Interview mit Timur - Gitarre und Gesang von Guerrilla

Ein Interview von HappyTarabas vom 16.04.2003 (6662 mal gelesen)
Ein fünftel Guerrilla mal ganz privat...

Wann und wie bist Du Musiker geworden?

Timur: Das ist eine ganze Weile her. Mit fünf Jahren habe ich mit Geige angefangen, zwei Jahre später allerdings bin ich dann umgestiegen auf Klavier. Das habe ich dann bis zu meinem vierzehnten Lebensjahr gemacht, so daß ich dann auch in Moskau – wo ich zu der Zeit gelebt habe – auch die staatliche Musikschule abgeschlossen habe. Als ich schließlich 1991 nach Köln umgezogen bin, habe ich erst einmal das Klavier zwei Jahre nicht angerührt, was ich mittlerweile auch bereue. Seit dieser Zeit habe ich mich auch langsam mit dem Metal-Virus infiziert, was schließlich dazu führte, daß ich 1993 angefangen habe Gitarre zu spielen. Und seitdem bin ich davon nicht mehr losgekommen.

Wolltest Du schon mal mit der Musik aufhören?

Timur: Nein. Das stand nie zur Debatte. Auch wenn es mit der Band ab und an mal eine Krise gab, so war das nie eine Option. Mit Musik werde ich mein ganzes Leben lang zu tun haben!

Was wolltest Du als Kind werden?

Timur: Das wechselte relativ häufig. Sicherlich gab es da auch diese typischen Berufswünsche, wie z.B. Eisverkäufer, Lokführer, Kosmonaut, aber recht lange hatte ich mir gewünscht Pilot zu werden. Das hat sich allerdings erledigt nachdem ich die Faszination der Rockmusik entdeckt habe...

Hat Dich Deine Familie unterstützt?

Timur: Meine Familie war ja aktiv daran beteiligt, in mir das musikalische Interesse zu entdecken und zu wecken. Sie haben mich stets unterstützt. Aber ob ihnen die Musik, die ich heute mache, gefällt, das wage ich zu bezweifeln. Doch sie haben mir nie irgendwelche Vorhaltungen gemacht.

Hast Du auch einen ‚richtigen’ Beruf erlernt oder bist Du zum Musiker ausgebildet? Wenn Du einen anderen Beruf ausübst: welchen und wie lässt sich das mit der Musik vereinbaren?

Timur: Ich bin momentan noch Student. Parallel arbeite ich im journalistischen Bereich, als freier Mitarbeiter. Als Student hat man natürlich sehr viel Zeit, die man in die Band investieren kann. Aber jeder in der Band kennt für sich die Prioritäten, und die Band gehört mit zu den obersten. Es ist mehr als ein Hobby, daher bringt jeder genug Energie auf, sich die nötige Zeit zu nehmen. Wenn man es wirklich will, dann laßt sich die Musik auf jeden Fall mit dem Beruf vereinbaren, welchem auch immer!

Schreibst Du auch selber Songs? Wodurch lässt Du Dich dabei inspirieren?

Timur: Nun, eigentlich spielen wir ausschließlich eigene Songs. Pete, unser Leadgitarrist, und ich schreiben den größten Teil der Songs. Aber auch unser Drummer wartet ab und zu mal mit einem eigens geschriebenen Lied auf. Als Inspiration kann alles mögliche dienen – Bands, die man gern hört, Stimmungen, bestimmte persönliche Erfahrungen, Ereignisse, ja selbst vom Wetter kann man sich inspirieren lassen. Oft ist es natürlich Musik – man läßt sich unbewußt von dem beeinflussen, was man am liebsten hört.

Wie hast Du die Musiker kennengelernt, die mit Dir zusammen arbeiten?

Timur: Vom 1994er Original Line-up ist außer mir keiner mehr dabei, daher steige ich direkt 1997 ein. Da verließ uns unser erster Gitarrist und Pete ist eingestiegen. 1999 verließ uns unser (mittlerweile zweiter) Drummer Rocco und prompt haben wir den Martin gefunden. Allerdings habe ich Martin schon ein Jahr vorher privat kennengelernt und wir haben uns sofort sehr gut verstanden. Er war also kein unbeschriebenes Blatt mehr. Schließlich haben wir zwei Bassisten verschlissen bis dann im Sommer 2002 der Westi zu uns stieß. Er brachte dann auch direkt den Marc mit, der jetzt bei uns singt. Wir hatten bis dahin nie einen extra Sänger und es war eher ein Experiment. Es funktionierte und nun sind wir komplett. Westi und Marc kennen sich schon länger, da sie vor Jahren in einer Band namens EXHUMATOR zusammen gespielt haben. Es lief also immer nach dem Prinzip gesucht-gefunden ab. Wir hatten sozusagen stets eine musikalische Lücke zu füllen. Aber so wie das gelaufen ist, bin ich sehr zufrieden.

Geht Ihr auch mal zusammen ein Bier trinken, oder ist das Verhältnis rein geschäftlich?

Timur: Wir können uns auf den Tod nicht ausstehen, jagen uns gegenseitig die Freundinnen ab und prügeln uns bei jeder Probe..... nein, natürlich nicht. das Verhältnis ist mittlerweile sehr freundschaftlich und produktiv. Jeder zieht an einem Strang und gibt alles für die Band! Es ist auf gar keinen Fall rein geschäftlich. Und das mit dem Bier artet hier und da schon mal aus in durchaus zügellose Zusammenkünfte... wir schlagen sehr gerne mal über die Stränge, wenn sich die Gelegenheit bietet :)

Wie sieht ein Tagesablauf im Studio aus?

Timur: Kommt darauf an was man aufnimmt. Wir haben mittlerweile den Vorteil, in unserem eigenen Studio aufzunehmen. Da gibt es keinen enormen Zeit- und Finanzdruck wie in einem teuren, fremden Studio. Aber wir haben unsere erste CD in einem solchen aufgenommen, da sieht es dann so aus: man geht vormittags rein, stellt erst einmal zwei, drei Stunden den Sound ein, spielt vier bis fünf Stunden ein und ist am Ende erschöpft und gestreßt. Das geht dann noch zwei Tage so weiter und am letzten Tag macht man noch eine zusätzliche Schicht Überstunden. An zwei weiteren Tagen wird dann das ganze Resultat abgemischt und bearbeitet und wenn man Glück hat, hört es sich dann auch einigermaßen gut an. Bei uns läuft das jetzt wesentlich gelassener ab. Wir können uns Zeit lassen und ins Detail gehen. Wir setzen uns trotzdem stets einen Zeitrahmen - denn ein wenig Druck braucht man immer, sonst zieht sich alles ins Endlose.

Wie lange dauert es einen Song aufzunehmen und wieviel Arbeit steckt insgesamt dahinter?

Timur: Es steckt sehr viel Arbeit hinter jedem Song. Da wir die Möglichkeit haben umsonst aufzunehmen, nehmen wir uns auch die nötige Zeit für die Arbeit. Zuerst müssen die Schlagzeugspuren zu jedem Song eingespielt werden. Für zehn Songs haben wir beim letzten Album zehn Tage gebraucht. Allerdings haben wir immer nur abends eingespielt. Mittlerweile würden wir dafür wohl eine Woche brauchen. Dann kommen die Rhythmusgitarren, zwei Spuren auf jeder Seite die jeweils noch einmal gedoppelt werden. Da sieht es so aus, daß man pro Tag einen Song aufnehmen kann. Anschließend kommt der Baß, da kriegt man sicherlich drei Songs pro Tag hin. Danach die Soli, dafür reicht, glaube ich, auch ein Tag und letztendlich die Vocals. Das geht sicherlich an zwei Tagen konzentrierten Arbeitens. Das ist jetzt nur so eine Schätzung, man kann alles schneller machen und man kann noch um einiges länger daran arbeiten. Alles kommt darauf an, wieviel Zeit man zur Verfügung hat. Das Mixen eines Songs ist auch sehr zeitaufwendig. Da muß man sich schon für zwei Songs einen Tag Zeit nehmen, um ein optimales Resultat zu erzielen. Im Großen und Ganzen würde ich für das reine Aufnehmen eines Albums einen Monat veranschlagen und für den Mix zwei Wochen. Das macht sechs Wochen, das noch durch zehn Songs geteilt, dann kannst Du Dir ungefähr zusammenrechnen wieviel Zeit man für einen Song braucht.

Dreht Ihr auch Videoclips?

Timur: Bis jetzt noch nicht. Als Undergroundband ist da kein wirklich lohnendes Unterfangen. Es kostet viel Geld und gespielt wird so etwas nicht auf den kommerziellen Musiksendern. Es nützt vielleicht als Promotion. Und auch hier ist das Geld woanders viel besser angelegt. Wenn wir allerdings die Möglichkeit hätten, kostenlos einen Clip zu machen, dann würden wir dies natürlich auch machen, keine Frage.

Wenn ja: Findest Du den Dreh von Videoclips anstrengend?

Timur: Weiß ich nicht. Aber ich kann mir schon sehr gut vorstellen, daß es ganz schön schlaucht. Aber noch viel anstrengender wäre es, sich zusammenzureißen und nicht gegenseitig anzustacheln, so daß man nicht permanent in Lachen ausbricht...

Was ist Dir lieber? Live singen oder im Studio zu sein?

Timur: Definitiv live!!! Wir sind eine Liveband die Livemusik macht, das ist es worum es uns geht! Unsere Vorstellung von Metal ist, daß dies eine Musik ist, die nur live 100%ig zur Entfaltung kommt. Konzerte sind unser Leben - sie machen am meisten Spaß und sie sind auch der Grund, weshalb wir Musik machen! Platten aufzunehmen ist zwar notwendig, aber dient dennoch lediglich als Vorwand, um möglichst viel live zu spielen.

Hast Du noch manchmal Lampenfieber?

Timur: Ein bißchen Lampenfieber hat man immer, das ist auch gut so. Aber da wir sehr viel live spielen, gibt es mittlerweile schon eine positive Routine. Das ist keineswegs schlecht – man hat mehr Möglichkeiten, sich auf der Bühne auszuleben, und man genießt das Konzert weitaus mehr! Daher ist es schon ganz gut so wie es jetzt ist. Eine kleine Portion Aufregung ist immer dabei, aber die Routine ermöglicht es auf einem konstant guten Level zu spielen, und zwar unabhängig von der Tagesform.

Wie empfindest Du Autogrammstunden? Magst Du den Kontakt zu Deinen Fans, oder ist das ein notwendiges ‚Übel’?

Timur: He he.... gute Frage. Nun, als Undergroundband sind wir noch nicht in diesen Genuß gekommen. Ab und an wird nach Konzerten schon mal danach gebeten eine CD zu unterschreiben, aber das wars auch schon. Ich kann nicht sagen, daß mir das gefallen würde. Ich fühle mich schon jetzt unwohl, wenn ich gefragt werde etwas zu unterschreiben. Wer sind wir denn, daß wir Autogrammstunden geben? Das ist momentan einfach kein Thema. Klar, bei großén Bands ist das sicher notwendig, auch wenn ich selbst keinen Wert darauf lege, Autogramme meiner Faves zu erhaschen. Was den Kontakt zu Fans angeht, so ist der immens wichtig. Wir haben zwar keine breite Fanbasis, aber wir unterhalten uns nach einem Gig natürlich mit den Leuten, denen unser Gig gefallen hat! So etwas ist weder ‚übel’ noch ‚vermessen’ – das ist ganz normal.

Können Dir Fans auch direkt einen richtigen Brief schreiben, oder geht das alles über einen Fanclub? Wie lauten die Adressen?

Timur: Da wir noch nicht so viele Fans haben, gibt’s auch keinen Fanclub :) Wer sich für uns interessiert, der ist herzlich dazu eingeladen, unsere Website zu besuchen: www.bandenkampf.de oder www.guerrilla-metal.com. Da sind auch unsere e-mails und Adressen angegeben. Wer will, kann uns kontaktieren – wir freuen uns.

Wie findest Du es, dass es im TV so gut wie keinen Metal / Hardrock mehr gibt?

Timur: Das finde ich nicht sehr gut, aber man kann da nicht so viel machen. Durch den Erfolg der NuMetal-Welle hört man ja sogar wieder etwas mehr an etwas ‚härterer’ Musik auf den Sendern. Aber wer weiß, vielleicht gibt sich das ja noch irgendwann, daß man auch wirklich harte Musik im TV bekommt.

Siehst Du eine Chance, dass sich das durch die neue Popularität der Musikrichtungen ändert?

Timur: Ich schätze die Chance nicht sehr hoch ein, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Ist die TV-Situation in anderen Ländern besser?

Timur: Das weiß ich nicht. In Europa bestimmt nicht. Wie es in den Staaten, in Asien und Südamerika aussieht kann ich nicht sagen. Aber angesichts der Tatsache, daß in Südamerika Kreator in Stadien spielen, könnte man meinen, daß es dort auch mehr Metal in den Medien gibt. Aber ich habe da leider keine Ahnung.

Was sagst Du dazu, dass der Metal / Hardrock einen neuen Aufwind zu bekommen scheint und jetzt auch viele Nu-Metal-Bands auftauchen, die eigentlich nur das Wort in Ihrer Stilbeschreibung tragen und sonst nicht mehr viel damit zu tun haben.

Timur: Es ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden. Bands wie Slipknot und System of a Down finde ich persönlich auch recht gut. Es hat jeder Stil seine Existenzberechtigung. Man muß es doch mal als eingefleischter Metaller auch von einer anderen Richtung betrachten: wie ist man persönlich zum Metal gekommen? Zeig mir einen Heavy, der sofort von Kinderliedern und den üblichen Kram auf Cannibal Corpse umgestiegen ist! Jeder ist doch durch weichere Sachen eingestiegen, ob Metallica-Balladen, AC/DC oder vergleichbares. Deswegen sehe ich durchaus die Chance, daß von den zahlreichen NuMetal Freaks der eine oder andere auch auf „richtigen“ Metal umsteigt.

Ist eine Tournee geplant? Wer entscheidet, wohin Deine Tourneen führen? Hast Du ein Mitspracherecht? Nach welchen Kriterien wird ein Ort ausgewählt?

Timur: Wenn wir nur diese Möglichkeit hätten, wäre es toll. Nein, wir haben leider noch keine Tour geplant. Wir spielen zwar sehr viel live – es ist fast jedes Wochenende verplant, aber das sind alles Einzelgigs, die wir selbst organisieren. Da kommt es schon mal vor, daß man drei Konzerte am Stück spielt, sozusagen eine Mini-Tour, aber es ist nichts was gezielt mit einem festen Package über Touragenturen läuft. Zu den Kriterien kann ich nur sagen: es gibt keine. Wir spielen überall, an jedem Ort, mit allen möglichen Bands, egal wo, egal wann. Solange wir Spritgeld kriegen, etwas zu essen und einen Platz zu schlafen spielen wir auch am Ende der Welt. Also, wer interessiert ist, den ermuntern wir gern, sich bei uns zu melden :)

Wie beurteilst Du die Möglichkeiten, die der Metal / Hardrock durch das Internet bekommt?

Timur: Es ist enorm, wieviele Möglichkeiten man bekommt. Es fällt jetzt der Postweg weg, man kommt schneller in Kontakt mit Bands und Veranstaltern und man hat viele neue Gelegenheiten für sich zu werben. Man kann mit Menschen aus aller Welt in kürzester Zeit kommunizieren und ihnen die eigene Musik präsentieren. Das Internet hilft gerade kleinen Bands sehr viel.

Wer sind Deine privaten / musikalischen Vorbilder und wieso?

Timur: Erstmal zu den musikalischen: Queen, Scorpions – das sind die Bands durch die ich zur Rockmusik an sich gekommen bin und die ich nach wie vor verehre. Aus dem Metalbereich wären da sicher Metallica, Death, Slayer und Carcass (die meistunterschätzte Band schlechthin)! Diese vier würde ich als Haupteinflüsse für mich bezeichnen. Hinzu kommen eine Unmenge an anderen Bands, die ich gern höre, wie Testament, Cannibal Corpse, Dismember, The Haunted etc. Alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Dann gibt es noch einige russische Bands, die ich sehr verehre. Da sollte ich vielleicht an dieser Stelle erwähnen, daß ich in Moskau gelebt habe und auch russisch als zweite Muttersprache spreche. Zu diesen Bands gehören (weiß ja nicht wieviel die Dir sagen): Kino, Alisa, Aria, ChaiF, Akvarium. Tja, wer immer diese Bands kennt, der melde sich mal bei mir :) Was die privaten Vorbilder betrifft so wir die Sache schwieriger. Ich habe kein persönliches Idol. Es gibt einige Menschen, die ich für bestimmte Haltungen und Taten respektiere und verehre, aber es gibt niemanden, der mir als Vorbild dient.

Was ist Dein Lebensmotto?

Timur: Keep your eyes open and your mind thinking!

Könntest Du Dir vorstellen auszuwandern? Wohin und wieso?

Timur: Ach, wieso nicht? Südspanien wäre sehr schön. Oder zurück nach Moskau. Die USA haben mich stets fasziniert, aber dort war ich noch nicht. Aber, ehrlich gesagt, stellt sich diese Frage für mich noch nicht. Ich habe auch noch nicht darüber nachgedacht. Ich bin als Kind sehr viel gereist, habe einiges gesehen, so daß ich mich eigentlich überall zu Hause fühle.

Was hältst Du von Festivals?

Timur: Die finde ich klasse. Egal ob größere wie Wacken oder kleinere wie das Fuck the Commerce. Es ist schon sehr cool, wenn man viele gute Bands auf einen Schlag sieht. Auch die Atmosphäre ist super. Es ist wie eine Hammerparty mit Leuten die man mag und das über vier Tage... Nur leider bin ich nicht sehr häufig auf Festivals, da es schon ziemlich ins Geld geht.

Wie findest Du Rockopern wie z.B. Avantasia von Edguy-Frontmann Tobias Sammet?

Timur: Da kann ich Dir leider keine Antwort geben. Ich kenne zwar die Namen Edguy und Avantasia, aber habe die Musik von keinem der beiden bislang gehört. Rockopern, Melodic Metal und dergleichen sind nicht so ganz mein Geschmack.

Sind die meisten Deiner Freunde Musiker? Bist Du mit den Leuten aus Deinen alten Bands noch in Kontakt oder ist das aus und vorbei?

Timur: Nein. Ich habe nur wenige richtige Freunde und die haben, bis auf eine Ausnahme, gar nichts mit Metal zu tun. Ich habe sicherlich sehr viele Kumpels und gute Bekannte, die selbst in Bands spielen oder mit Metal zu tun haben. Da gibt aus auch eine ganze Reihe an Bands, mit denen wir uns super verstehen, aber das sind ja nicht „Freunde“ im eigentlichen Sinn. Zu zweiten Teil Deiner Frage muß ich sagen, daß ich leider nur noch sehr sporadisch Kontakt zu unseren Ex-Mitgliedern habe (für mich ist das die einzige Band). Das liegt in dem Fall nicht an mir. Aber wenn man sich auseinanderlebt und die Wege sich trennen, dann ist so eine Entwicklung vorgezeichnet. Das mag bedauerlich sein, aber ich vergieße keine Tränen darüber.

Wie entspannst Du Dich?

Timur: Ich bin eigentlich meistens relativ entspannt und locker. Und wenn ich mal im Streß bin, dann spüre ich das nicht negativ. Nur ganz selten geht es mir schlecht. Dann hilft meistens Musik.

Hast Du Haustiere? Wer kümmert sich um die, wenn Du auf Tournee gehst?

Timur: Nein, ich habe keine Haustiere. Ich kann mich darum nicht so gut kümmern. Ich hatte als Kind einmal Fische, aber die haben sich irgendwann gegenseitig aufgefressen... Wenn ich Haustiere haben würde, dann sicherlich Katzen. Aber das kommt nicht in Frage bei meinem nachlässigen Verhalten :)

Wie findest Du ‚zusammengebastelte’ Bands, wie No Angels usw.? Gibst Du denen eine Chance, oder denkst Du, dass es nicht nur auf Talent sondern auch die ‚Chemie’ untereinander ankommt?

Timur: So gesehen ist jede Band zusammengebastelt. Ob die Chemie stimmt, merkt man erst nach einer ganzen Weile. Talent gehört ebenso dazu wie Glück. Man muß aber vor allen Dingen nie aufgeben und immer dranbleiben. Egal was kommt, wenn man es gnadenlos durchzieht, dann kommt auch irgendwann die Anerkennung. Und zu den No Angels kann ich gar nichts sagen. Ich kenne sie nicht persönlich, ich höre sie nicht, daher kann ich mir kein Urteil dazu erlauben.

Wie sieht es mit Groupies aus? Ist das tatsächlich so ein Thema in der Rockszene oder ist das nur eines dieser Gerüchte?

Timur: Nun, Groupies bei einer Underground Metalband habe ich noch nicht so häufig angetroffen. Kann vielleicht sein, daß ab und zu auch Mädels die Musik mögen, aber die gleich als Groupies zu bezeichnen... ich weiß nicht. Aber ich habe sehr wohl aus informierten Quellen gehört, daß dies bei etablierten Bands schon wieder ganz anders aussieht :)

Wie stellst Du Dir Dein Leben im Alter vor? Willst Du wie Mick Jagger in 40 Jahren noch die Bühnen dieser Welt ‚unsicher’ machen?

Timur: Dazu kann ich jetzt noch nicht viel sagen. Kommt Zeit kommt Rat. Eigentlich habe ich nicht vor mit 50 Jahren noch herumzugrunzen... aber ob ich dann noch auf der Bühne stehe kann ich nicht sagen. Wer weiß, wie sich das entwickelt. Vielleicht kommt ja eh alles ganz anders.

Vielleicht noch ein Wort zu Deinem Familienstand?

Timur: Ich bin ledig und bleibe es noch eine ganze Zeit lang!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten