Harm (D) - Cadaver Christi

Review von Contra vom 04.11.2013 (5667 mal gelesen)
Harm (D) - Cadaver Christi HARM ist ein wunderbarer Name für eine Death Metal Band. Kurz, griffig und auf den Punkt. Und damit passt er perfekt zur Berliner Combo, denn deren Erstling "Cadaver Christi" ist ebenfalls kurz, griffig und auf den Punkt. Außerdem ist er rotzig, dreckig und rundheraus unangenehm. Im positiven Sinn.

Obwohl der Opener 'My Name Is Jack' und sein Nachfolger 'Burn The Saints' nicht die Ausgeburt der Innovation sind und so ihre Macken haben, ballern sie in allerfeinster Manier durch. Den Texten merkt man an, dass HARM ihre Lach- und Krachgeschichten vielleicht doch lieber auf Deutsch intonieren sollten, aber irgendwie hat das Ganze seinen Charme. Auch im Titeltrack rumpeln HARM herzallerliebst und angeführt von Frontmann Blitzkrieg Barkleys knarzigen Vocals vor sich hin. Die Geschwindigkeit ist hoch, die Gitarre hält sich für eine rostige Kettensäge und dem Schlagzeug hat irgendjemand (erfolgreich) eingeredet, dass es ein Zwölfzylindermotor sei. Das rückt nicht einen Fuß breit von der Definition des Oldschool Death Metal ab. Allerdings hat man das auch schon mehrere Dutzend Male gehört und Abwechslung gibt es auf 'Cadaver Christi' auch nicht viel. Benennen könnte ich im Nachhinein kaum einen Song, da sich das gesamte Material über die gesamte Spielzeit eigentlich immer gleich anhört. Aber es dröhnt im gleichen Maße wie die Panzer, die HARM in 'When The Tigers Roar' besingen.

Müsste ich HARM anhand allem, außer ihrer Musik, bewerten, würde ich ihnen ohne Umschweife den Stempel "unnötige, dilettantische Rumpeltruppe" aufdrücken. Im Booklet wird dem Korrekturleser der Texte besonderer Dank ausgesprochen. Anhand dessen, was HARM in ihren englischen Texten präsentieren, kann das eigentlich nur ein schlechter Insiderwitz sein. Das gesamte Booklet strotzt vor Rechtschreib- und Grammatikfehlern der obersten Art. Das beginnt bei simpler Groß- und Kleinschreibung und endet darin, dass man sich offensichtlich nicht einigen konnte, ob der Song 'Divers Of Death' nicht vielleicht doch 'Drivers Of Death' heißen sollte. Da es um Stukas geht und die nicht fahren, sondern Sturzfliegen, plädiere ich auf ersteres. Aber wer sich ein Album mit dem Titel "Cadaver Christi" zulegt und dort Erhellendes erwartet, dem ist eh nicht mehr zu helfen. HARM nehmen sich Death Metal im Fußtrittformat vor und liefern auch genau das ab. Und zwar aufs Überzeugendste.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. My Name Is Jack
02. Burn The Saints
03. Cadaver Christi
04. Divers Of Death
05. Blood For God
06. Harmageddon
07. When The Tigers Roar
08. Mustard Gas Terror
09. Nuclear Holocaust
10. Cross Desecration
Band Website: www.facebook.com/pages/Harm/131650603566081
Medium: CD
Spieldauer: 39:12 Minuten
VÖ: 25.10.2013

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Hahaha ...die Gitarre hält sich für eine rostige Kettensäge und dem Schlagzeug hat irgendjemand (erfolgreich) eingeredet, dass es ein Zwölfzylindermotor sei... Ich fall vom Stuhl. Sehr elegant, Herr Kollege :D
9/10   (08.11.2013 von Akhanarit)

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