Dead End Finland - Stain Of Disgrace | |
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Review von Contra vom 30.10.2012 (6969 mal gelesen) | |
Das finnische Label Inverse Records haut in letzter Zeit eine neue Melodeath-Band nach der anderen raus. Und irgendwie landen die alle auf meinem Tisch. Prinzipiell habe ich dagegen auch nichts einzuwenden, denn schließlich fallen einige meiner Lieblingsbands in die Kategorie Finnischer Melodeath. Dummerweise steht aber keine davon bei Inverse unter Vertrag. Und aus irgendeinem Grund habe ich bei jeder Band dieses Labels ständig den gleichen Kritikpunkt: kenne ich alles schon. So auch bei DEAD END FINLAND, die so sehr aus Finnland kommen, dass sie das einfach mal mit in den Namen aufgenommen haben. Zuverlässige Quellen geben den Stil des Quartetts als Melodic Death Metal an. Die letzte Lüge dieser Dreistigkeitskategorie hat einem amerikanischen Präsidenten seinen Job gekostet. Nur, weil man aus Finnland kommt und langhaarig ist, spielt man noch lange keinen Melodeath. Schon gar keinen guten, obwohl die Statistik was anderes behauptet. Nein, DEAD END FINLAND waren einfach nur schlau genug, nicht auf diesen unsäglichen Modern Metal-Zug aufzuspringen. Wobei diese Bezeichnung ihre Musik treffend beschreiben würde. Auf dem Debütalbum "Stain Of Disgrace" findet sich nämlich in erster Linie belangloser, überproduzierter Quatsch. Mit eingängigen Refrains, in denen Sänger Mikko Virtanen zeigt, dass er echt gut singen kann. Dazwischen keift er ziemlich schwachbrüstig in der Gegend herum, untermalt von Stakkatodrums und einsilbigen, unmelodiösen Gitarrenakkorden. Dazu kommen triefende Synthieteppiche und zum Glück nicht viel zu häufig herrlich deplatzierte Soundeffekte. Einmal, nur ein einziges Mal will ich sagen können: "Dieses Debütalbum ist überproduziert, aber immerhin kommt keine Alarmsirene darin vor." DEAD END FINLAND tun mir diesen Gefallen nicht. Immerhin: Der Sound ist glasklar und gerade das Schlagzeug klingt dick und fett, allerdings hat irgendwer vergessen, den Basser beim Aufnehmen einzustöpseln. Ein gutes Haar kann ich an "Stain Of Disgrace" dann aber doch lassen: Der Sänger ist tatsächlich echt gut. In den Refrains, die durchgängig clean gesungen werden, machen DEAD END FINLAND durchaus gute Musik. Wenn die Tonlage, wie im abschließenden 'Betrayed', eine Oktave runtergeschraubt wird, kann man tatsächlich ein wenig Gänsehaut bekommen. Dummerweise geht dann auch schon wieder das Gekeife los. Im Großen und Ganzen ist "Stain Of Disgrace" allerdings ein ziemlich unnötiger Mischmasch aus Core und Melodeath, der exakt genauso klingt, wie jeder andere Mischmasch aus Core und Melodeath auch. SOILWORK haben bewiesen, dass man richtig guten Melodeath mit Klargesang machen kann, und INSOMNIUM haben bewiesen, dass man richtig guten Melodeath ohne schmandige Synthiepfützen hinkriegt. Beides schaffen DEAD END FINLAND nicht. Nein, sie benennen sich absolut treffend und fahren IN FLAMES in die Sackgasse hinterher, die die Schweden mit ihrer 180-Grad-Kehrtwende "Reroute To Remain" aufgetan haben. Es soll ja Leute geben, die damit was anfangen können. Die werden vielleicht auch an "Stain Of Disgrace" ihre Freude haben. Ich für meinen Teil bleibe bei AMORPHIS und INSOMNIUM. Anspielen: 'Betrayed' Gesamtwertung: 3.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. My Fate 02. Nothing Left To Bleed 03. Stain Of Disgrace 04. Fields Of Silence 05. Sea Of Eternity 06. Riot 07. Sinner's Day 08. Cry For Innocence 09. Face The Enemy 10. Betrayed | Band Website: www.deadendfinland.com Medium: CD Spieldauer: 36:16 Minuten VÖ: 01.10.2012 |
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