The Hellacopters - Eyes Of Oblivion

Review von Elvis vom 14.04.2022 (7777 mal gelesen)
The Hellacopters - Eyes Of Oblivion Tatsächlich hat es sechs lange Jahre gedauert, bis THE HELLACOPTERS nach ihrer Auflösung (zwischen 2008 und 2016) und dem Comeback neue Musik vorgelegt haben. "Eyes Of Oblivion" heißt das Comeback-Werk der Schweden, welches sich nun anschickt, den früher relativ sleazigen Sound in die Neuzeit zu bringen. Das letzte Werk war 2007 ein Cover-Album, es sind also tatsächlich schon 15 Jahre her, seit die Fans Neues zu hören bekamen.

Angenehmerweise ist das Comeback nahezu in Originalbesetzung ausgefallen. Robert Dahlqvist kann todesbedingt (2017) nicht mehr dabei sein, aber dafür ist mit Dregen wieder der ursprüngliche Mann an der Gitarre dabei - da kann doch eigentlich gar nicht mehr viel schiefgehen, oder? In der Tat, denn "Eyes Of Oblivion" ist tatsächlich mit seinen knapp 35 Minuten ein wirklich unterhaltsames, abwechslungsreiches Album geworden. Leadsänger Nicke Andersson klingt einen Ticken dunkler, dafür aber auch emotional intensiver und gegen das Songwriting ist herzlich wenig einzuwenden. Ich würde sagen, im Grundsatz steht Garagen-Rock über allem, der aber dabei durch diverse Einflüsse wie Blues, Southern Rock oder auch mal jazzige Elemente veredelt und spannender gemacht wird. Gleich der Opener 'Reap A Hurricane' rockt sauber drauflos, hat aber auch kein Problem mit Pianoeinlagen. Während 'Can It Wait' ebenfalls sauber rockt, gibt es mit 'So Sorry I Could Die' eine beachtliche Blues-Ballade. Warum nicht mal einen Gospel-Chor dabei einbauen? Der Titeltrack ist ein weiterer schöner Rocker, auf 'A Plow And A Doctor' gibt es einen satten Southern Rock-Einschlag als Ergänzung. 'Positively Not Knowing' und 'Beguiled' rocken beide gut, während 'Tin Foil Soldier' tatsächlich einen guten Einschlag von den BEATLES hat, vielleicht mit einem Schuss CCR. 'The Pressure's On' hat wiederum einiges des frühen TOM PETTY im Songwriting. Zum Rausschmiss ist es mit 'Try Me Tonight' ziemlich rock 'n' rollig, ebenfalls mit einem Schuss BEATLES oder LYNYRD SKYNYRD im Abgang.

Im Fazit darf man THE HELLACOPTERS attestieren, dass sie im Grunde ein richtig gutes Comeback-Album nach der langen Pause hingelegt haben. "Eyes Of Oblivion" klingt zum einen immer noch nach der Band (der späteren Phase), hat aber Reife und Abgeklärtheit sowie ein hohes Maß an Souveränität an Bord. Alter ist insofern ein positiver Faktor, der dem Album nur guttut. Wer die Band bislang mochte und mit ihr quasi selbst gealtert ist, sollte daher auch bei "Eyes Of Oblivion" seinen Spaß haben - und live wird's ja langsam auch wieder so, dass man THE HELLACOPTERS bestimmt bald wieder auf der Bühne zu sehen bekommt.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Reap A Hurricane (3:15)
02. Can It Wait (1:59)
03. So Sorry I Could Die (4:21)
04. Eyes Of Oblivion (3:59)
05. A Plow And A Doctor (3:22)
06. Positively Not Knowing (3:50)
07. Tin Foil Soldier (2:57)
08. Beguiled (2:36)
09. The Pressure's On (4:10)
10. Try Me Tonight (4:00)
Band Website: www.facebook.com/thehellacopters
Medium: CD
Spieldauer: 34:33 Minuten
VÖ: 01.04.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten