Messiah's Kiss - Get Your Bulls Out

Review von Akhanarit vom 29.12.2014 (4739 mal gelesen)
Messiah's Kiss - Get Your Bulls Out Es ist nicht nur das vierte Album der multikulturellen Combo MESSIAH'S KISS, sondern auch das erste, das krankheitsbedingt nach siebenjähriger quasi Zwangspause, das Licht der Welt erblickt. "Get Your Bulls Out!", so der Name, klingt schon förmlich nach Kampfgeist und Durchhaltewillen und kommt mit einem Arsenal von sechzehn Tracks auf die so geduldig wartende Fangemeinde zu.

Ich muss mich hier direkt mal als treuer MESSIAH'S KISS-Hörer outen und dass ich selbstverständlich die drei Erstwerke im Regal stehen habe. Leider muss ich aber auch zugeben, dass für mich persönlich die Alben von Mal zu Mal mehr abfielen und deshalb fast immer zum Debüt "Prayer For The Dying" gegriffen wurde, wenn ich die Musik von MESSIAH'S KISS genießen wollte. Die Hoffnung, dass die Band mit diesem neuen Longplayer wieder einen Volltreffer landet, wird jedoch leider schon mit dem ersten Durchlauf zerstreut. Die einst so energiegeladene Band hat sich von erdigem Heavy Metal zu einer gesetzten, beinahe hardrockigen, dabei jedoch schier unscheinbaren Band entwickelt. George Kraft musste die Songwriting-Zügel aus der Hand geben und die restlichen Bandmitglieder sind eingesprungen. Das mag vom humanen Aspekt absolut vorbildlich sein, für das musikalische Ergebnis, war dies jedoch kein Glücksfall. Ganz im Gegenteil!

Dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen, steht selbstredend außer Frage, doch wenn ihr hier Songs im Stile von 'Night Comes Down' oder gar 'Blood Of The Kings' erwartet, vergesst dieses Album bitte ganz schnell. "Get Your Bulls Out!" ist zudem in der Eigenproduktion so glatt gebügelt worden, dass selbst Riffs, die einem wahrlich im Gedächtnis bleiben würden, müde, abgeschlafft und mit einem Weichspüler behandelt wirken. Es tut mir beinahe leid so hart mit der Band ins Gericht zu gehen, aber wenn ich als jemand, der die ersten Werke ausnahmslos haben wollte, beschließe, bei dieser Scheibe erstmals auszusetzen, dann ist das kein gutes Zeichen. Und ein noch viel schlimmeres Zeichen ist es, wenn das einzig wirklich erwähnenswerte Stück ausgerechnet die DEPECHE MODE-Nummer 'It's No Good' geworden ist. So richtig gönnen wollen einem MESSIAH'S KISS aber auch diesen Track nicht und so wird das Teil auch noch für kurze Zeit ein bisschen zu weit in Richtung GUANO APES gezerrt, um auch noch den ein oder anderen Nu-Metaller zum Schmunzeln zu bringen. Wenn diese tolle Band sich neu finden wollte, dann hat sie sich ganz gewaltig dabei verlaufen. Die können viel mehr! Ich kann nur hoffen, dass sich MESSIAH'S KISS bald wieder auf ihre Roots konzentrieren und dort dann der Szene etwas Frisches hinzugeben werden.

Fazit: MESSIAH'S KISS sind wieder da. Und das schwächer als je zuvor!

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Livin' In Paradise
02. Immortal Memory
03. Rescue Anyone? Rescue Me!
04. Survivor (Take A Ride On My Heels)
05. Time To Say Goodbye
06. Only Murderers Kill Time
07. Fuel For Life
08. Mission To Kill
09. Symphony Of Sin
10. Nobody Knows Your Name
11. Who's The First To Die
12. Whisper A Prayer
13. Without Forgiveness
14. Buried Alive
15. Only Murderers Kill Time (Acoustic Version)
16. It's No Good (Depeche Mode - Cover)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 01:11:30 Minuten
VÖ: 05.12.2014

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