Vansind - Mørket | |
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Review von Zephir vom 22.11.2023 (8201 mal gelesen) | |
VANSIND sind eine relativ neue Folk-Metal-Formation aus Dänemark. Gegründet haben sie sich 2019, und wie es sich für eine Folk-Metal-Band gehört, spielen sie breit aufgestellt ein recht vielfältiges Instrumentarium. Gesanglich hören wir tiefe Growls von J. Asgaard und powervollen Klargesang von Line Burglin. Gitarre spielt Kirk Backarach, den Bass Mikael Christensen, hinter den Drums sitzt Danni Lyse Jelsgaard, und natürlich dürfen auch Bagpipes, Tinwhistle und Keyboard nicht fehlen - dies bedient Rikke Klint Johansen. Vielleicht kommen der einen oder dem anderen einige dieser Namen bekannt vor? Kirk Backarach spielt seit 2015 bei den Genrekollegen VANIR, und Danni Jelsgaard trommelt seit Kurzem bei den Death-Black-Metallern PANZERCHRIST. VANSIND verstehen sich nun aber als vikinginspirierte Bereicherung der dänischen Folk-Szene, und mit ihrem Line-up erinnern sie gar ein wenig an ELUVEITIE. Auch die Musik könnte Freunden der Helveten gefallen: Das Debütalbum "Mørket" liefert eingängige Melodien, ordentlichen Groove in den Saiten, trollhafte, aber nicht zu aggressive Growls und jede Menge gefällige Hooks, die sich im Ohr festsetzen. Die acht Tracks haben die meiste Zeit einen guten Drive und laden mit regelmäßigen Metren und heroischen Backgroundgesängen zum Headbangen und Fäusterecken ein. Das alles ist gut gemacht und wird sicher den richtigen Nerv treffen. In der Stärke des Albums liegt jedoch gleichsam seine Schwäche: "Mørket" liefert wenig Neues, weder im Kontext der Folk-Metal-Szene noch im eigenen Albenkontext. Die Hooklines, die ohnehin erscheinen wie in den vergangenen Jahren wiederholt gehört, ähneln sich im Laufe des Albums doch immer wieder sehr, sodass ein irritierter Blick zum laufenden Track wandert, ob dieser nicht bereits gelaufen war. Das mag zuweilen Absicht sein; so wirkt 'Blót' wie ein kompositorisches Anhängsel des vorangegangenen 'Den Første Fejde'. Insgesamt bietet das Songwriting aber wenig Abwechslung. Zu häufiges Unisono zwischen Instrument und Vocals wirkt ebenfalls schnell ein wenig einfallslos. Die natürliche Rauheit und das Ungestüm, das etwa die Kollegen SVARTSOT vor sich her tragen, erreichen VANSIND (noch) nicht. Positiv hervorheben möchte ich aber in jedem Falle die archaischen Momente wie zu Beginn von 'Den Første Fejde', die super funktionieren. Dass die Lyrics in der dänischen Muttersprache gehalten sind, ist ebenfalls eine Stärke von VANSIND. Insgesamt gibt es an dem Debüt dennoch nicht viel zu meckern, immerhin handelt es sich ja um ein Debüt. Das Stück nordische Mythologie und Geschichte, das uns VANSIND mit "Mørket" kredenzen, wird seine Hörerschaft finden und sicher eine Reihe von Pagan-Festen bereichern. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Den Store Ask 02. Grib Til Våben 03. Blodmosen 04. Før Dagen Gryr 05. Den Første Fejde 06. Blót 07. Rejsen Mod nord 08. Frigg | Band Website: Medium: LP, Digital Spieldauer: 45:29 Minuten VÖ: 17.11.2023 |
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