Nameless Day Ritual - Birth

Review von des vom 25.02.2016 (4940 mal gelesen)
Nameless Day Ritual - Birth Der Bandname NAMELESS DAY RITUAL ist ja irgendwie rästelhaft, dafür der Titel ihres Debütalbums mit "Birth" irgendwie naheliegend. Ausgefallen ist aber auch die Herkunft der Band: NAMELESS DAY RITUAL stammen aus Plowdiw in Bulgarien, ein Land, das man nicht unbedingt automatisch mit Heavy Metal assoziieren würde. Doch genau das macht die Kombo auf "Birth", und zwar in ziemlich abgefahrener Form - "erfrischend unkonventionell" nennt es die Band; knapp vorbei an einer kruden Mischung könnte man es auch nennen.

Denn der Opener 'Far out' beginnt mit wüstem Gegrowle der Sängerin, das aber im Chorus von coolen cleanen Vocals abgelöst wird - ein würdiger Opener. Doch schon mit dem Titelsong 'Birth' folgt der Kontrast: Der Song schielt eher in die Richtung Alternative Rock und der Gesang ist in der Strophe sanft, einschmeichelnd, bis wieder ein wüster kurzer Brüllrefrain die Harmonie durchbricht. Dieser Wechsel zwischen den Extremen prägt die meisten Songs, wobei ab und zu ein rasantes Flitzefingersolo aus der Hüfte geschossen wird. Etwas schräg wird es bei 'Nevermind', ein fast doomiger Song mit extrem gedehnten Gesang; wenn dann im Refrain wieder geklotzt wird, ist die Welt aber wieder in Ordnung. 'Chiming Through' wiederum ist stlistisch völlig anders gelagert - eine Hardrockballade mit Slidegitarre und 80er-Flair, die aber zur Hälfte ihrer sieben Minuten ordentlich Fahrt aufnimmt und dann von schweren Riffs geprägt ist. Vollständig atmo wird es im Intro zu 'The Long Run', bis auch hier wieder fette Gitarren und Gebrüll einsetzen.

"Birth" vermag jedenfalls nicht auf Anhieb zu gefallen, zu groß sind die Stilbrüche und die oft schrägen Einlagen. Aber nach gewisser Eingewöhnungszeit gefallen vor allem 'Far Out' und 'Birth'. 'Chiming Through', aber auch das abschließende ähnlich gelagerte 'The Long Run' wissen ebenfalls zu gefallen, fallen aber im Gesamtbild der Platte komplett aus dem Rahmen. In Summe ist "Birth" daher ein unharmonisch gemischter Haufen von einigen coolen Songs. Besonders hängen bleibt der sehr charismatische Gesang von Sängerin Asya Katrandzhieva und der knackige Sound.

des

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Far Out
02. Birth
03. I
04. Nevermind
05. Chiming Through
06. The Long Run
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 34:35 Minuten
VÖ: 19.02.2016

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