Master - On the Seventh Day God Created... Master | |
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Review von Damage Case vom 27.08.2022 (5147 mal gelesen) | |
Paul Speckmann, einer der verhinderten Gründerväter des Death Metals, erlangt im Lauf der Jahrzehnte immer mehr die Anerkennung, die er als Genre-Pionier der 1980er verdient. Auch, wenn er tatsächlich nur für einen einzigen wirklich unverzichtbaren Klassiker verantwortlich zeichnet, nämlich das selbstbetitelte MASTER-Debüt, dessen Aufnahmen bei seiner Veröffentlichung 1990 bereits einige Jahre auf dem Buckel hatten. Alleine diese Tatsache zeigt bereits zu Karrierebeginn, wie wenig Paule vom Death-Metal-Boom der frühen 1990er profitieren konnte. Um das Debüt soll es in diesem Review aber überhaupt nicht gehen, sondern um das Zweitwerk "On The Seventh Day God Created... Master", ursprünglich veröffentlicht in dem Jahr des Death Metals schlechthin, 1991. Und obwohl mit dem komplett legendären Sound des Morrisound Recording ausgestattet, damals für US-Deather der Aufnahmetempel schlechthin, fällt beim Hören des Albums auf, dass MASTER schon auf ihrem Zweitling wie ein Relikt klangen. Death Metal entstand einmal aus einer brutaleren und uferloseren Form des Thrash Metals, wie ihn POSSESSED, SLAYER ("Hell Awaits") oder DARK ANGEL spielten. Und genau an diesem Punkt blieben MASTER stehen. Wo IMMOLATION, MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE und selbst DEATH stets eskalierten und spätestens im Soloteil eines Songs komplett die Spur des klassischen Songwritings verließen, zockten MASTER brav weiter im Schema F. Das taten sie zwar nicht ansatzweise schlecht, aber die Anhänger des puren Wahnsinns fanden Befriedigung bei den vorgenannten Irren. Auch prominente Gastbeiträge von John Ortega (Ex-MORBID ANGEL) und John Tardy (OBITUARY) verliehen dem Album keinen zeitgemäßen Kredit. MASTER klangen bereits 1991 alt, was ihnen erst viele, viele Jahre später zu Ruhm gereichte, denn heuer gehen Paul & Co. als prominente Vorreiter des klassischen Death Metals durch. Und das zu Recht! Fazit: "On The Seventh Day God Created... Master" führt den eingeschlagenen Weg des Debüts konsequent weiter und fiel damals wie heute komplett aus der Zeit - das aber mit Stil und nackenbrechenden Songs. Diese Wiederveröffentlichung von Hammerheart Records auf CD und verschiedenen limitierten Vinylfarben macht absolut Sinn, denn gerade die LP ist bereits seit vielen Jahren vergriffen oder nur zu Schweinepreisen erhältlich. Boni in Form von weiteren Songs gibt es keine. CD-Komplettisten sollten daher vielleicht eher zum Rerelease von 2017 greifen, denn dort ist auf einer zweiten Scheibe das ebenfalls schwer erhältliche Debüt von SPECKMANN PROJECT enthalten. Drei Anspieltipps: Der Opener 'What Kind Of God' kommt dem Prinzip 'Wahnsinn' des damaligen Death Metals noch am nächsten. Das knackige 'Used' thrasht ordentlich durch die Pampa, 'Whose Left To Decide' mit Leads von Paul Ortega besitzt einen Mördergroove. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. What Kind Of God 02. Latitudinarian 03. Heathen 04. Used 05. Demon 06. Constant Quarrel 07. Judgement Of Will 08. America The Pitiful 09. Whose Left To Decide 10. Submerged In Sin | Band Website: master-speckmetal.net/ Medium: CD + Vinyl + Di Spieldauer: 35:55 Minuten VÖ: 26.08.2022 |
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