Udo Dirkschneider - My Way | |
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Review von Elvis vom 20.05.2022 (4226 mal gelesen) | |
UDO DIRKSCHNEIDER ist Anfang April diesen Jahres tatsächlich schon 70 geworden. Der Mann mit dem "most Metal name ever" (so sieht es jedenfalls SEBASTIAN BACH) hat natürlich ACCEPT aus der Taufe gehoben und in den 80ern damit Teutonen-Metal geprägt, aber seitdem auch noch viel mehr - und zwar erfolgreich - mit seiner Band U.D.O. unternommen. Ein Abriss dessen, was der Mann aus Wuppertal metallisch alles im Detail unternommen hat, würde hier den Rahmen definitiv sprengen, daher schauen wir doch lieber, wie er seinen runden Geburtstag gerne feiern möchte: nämlich mit einem speziellen Album unter seinem eigenen vollen Namen (DIRKSCHNEIDER war ja schließlich als Projektname für die Live-Auftritte mit nur ACCEPT-Songs schon besetzt) namens "My Way". An sich ist der eigene Name hierbei auch quasi ideal gewählt, denn inhaltlich gibt es nur Cover-Versionen von Songs und Künstlern, die Udo musikalisch geprägt haben. Dementsprechend gibt es natürlich den ein oder anderen großen Namen aus dem härteren Bereich, aber auch diverse Überraschungen. ALEX HARVEY etwa, dessen Song das Album eröffnet oder auch gefolgt von CRAZY WORLD OF ARTHUR BROWN über TINA TURNER (Udo sang 'They Call It Nutbush' offenbar zu frühen ACCEPT-Zeiten gern zum Warm Up bei Proben) bis hin zu WOLFSHEIM. WOLFSHEIM? Ja, tatsächlich hat UDO DIRKSCHNEIDER hier erstmals mit 'Kein Zurück' einen deutschsprachigen Song aufgenommen. Der klingt tatsächlich deutlich weniger nach dem ursprünglichen melancholischen Synthie-Song, sondern ist nun eine Rockballade geworden. Tatsächlich funktioniert die deutsche Sprache jedenfalls in diesem Kontext mit Udos Stimme sogar gut. Insgesamt ist es zweifellos ein bunter Strauß an verschiedenen Songs und Einflüssen, bei dem ich erfreulich finde, dass sich nicht jeweils unbedingt auf die offensichtlichsten Kandidaten gestürzt wurde, sondern eben die persönlichen Favoriten angesagt waren. Daher darf man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass es sich hier durchaus um ein persönliches Album handelt. Weder werden die Songs hier vollkommen verfremdet, noch werden sie zu nah um Original gespielt. Udo-fiziert trifft es wohl am besten, denn man merkt gesanglich natürlich jederzeit, wer hier am Mikrofon steht. Jeder wird hier sicherlich den ein oder anderen Song eher als Favoriten herauspicken, was natürlich vollkommen in Ordnung ist. Mir persönlich machen etwa 'Fire', 'Paint It Black' oder 'We Will Rock You' ziemlich Spaß, was insbesondere bei dem QUEEN-Cover etwas heißt, ist der Song doch schon im Original arg totgespielt. Da UDO DIRKSCHNEIDER jedoch - zumal mit dem amüsanten Video - klanglich etwas weg geht vom Original, kommt der Song doch deutlich frischer rüber. Den Abschluss macht dann - der Titel des Albums lässt es ahnen - tatsächlich FRANK SINATRAs berühmte Hymne. Hier würde ich sagen, ist am wenigsten der zu erwartende Klang drin, stattdessen wird der Song überwiegend auch mit normaler Stimme von Udo gesungen, was sehr passend ist. Hoffen wir daher, dass es sich natürlich noch nicht um den finalen Vorhang für die knorrige Legende handelt und Udo uns noch lange erhalten bleibt. Aufgrund der Eigenheit des Albums möchte ich keine konkrete Wertung in Punkten abgeben, aber aus meiner Sicht handelt es sich definitiv um ein unterhaltsames, interessantes und wirklich gelungenes Geschenk an die Fans und sich selbst. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Faith Healer (ALEX HARVEY) 02. Fire (CRAZY WORLD OF ARTHUR BROWN) 03. Sympathy (URIAH HEEP) 04. They Call It Nutbush (TINA TURNER) 05. Man On The Silver Mountain (RAINBOW) 06. Hell Raiser (THE SWEET) 07. No Class (MOTÖRHEAD) 08. Rock And Roll (LED ZEPPELIN) 09. The Stroke (BILLY SQUIER) 10. Paint It Black (THE ROLLING STONES) 11. He's A Woman, She's A Man (SCORPIONS) 12. T.N.T. (AC/DC) 13. Jealousy (FRANKIE MILLER) 14. Hell Bent For Leather (JUDAS PRIEST) 15. We Will Rock You (QUEEN) 16. Kein Zurück (WOLFSHEIM) 17. My Way (FRANK SINATRA) | Band Website: Medium: CD, LP Spieldauer: 67:00 Minuten VÖ: 22.04.2022 |
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