March To Die - Tears Of The Gorgon | |
---|---|
Review von derkleinekolibri vom 22.11.2023 (3595 mal gelesen) | |
Es gehört schon ein wenig Mut dazu, die Musik einer noch jungen Band jenen Fans zu empfehlen, die beispielsweise BATHORY, ETERNAL CHAMPION, GRAND MAGUS und MANOWAR huldigen. Aber gut, eine Promotion, die das "Produkt" dem Kunden nicht ordentlich schmackhaft macht, würde nichts taugen. Das Quartett - in Griechenland und auf Zypern beheimatet - welchem solch hohe Vorschusslorbeeren mit auf den Weg gegeben werden, nennt sich MARCH TO DIE und veröffentlicht am 24. November 2023 das Debütalbum "Tears Of The Gorgon". Ich Depp las dummerweise Gorgo und nicht Gorgon. Also dachte ich an einen meiner ersten Monsterfilme - "Gorgo" - den ich Ende der 60er Jahre im Kino sah, der aber so gar nicht zum Cover des Longplayers passen wollte. Übrigens ein kleiner Eyecatcher, wie ich finde (besonders als Schallplattencover). Wie dem auch sei, letzten Endes zählt ohnehin nur das, was schließlich unser Ohr erreicht. Da lassen sich MARCH TO DIE nicht lumpen. Neun kernige, zum Ende des Albums hin immer gewaltiger werdende Songs erfreuen den geneigten Hörer nahezu 50 Minuten lang. Die Stille nach dem letzten verklungenen Ton ist vergleichbar mit dem Gefühl des Erstickens, wenn man jemandem ein Kissen ins Gesicht drückt und denjenigen so am Atmen hindert. Allerdings kann man sich gegen die Stille leichter wehren, indem man erneut die Starttaste des CD-Players oder des Plattenspielers betätigt. Zeigen die vier Südeuropäer Alex Danazoglou (Vocals, Guitar), Anastasios Danazoglou (Bass), Hugo Enrique Olivos (Drums) und Nikolas Sprits Moutafis (Guitar) vom ersten Moment an, dass sie den Vorschusslorbeeren durchaus gerecht werden können, legen sie ab dem fünften Stück, das mit einem Donnerwetter beginnt, noch eine Schippe drauf. Es rumpelt und donnert aus den Lautsprechern, dass einem Hören und Sehen vergeht. Manch brillantes Gitarrensolo hält Einzug in den größtenteils fast episch zu nennenden Stücken, von denen mehr als die Hälfte länger als fünf Minuten ist. Geschickt wird hier auch mal das Tempo angepasst, meistens in Richtung "noch schneller, noch härter, noch brachialer". Jenen, die sich daran versuchen sollten, Titel von MARCH TO DIE zu covern, wünsche ich schon jetzt viel Spaß beim Aufdröseln der Songstrukturen. Selten so viel Spaß beim Rezensieren eines Debütalbums gehabt. Drum galt mein Blick auch sofort den Bestellmöglichkeiten. Und siehe da, es ist als digitales Album ebenso erhältlich wie als Compact Disc und Schallplatte. Die Vinyls sind limitiert auf 400 schwarze und 100 goldene Exemplare. Für alle, die es sich zutrauen, zwei Ohrgasmen innerhalb weniger als 50 Minuten zu verkraften, seien der Titelsong 'Tears Of The Gorgon' und ganz besonders 'Helmetsmasher' ans Herz gelegt. Wem das alles noch nicht reicht: MARCH TO DIE sind dabei, Live-Shows im nächsten Jahr zu planen. Schaut also immer mal wieder nach, ob sich in dieser Hinsicht etwas abzeichnet. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Eternal Oath 02. One Eyed King 03. Hail To Thee 04. Son Of The Old Gods 05. Helmetsmasher 06. March To Die 07. Stand And Be Counted 08. Decapitation 09. Tears Of The Gorgon | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 48:12 Minuten VÖ: 24.11.2023 |
Alle Artikel