Autograph - Get Off Your Ass

Review von Elvis vom 27.10.2017 (7252 mal gelesen)
Autograph - Get Off Your Ass AUTOGRAPH dürften recht viele Leute noch aus den 80ern zumindest ansatzweise kennen, denn 'Turn Up The Radio' wurde seitdem wohl so oft in so vielen Situationen gespielt, dass der Überhit der Amerikaner von 1984 wohl zumindest beim Hören bei den meisten Rock- und Metalfans irgendwie "Klick" machen müsste. Nach einer langen Pause, die u.a. auch auf den Abgang von Sänger und Mastermind Steve Plunkett zurückzuführen war, der seitdem zahlreiche Sachen unternommen hat, gibt es die Band seit 2013 wieder. Der langjährige Gitarrist Steve Lynch, der maßgeblich mitverantwortlich war für den charakteristischen Sound der Band, trommelte (mit Einverständnis von Steve Plunkett, der Anfang der 2000er einmal eine neue Version von AUTOGRAPH versucht hatte) nach der NAMM die Band wieder zusammen. Bassist Randy Rand ist ebenfalls wieder an Bord, neu dabei sind dafür jetzt Marc Wieland an den Drums und Simon Daniels am Mikrofon und der Rhythmus-Gitarre. Seitdem wurden wieder regelmäßig Shows gespielt, doch letztlich musste auch ein neues Album her. Das gibt es nun in Gestalt von "Get Off Your Ass".

Produziert wurde das Comeback-Album von Drummer Marc Wieland und auch wenn es dabei gleich munter mit Schmackes zur Sache geht, fällt ein deutlicher Unterschied zu früher doch schnell auf. Keyboarder Steven Isham ist nämlich bewusst nicht mehr im Line-Up vertreten, und wer AUTOGRAPH noch kennt, weiß, dass nicht nur in 'Turn Up The Radio' Keyboards eine prominente Rolle spielten. Sprich, der Sound von AUTOGRAPH im Jahr 2017 ist deutlich stärker auf die nicht minder prägnante melodische Gitarrenarbeit von Steve Lynch ausgerichtet, um einen etwas moderneren Stil zu bekommen und nicht gleich in die Ecke "Cheesy Metal" geschoben zu werden. Das funktioniert unterm Strich trotz aller Vorbehalte, obwohl grade die prominent, aber zu aufdringlich eingesetzten Keyboards für mich immer einen klaren Teil des Charmes der Band ausmachten. AUTOGRAPH klingen ansonsten nämlich auch 2017 durchaus noch wie AUTOGRAPH. Das Songmaterial auf "Get Off Your Ass" ist getreu des Titels des Albums klar auf melodischen Hard Rock ausgelegt und bietet zwar keinen Überhit wie damals 'Turn Up The Radio', aber doch immerhin neun gut rockende Songs, die nicht altbacken klingen. Das muss man immerhin schaffen und da man offenbar Motivation im Hintern hat, sehe ich da auch noch Potential, dass absehbar vielleicht noch ein Schippchen draufgelegt wird. Simon Daniels singt insgesamt songdienlich und passend, vielleicht nicht unbedingt wie Steve Plunkett, ein ordentlicher und passender Ersatz ist er jedenfalls. Dennoch steht die Gitarre hier im Vordergrund und Steve Lynch macht seine Sache immer noch gut. Vielleicht am besten für einen Direktvergleich zu früher geeignet ist die freundlicherweise beigefügte Live-Version von 'Turn Up The Radio' des aktuellen Line-Ups. Die weggenommenen Keyboards werden dabei gut kompensiert von einer knackigeren Härte, die dem Song auch gut zu Gesicht steht. Live machen AUTOGRAPH jedenfalls auch in diesem Line-Up noch viel Spaß, wovon ich selbst schon vor einiger Zeit persönlich überzeugen konnte.

AUTOGRAPH ist daher auch in dieser Neuauflage durchaus Erfolg zu wünschen. "Get Off Your Ass" ist zwar kein Überalbum, aber ein ordentlicher Neustart, und es bleibt zu hoffen, dass der Atem da ist, hier noch mehr abzuliefern. Live können sie es jedenfalls ohne Frage immer noch richtig gut, vielleicht springt ja auch noch mal ein echter Hit dabei raus.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Get Off Your Ass
02. Every Generation
03. All I Own
04. You Are Us, We Are You
05. Meet Me Halfway
06. I Lost My Mind In America
07. All Emotions
08. Watch It Now
09. Ready To Get Down
10. Turn Up The Radio (Live)
Band Website: www.autographband.net
Medium: CD
Spieldauer: 42:49 Minuten
VÖ: 06.10.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten