Venom Inc. - There's Only Black | |
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Review von Damage Case vom 03.10.2022 (4734 mal gelesen) | |
2017 war "Avé" eine echte Überraschung. Die erste Dampframme der sich unter dem Banner VENOM INC. versammelten Ex-VENOM-Mitglieder Demolition Man, Mantas und Abbadon atmete so viel Schwefelduft aus, wie es die Original-Band ohne "Inc." unter Führung von Cronos seit der 1997er Großtat "Cast In Stone" nicht mehr tat. Abbadon ist mittlerweile ausgestiegen und hat kürzlich seine Lymphdrüsenkrebserkrankung öffentlich gemacht - alles erdenklich Gute für diesen Kampf sei ihm gewünscht! Sein Nachfolger War Machine schlägt sich im wahrsten Sinn des Wortes ordentlich und schafft den Spagat aus technisch sauberem Stil und standesgemäßem Rumpel, den Songs unter VENOM-Banner brauchen. "There's Only Black" hat nun 2022 nicht mehr den Bonus eines Überraschungsangriffs, und so müssen Tony Dolan und Jeff Dunn ordentlich Gas geben und all ihr Können in die Waagschale werfen, um ihre Daseinsberechtigung zu rechtfertigen. Die Altvorderen des Black und Thrash Metals leiden schon seit gefühlt 30 Jahren darunter, von der jungen Konkurrenz in Sachen Härte und Power uneinholbar abgehängt worden zu sein, und so bleibt ihnen nur der Rückzug auf ihre Trademarks, die man während der gemeinsamen Zeit 1989-1992 und den daraus entstandenen, völlig unterschätzten Alben "Prime Evil", "Temples Of Ice" und "The Waste Lands", perfektionierte. Und so hagelt es auch diesmal zwölf mal mehr, mal weniger melodische Hymnen, die Satan, der Hölle und allem Finsteren huldigen. Auch wenn eine gewisse Handbremse speziell im Tempo nicht verleugnet werden kann, groovt und thrasht sich das Trio ordentlich aus der Affäre. Eine große Stärke ist mit Sicherheit das kraftvolle Schreiorgan von Demolition Man, der im direkten Vergleich Cronos älter aussehen lässt, als jener laut Personalausweis tatsächlich ist. Man muss ganz ehrlich sein: Mittlerweile existiert eine gewisse Klientel rund um Festivals wie das Keep It True, Bang Your Head!!! oder das Headbangers Open Air, die es zelebriert die Recken von einst hochleben zu lassen und ihnen obere Plätze im Billing zu gewähren, die sie auf den großen Mainstream-Festivals nicht mehr erhalten. Für dieses Publikum, meist Fans ab Mitte vierzig und älter, machen diese Bands neue Alben. Man darf keine bahnbrechenden Neuerungen erwarten, sondern Fanservice mit viel Nostalgie. Und genau diesen Nerv treffen auch VENOM INC. Wenn ein Song wie 'Tyrant' startet, fühlt man sich wieder wie 1987, als der Black Metal noch nicht auf der zweiten Welle surfte und CELTIC FROST, BATHORY und VENOM noch mit zum Härtesten zählten, was man sich auf Gitarren gespielt vorstellen konnte. Das Cover von "There's Only Black" ist finster und nicht ganz so plakativ evil wie einst bei "Avé". Passt. Fazit: Fanservice für Nostalgiker und komplett vorhersehbar. Oder böse ausgedrückt: Musik von Sechzigjährigen für Fünfzigjährige. Ähnlich wie RAZOR, die am selben Tag wie VENOM INC. nach genau einem Vierteljahrhundert ihr neues Album veröffentlichen, halten sich VENOM INC. an die Spielregeln aka Erwartungshaltung ihrer Fans. Und das ist gut so. Drei Anspieltipps: Der fette Titelsong rattert und groovt ordentlich, hätte exzellent auf "Cast In Stone" gepasst. Der folgende Song 'Tyrant' hätte wie bereits erwähnt tatsächlich auf einem VENOM-Album Ende der 1980 stehen können. Das abwechslungsreiche 'Don't Feed Me Your Lies' startet geheimnisvoll und unheimlich und haut dann ordentlich auf die Mütze. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. How Many Can Die 02. Infinitum 03. Come To Me 04. There's Only Black 05. Tyrant 06. Don't Feed Me Your Lies 07. Man As God 08. Burn Liar Burn 09. Nine 10. Rampant 11. The Dance Macabre 12. Inferno | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 53:43 Minuten VÖ: 23.09.2022 |
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