Rival - State Of Mind | |
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Review von Odin vom 03.05.2004 (7102 mal gelesen) | |
Jaaaaaa, Power Metal ohne Kompromisse, die Platte kommt mir gerade recht! Endlich mal wieder Riffgewitter, treibendes Drumming, irre Soli und eine kraftvolle, kernige Stimme. Los geht es gleich mit einem Riff und Gitarrensound, der mich zum Namedropping verleitet. Ad hoc fallen mir da ein: DREAM EVIL, AGENT STEEL, PRIMAL FEAR, AIRBORN, IRON SAVIOR und einige ähnliche Kollegen mehr, wobei ich mal wieder das Problem habe, dass mir insbesondere die Vocals unheimlich bekannt vorkommen, ich aber keine Ahnung habe, von wo genau. Ein wirkliches Problem ist das aber nicht, denn auch für sich treiben RIVAL ein ordentliches Brett durch die Boxen, das sich nicht durch Anbiederung an irgendwelche bekannten Größen empfehlen muss. Nach zwei flotten Bangern im Einheitstempo wird erstmal scharf geschossen (da darf man schonmal erschrecken) und dann eine Uptempo-Nummer hinterhergefeuert. US Power Metal mit nicht zu viel europäischen Einflüssen, etwas Thrash in der Stimme - unter dieser Beschreibung birgt "State Of Mind" nicht mehr viele Überraschungen, aber eine Reihe guter bis sehr guter Songs. 'Insane' stampft zur Erholung mal ordentlich und birgt einen interessanten Instrumentalteil mit Drums und Bass. Danach wird es etwas europäischer mit dem Riff von 'Tyrants'. Hier vermisse ich etwas mehr Bumms im Sound. Riffing und Drumming gehen ordentlich nach vorne, werden von den Vocals aber stark in den Hintergrund gedrängt. Die Produktion ist sauber, jedes Instrument hat seinen Platz, aber leider sind diese Plätze teilweise etwas weit hinten. Noch so ein Beispiel ist 'Brink', das von einem lauten Riff eröffnet wird. Noch bevor die Vocals einsetzen wird die Lautstärke deutlich zurückgenommen. Das wäre aber gar nicht nötig, denn John Johnson hat durchaus die Power, sich auch bei gleichbleibend lauten Gitarren Gehör zu verschaffen. Das ausnahmsweise etwas ruhigere 'Remember You' stellt die letzte Chance zum Luftholen dar, bevor 'Lord Of The Knights' über uns hereinbricht. Gary Olson [Nein, keiner der Olsen-Brothers - Anm. d. Verf.] vertrimmt sein Schlagzeug dabei nach allen Regeln der Kunst, dass einen schwindelig wird. Aber das war nur das Aufwärmen für den Rausschmeißer. Der 'Hell Train' fährt langsam an, nimmt dann Fahrt auf und beschleunigt immer weiter und weiter. Nach etwa 2 Kilometern ist man wohl wieder im Zeitplan und geht auf Reisegeschwindigkeit - bis zum nächsten Gefälle, das wieder im rasenden Galopp genommen wird. Zu dumm nur, dass am Fuß des Berges anscheinend noch eine Wand stand... Dieser geile Kracher erinnet ganz stark an die Label-Kollegen und Landsleute von BALLISTIC. Überhaupt wäre das eine ziemlich geniale Kombination, liebe Leute bei Metalblade! Schickt die beiden Bands zusammen auf Tour, bitte! Die passen zusammen wie die Faust aufs Auge, das Package legt Europas Hallen in Schutt und Asche. Starker Anfang, zwei erholsame Ruhepole an strategisch günstigen Stellen, durchgehend gute Songs und ein hammermäßiger Abgang. Einzig der nicht immer optimale Sound ist schade. Auch könnten die Jungs ihr Potential zum Schreiben genialer Power Metal Songs vielleicht noch etwas besser ausreizen - dass sie es drauf haben, merkt man deutlich. So schwanke ich bei der Bewertung, entscheide mich aber für die höhere Alternative, unter anderem weil RIVAL ein bemerkenswertes Album abliefern zu einer Zeit, in der die Gemeinde eigentlich ziemlich übersättigt ist. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. State Of Mind 2. Extreme Agression 3. Reach 4. Insane 5. Tyrants 6. Brink 7. Remember You 8. Lord Of The Knights 9. Hell Train | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 35:02 Minuten VÖ: 03.05.2004 |
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