Den Titel "Überraschung des Jahres" haben die Franken schon sicher. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Darkness Whore 02. Deadlier Than Dracula 03. Cannibal Musical 04. The Thirsty Dead 05. Waiting And Die 06. The Dead Walks Home Alone At Night 07. Witchlicker 08. Vampyromadness | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 38:32 Minuten VÖ: 29.11.2019 |
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