Fir Bolg - Towards Ancestral Lands

Review von Contra vom 24.06.2013 (5702 mal gelesen)
Fir Bolg - Towards Ancestral Lands Französische Ein-Mann-Black Metal-Projekte. Ein langes Wort, das in allen außer ganz speziellen Ohren extrem verstörend klingt. In diesem Fall kommt außerdem noch ein Cover hinzu, das auf der fiktionalen Rangliste eindeutig unter Drogeneinfluss entstandener Kunstwerke nur knapp an "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" und sämtlichen Ergüssen des Joseph Beuys scheitert. Und wenn besagte französische Ein-Mann-Black Metal-Projekte mit ihren dezent verstörenden Albencovern dann auch noch einen auf keltische Mythologie machen... das muss man wirklich wollen.

Musikalisch bietet das Debüt des Herrn Dagoth, der hier noch alles selbst einspielt, deutlich weniger Pagan-Kitsch, als es das Cover erahnen lassen mag. Zwar hinterlässt "Towards Ancestral Lands" nach dem ersten Durchlauf den typischen Nachgeschmack eines Pagan Black Metal-Albums mit etwas zu viel epischen Arrangements, in erster Linie regiert hier aber der Black Metal. In den häufigen Knüppelpassagen machen FIR BOLG richtig Spaß. Das Wechselspiel zwischen Black Metal-Geschreddere und folkigen Klängen funktioniert gut, verliert auf Dauer aber ein wenig an Reiz. Wirkliche Abwechslung bietet das Songwriting nicht. Dafür ist die Produktion für das Debüt eines französischen Ein-Mann-Projektes richtig gut. Keine Spur von Garagengerumpel oder hohlem Gekeuche. Im Gegenteil, Dagoths Stimme kommt verdammt gut rüber und passt mehr als gut zur Musik. Was zu einem Dilemma führt, denn der Mann hört sich über weite Strecken absolut nach Shagrath an. Und das führt in Kombination mit den auf Epik und Symphonik getrimmten Passagen dazu, dass sich ein Großteil des Materials auf "Towards Ancestral Lands" exakt genau so anhört, wie man sich DIMMU BORGIR mit Pagan-Einflüssen vorstellt. Das soll nicht heißen, dass es sich scheiße anhört, aber ich kenne keinen Black Metal-Liebhaber, der sich wie DIMMU BORGIR anhören will.

Um wirklich hervorzustechen fehlt es "Towards Ancestral Lands" an Abwechslung. Ich habe durch die Bank weg das Gefühl, das alles schonmal gehört zu haben. Streckenweise habe ich sogar den Eindruck, das alles auf exakt diesem Album schonmal gehört zu haben. So bleibt FIR BOLGs Debüt letztenendes nur Durchschnitt. Gut gemeinter Durchschnitt und entgegen allen Regeln sogar gut gemachter Durchschnitt. Auch Durchschnitt mit Potenzial. Aber das lässt sich auch mit "Luft nach oben" ausdrücken. Für Genrefreunde sicherlich mehr als nur einen Blick wert, aber die Welt wird durch die Existenz dieses Albums nicht sonderlich bemerkenswerter. Bis auf das Cover, das ist bemerkenswert.

Anspielen: 'Banshees'

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Behind The Great Oppidum
03. Blood Heritage
04. Banshees
05. King Of Wallachia
06. Strong Old Megaliths
07. Final Battle On The Frozen Lake
08. Mag Tuired
09. Dun Aegnus
Band Website: www.myspace.com/firbolgtruepagan
Medium: CD
Spieldauer: 48:56 Minuten
VÖ: 21.06.2013

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