Blakearth - Earth Fragments

Review von baarikärpänen vom 27.01.2023 (3195 mal gelesen)
Blakearth - Earth Fragments Wenn eine Band laut den "metallischen Archiven" bereits seit 2014 aktiv ist, aber erst 2023 mit einer EP aus dem Quark kommt, dann darf man sich fragen, warum das so lange gedauert hat. Schaut man sich aber an, dass vor allem Sänger Eric Claro in der Zwischenzeit einige andere "Baustellen" hatte, dann kommt etwas Licht in die Sache. Der hat nämlich nicht nur die letzten beiden Alben der US-Veteranen THRUST eingesungen, sondern auch das Comeback-Scheibchen von TYRANT (US) im letzten Jahr. Vielleicht hat es aber auch nur etwas länger gedauert, weil man den eigenen Songs etwas mehr Zeit und Luft gönnen wollte. Immerhin machte Claro in einem vor kanpp zwei Jahren veröffentlichten Interview klar, dass er BLAKEARTH nicht nur als Nebenspielwiese betrachtet. Mittlerweile hat sich mit Pure Steel nun ein Label gefunden, welches die EP "Earth Fragments" veröffentlicht, wenn auch leider vorerst nur digital. Schade eigentlich bei dem schönen Cover-Artwork.

imgcenter


Wer Eric Claro von seiner Arbeit für THRUST und TYRANT kennt, der weiß schon mal, dass der Mann all das auf der Pfanne hat, was einen guten Shouter/Sänger ausmacht. Es wundert auch nicht, dass sich BLAKEARTH vor allem im Spannungsfeld von US-Metal und Power Metal wohlfühlen. Und doch haben BLAKEARTH so ihre eigene Herangehensweise. Ganz einfach, weil sie ihre Musik mit dem ein oder anderen progressiven Touch versehen. Vielleicht nicht unbedingt im recht straighten Opener 'Dead Heart' zu erkennen, aber spätestens mit dem nachfolgenden 'The Raven' kommt der Ohrenöffner. Wer sich mit dem frühen Schaffen von HELSTAR (ich würde sagen ab "Remnants Of War") wohlfühlt, der bekommt hier frisches Futter. Aber BLAKEARTH kupfern keineswegs ab. Genannte Texaner sind nur ein Anhaltspunkt. Diese vertrackten Parts, die BLAKEARTH selbst bei dem schnellen 'Temple Of Darkness' einbauen, sind hier absolut das Salz in der Suppe. Es sind auch nicht nur die Gitarristen Andy Pastore und Bojan Jošić, sondern vor allem die Gesangslinien, die mehr als einmal für einen Aha-Effekt sorgen. Ich habe mich des Öfteren bei dem Gedanken "Wo hab' ich das schon mal gehört?" etappt. Kein Kritikpunkt, wohlgemerkt. Kleines Beispiel gefällig? Die Gesangslinie in 'Voyager' hat mich total an 'I Love The Night' von GRAVESTONE erinnert. Ich bin mir sicher, dass BLAKEARTH diese Deutschen nicht auf dem Schirm hatten, und wenn ich meine Sammlung mal in Ruhe durchhöre, fällt mir bestimmt auch noch eine andere Band ein. Letzlich ist es ja so, dass es gerade im Bereich Heavy Metal/Power Metal immer schwieriger wird, das schon oft bemühte Rad neu zu erfinden. Festzuhalten bleibt, dass BLAKEARTH ihrer EP trotzdem Songs spendiert haben, die voll zu überzeugen wissen. Genau darauf kommt es am Ende des Tages ja an. Anmerken möchte ich noch, dass Drummer Mark Aguirre, der auf "Earth Fragments" einen tollen Job gemacht hat, leider am 27.11. des letzten Jahres verstorben ist.

BLAKEARTH haben mit "Earth Fragments" ein gutes erstes Lebenszeichen gesendet, das all denen gut gefallen sollte, die auf ehrlichen US-Metal stehen, der auch geschickt eingebaute, leicht progressive Parts beinhaltet. Bleibt zu hoffen, dass Eric Claro seinen Worten auch Taten folgen lässt und BLAKEARTH schon fleißig dabei sind, neue Songs für ein komplettes Album zu schreiben. Bis dahin ist die Zielgruppe gut beraten mit dem Erwerb der digitalen Kopie. Von meiner Seite achteinhalb Punkte.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Dead Heart
02. The Raven
03. Temple Of Darkness
04. Voyager
05. Warlord
Band Website: www.facebook.com/profile.php?id=1000885995
Medium: Download
Spieldauer: 24:19 Minuten
VÖ: 27.01.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten