Drakkar - Razorblade God

Review von Odin vom 00.00.0000 (9342 mal gelesen)
Drakkar - Razorblade God Wenn nur dieses Keyboard nicht wäre...

Angefangen beim Cover-Artwork und fortgesetzt bei der Arbeit an ihren Instrumenten setzen sich Drakkar zum Glück merklich von dem Gros ihrer Landsleute ab. Nach White Skull endlich wieder eine italienische Combo, die zwar deutliche Einflüsse deutschen Power Metal's auch nicht verleugnen kann, dabei aber meistens erheblich andere Wege geht als die allgegenwärtigen Kollegen der Bombastfraktion.
Allerdings gibt es dabei noch einen ganz dicken Minuspunkt, der schonmal alleine wenigstens einen Punkt in der Gesamtwertung kostet: Das Keyboard.
Während sich die Gitarren fast durchgehend einen Ast riffen und teilweise in atemberaubenden Tempo zusammen mit dem Bass und dem - zugegebenermaßen auch nicht gerade spärlich eingesetzten - Doublebass-Drumming ein thrashiges Gewitter auf den Hörer loslassen, malt das meistens derbe deplazierte und übertriebene Keyboard rosa Tapete an die Soundwand. Nachdem die Band in ihren Anfangstagen lange ohne festen Keyboarder auskam, hätte man sich den auf dem neuen Album, das ohnehin insgesamt deutlich härter ist als der Vorgänger "Gemini", vielleicht doch besser sparen sollen, denn neben dem ebenfalls mit leichten Abstrichen zu nennendem Gesang stellt diese übermäßige Präsenz des Tasteninstruments den einzig schwerwiegenden Kritikpunkt dar.

Ja, die Vocals. Eigentlich ist das rauhe Organ von Davide Dell'Orto ganz in Ordnung, aber leider klingt es in extremeren Lagen ziemlich gepresst und dünn und auch die oft dazugemischte, sehr hohe Zweitstimme ist nicht so der Bringer. Insgesamt aber kann man sich an den Stil gewöhnen, der manchmal an Acts wie Mob Rules erinnert. A propos erinnert und Keyboard; im vierten Song "Inferno" (Anspieltipp!) ist Corrado Solarino mit seinem Instrument auf einem besseren Weg, auch oder gerade deshalb weil es sich wie 1:1 von Thyrfing's "Valdr Galga" (Album) geklaut anhört.

Als ganzes ist das Album sogar recht abwechslungsreich, weiß durch eine gewisse Eigenständigkeit zu gefallen und krankt eben an den genannten Schwachpunkten. Das Songwriting ist nicht aussergewöhnlich - weder besonders gut, noch besonders schlecht, bietet aber sicher noch Spielraum für Fortschritt. Als erstes sollten die Keyboards auf ein Minimum wie etwa das klassische Piano-Intro von "To The Future" (noch ein Tipp!) beschränkt werden, das macht bestimmt schonmal gehörig was aus.
Als Zugaben bietet die CD noch das Magnum-Cover "Kingdom Of Madness", das durchaus als gelungen durchgeht, und einen Videoclip zu "To The Future" - zu dem Keyboarder dort sage ich mal lieber nix mehr. ;-)

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Razorblade God
2. Man And Machine
3. To The Future
4. Inferno
5. The Matrix
6. Galadriel'Song
7. Lo Shan Shen Long Pa
8. The Next Generation
9. Witches' Dance
10. Kingdom Of Madness
Band Website: www.metalmeltdown.com/drakkar/
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 00.00.0000

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten