Sordide - Les Idées Blanches

Review von Andre Mischkowski vom 21.10.2021 (5012 mal gelesen)
Sordide - Les Idées Blanches Düstere schwarzmetallische Klänge fördern die Franzosen von SORDIDE zu Tage. Die Kapelle hat sich 2013 in Rouen gegründet und bis Juni 2021 drei Full-Length-Alben herausgebracht. 2014 fiel der Startschuss mit "La France A Peur", woraufhin mehrere Tourneen durch Frankreich und Europa folgten, wie die Alben "Fuir La Lumière" (2016) und "Hier Déjà Mort" (2019). Zudem erschien 2017 eine Split-EP mit SATAN. Ausschlaggebend für die EP war eine gemeinsame Tour. Untätigkeit kann man der Band jedenfalls nicht vorwerfen.

Der nächste Schlag von SORDIDE erfolgte Anfang Juni diesen Jahres mit dem vierten Longplayer "Les Idées Blanches". Nach früheren Werken der Gruppe, in denen es arg derber wie auch verhasster zur Sache ging, hat sich das Trio nun in seichtere Gewässer begeben, ohne dabei ruhig oder gar wie der nette Mann von nebenan zu sein. Sieben Songs mit fast 40 Minuten Laufzeit hauen die Franzosen mit dem Album raus. In den Liedern kommt schnell ein düsteres Flair auf, das nicht zuletzt dafür sorgt, dass man sich ein wenig deprimiert fühlt. Also eine Mischung, die vorab schon bei vielen auf Interesse stoßen sollte. Bei den weitesgehend energiegeladenen Songs sicherlich eine gute Basis.

Der fast sechsminütige Opener 'Je n'ai Nul Pays' startet noch recht sanft mit einprägenden Gitarrenbögen und klaren knallenden Drums. Im Grunde wird das Album so sehr gut eingeleitet. Die nach einer kurzen Weile einsetzenden Vocals sind mit ihrer krächzenden Art nicht gerade tpypsich für Black Metal. Allerdings geben sie der Sache einen bestimmten Touch, zudem sie recht gut verständlich sind. Deutlich schneller und härter geht es weiter mit 'Ruines Futures'. Hier scheppern die Lautsprecher erstmal gut. Auch hier fallen wieder einprägende Melodien der magischen sechs Saiten auf. Obwohl der Song im mittleren Part deutlich ruhiger wird (auch wegen des normalen Gesangs), baut dieser doch schnell wieder auf zu einen wirbelnden Orkan. 'L'atrabilaire' schraubt vom Tempo wieder runter, überzeugt aber dennoch. Ich finde, dass viele Gesangspassagen schon flehend klingen. Mit ordentlich Blast endet auch dieses Stück. 'Ne Savoir Que Rester' beginnt erstmal mit einem schön lang gezogenen Gitarrenriff und lässt sich ein wenig Zeit bis zum Gesang. Sehr behutsam, nahezu balladenhaft, nimmt das Lied zunächst seinen Lauf. Auch die Vocals sind wieder gut zu verstehen und deutlich weniger aggressiv. Der Albumtrack ist mit seinen fünf Minuten recht facettenreich, auch wenn er zu guten Teilen im Midtempo-Bereich gehalten ist. Eine recht monotone Tonfolge zieht sich zwar wie ein roter Faden durch den Song, doch dieser verleiht dem Ganzen eine gute Portion Endzeitstimmung. Zwei Liedlein knallen anschließend noch in das Gehör, und dann ist auch mit diesem Silberling Schicht im Schacht.

Dass die Franzosen hier ein gutes Album an den Tag gebracht haben, steht außer Frage. Ich brauchte allerdings schon den einen oder anderen Durchlauf der CD, damit alles auf mich wirken konnte. Aber dies ist ja nicht weiter tragisch.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Je n'ai Nul Pays
02. Ruines Futures
03. L'atrabilaire
04. Ne Savoir Que Rester
05. Les Idées Blanches
06. Le Silence Ou La Vie
07. Vers Jamais
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:21 Minuten
VÖ: 04.06.2021

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