Sapiency - Tomorrow | |
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Review von Contra vom 28.03.2013 (6616 mal gelesen) | |
Was heutzutage so alles unter dem Banner des Melodic Death Metal veröffentlicht wird, davon kann ich ein Liedchen singen. Kein schönes, denn die Liedchen, die diese Veröffentlichungen beinhalten, sind ebenfalls häufig alles andere als schön. Daher bin ich inzwischen in höchstem Maße suspekt, wenn ich Promos von jungen, halbwegs unbekannten Bands bekomme, die sich selbst als Melodic Death Metal titulieren. Nahezu paranoid werde ich, wenn davor dann noch das Wörtchen "Modern" steht, denn dass kann absolut alles und im allerseltensten Fall etwas positives bedeuten. Insofern tut es gut, dass mir mit SAPIENCYs Zweitwerk "Tomorrow" ein seltener Beweis ins Haus flattert, dass man die Sache auch richtig machen kann. Seit 2009 musizieren die Frankfurter Jungs gemeinsam, schon 2010 gab's das Debüt "Fate's End", dass durchaus gut aufgenommen wurde. Schon damals vermischten sie starke Gitarrenleads und gar nicht mal schlechten Klargesang mit thrashigen Riffs und aggressiven Shouts und kreierten so eine Mische aus Melodeath, modernem Thrash Metal und Metalcore. Auf den ersten Blick heben sie sich damit nicht sonderlich von der Masse der Bands ab, die genau das auch machen. Hört man allerdings zweimal hin, so merkt man, dass der grundlegende Stil, den SAPIENCY auf die Platte bringen, zwar nicht gerade der helle Wahnsinn ist, die Umsetzung allerdings verdammt gut gelungen ist. So fährt das Sextett gleich zwei Sänger ins Feld, die sich gegenseitig ziemlich gut in die Hände, pardon, die Stimmbänder spielen. So passen die Wechsel zwischen cleanen Vocals und Shouts ziemlich gut ins Gesamtbild, auch die Gitarren wechseln gerne mal von abgehackten Metalcore-Akkorden fließend zu sehr melodischem Riffing, wobei ersteres die Strophen und zweiteres die Refrains dominiert. Dabei ist hervorzuheben, dass sich SAPIENCY ihren Core-Einflüssen durchaus bewusst sind, diese aber angenehm zurückhalten und gekonnt mit den dominanteren Einflüssen des Melodeath und Thrash verbinden. Streckenweise hört sich "Tomorrow" für meinen Geschmack allerdings ein bisschen zu glattgebügelt an, im Großen und Ganzen ist der Sound allerdings gelungen, da druckvoll und gut ausbalanciert. Aus einer Stilrichtung, die eigentlich überhaupt nichts herausragendes zulässt, herauszuragen, ist eine Leistung. Für den alteingesessenen Metaller hören sich SAPIENCY definitiv zu modern an. Allerdings haben sie durchaus Alleinstellungsmerkmale, nicht nur durch den zweistimmigen Gesang. Das Songwriting ist stark, durch "Tomorrow" zieht sich ein klarer roter Faden, wobei jedes Lied trotzdem deutlich für sich steht und man nicht den Eindruck bekommt, irgend etwas zweimal zu hören. Langweilig wird es nicht, allerdings bleibt mir auch nicht wirklich viel dauerhaft im Ohr hängen. Auf jeden Fall zeigen SAPIENCY, dass man tatsächlich modernen Metal männlich machen kann. Anspielen: 'Hungry Again', 'Prayer For The Pain', 'Dying Illusions' Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01 Prayer For The Pain 02. Hungry Again 03. Free Within 04. Unkown Enemy 05. Tomorrow 06. Weight Of The World 07. Fight On 08. Breaking Chains 09. Turn The Tide 10. Torn Apart 11. Dying Illusions | Band Website: www.facebook.com/Sapiency Medium: CD Spieldauer: 47:58 Minuten VÖ: 15.03.2013 |
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