Für gute Ideen sind wir immer zu haben. Das Ohrenbluten-Festival ist ohne Zweifel eine solche, weswegen ich den Organisatoren Marc Weinreich und Alex Stein ein paar Fragen gestellt habe...
Wie kommt man auf die Idee, in Zeiten wie diesen ein Festival auf die Beine zu stellen? Was war ganz allgemein die Idee dahinter?
Marc: Die Idee kam von Alex und war anfangs nur eine Schnapsidee. Sie entstand, weil man als Metalfan in Kassel nicht wirklich was geboten kriegt und dann kam der Gedanke auf "Wenn die Bands nicht von selbst hierher kommen, dann holen wir sie halt hierher."
Es gab dann ein erstes Treffen von Interessierten und dabei haben wir gemerkt "Hey, wenn wir alle so motiviert sind, dann ziehen wir das jetzt durch!" Und nun sind wir hier :)
Die ganz allgemeine Idee dahinter ist Kassel wieder etwas deutlicher auf der metallischen Landkarte erscheinen zu lassen und die Szene hier etwas aufzufrischen und wiederzubeleben.
Ernste Frage: Habt ihr Angst, dass ihr euch eventuell finanziell übernehmt?
Marc: Anfangs auf jeden Fall. Aber nachdem die Sachen wie Location und der Großteil des Billings fest standen, sah das Ganze schon etwas besser aus. Mittlerweile wissen wir recht genau, wie hoch unsere Ausgaben sein werden und angesichts dessen ist die Angst nicht mehr so groß.
Alex: Respektive ist sie bei mir erst dadurch groß geworden. (lacht)
Könnt ihr kurz die Fakten zum Festival zusammenfassen? Billing, Location, Eintrittspreis usw. Steht das Billing überhaupt schon endgültig?
Marc: Das Festival findet in Kassel in einer Disco statt, die gerade zu prädestiniert ist dafür: Das Musiktheater. Im April gastierten da die Wacken Roadshow und auch Saxon und auch an normalen Abenden ist der Laden gut mit Metallern gefüllt. Infos zum Musiktheater (z.B. Anfahrt) gibt es unter nachthallen.de.
Das Billing steht mittlerweile fest, und so werden Manstractor aus Mühlheim an der Ruhr mit einer Mischung aus Death Metal und Grindcore den Anfang wagen und das Publikum schonmal vorheizen. Danach treten Mabus aus Düsseldorf auf und bringen Death Metal a la Corpse oder Six Feet unters Volk. Die dritte Band des Abends werden die Kasseler Jungs von Blowjob, die uns zeigen, was ordentlicher Deathcore ist. Mit der Startnummer vier kommen dann Havoc, ebenfalls aus Kassel auf die Bühne und machen ordentlich Stimmung mit gekofferten Thrash-Hits und ebenso brutalen Eigenkreationen. Die vorletzte Band sind My Cold Embrace, die ihre Musik als Death-Black-Thrash-Speed-Cock-Rotz-Fotzen-Metalcore" beschreiben und den Besuchern nochmal richtig einheizen, bevor diese dann mit Totenmond und ihrer unvergleichlichen Musik den Rest kriegen.
Zu den meisten Bands haben wir auf unserer Seite auch Hörbeispiele beim Billing aufgeführt. Die Eintrittspreise gestalten sich, wie wir meinen, sehr moderat mit 10 Euro im Vorverkauf (inkl. Versand und VVK-Gebühr) und 12 Euro an der Abendkasse. Bestellen kann man die Karten auf ohrenbluten-festival.de
Die Vorbereitungen auf das Festival laufen schon ne ganze Zeit. Gabs Momente, in denen ihr am liebsten hingeschmissen hättet? Zum Beispiel den Austritt von Dennis Hirth aus der Orga?
Marc: Solche Momente gab es zum Glück eigentlich nicht, außer dem Austritt von Dennis. Als er ausstieg, war ich auch drauf und dran, ebenfalls alles hinzuschmeißen und ob Alex das Festival alleine durchgezogen hätte? Nach ein paar Tagen voller Überlegungen und Gesprächen mit Dennis und Alex habe ich mich dann dazu entschlossen, weiterzumachen. Das war aber zum Glück auch der einzige kritische Moment und das wird hoffentlich auch so bleiben.
Toi, toi, toi :)
Alex: Das mit Dennis ist schon scheiße gelaufen, aber es existiert keine Feindschaft zwischen uns, wir trinken immer noch ein Bierchen zusammen und quatschen ganz normal, nur leider ist die Mitarbeit in der Orga für ihn gestorben.
Seid ihr mit der Bandauswahl zufrieden?
Alex: Totenmond sind seit Jahren einer meiner absoluten Faves und Havoc, Blowjob und MCE haben live schon mehrfach bewiesen, dass sie wie scheiße rocken können. Und Mabus und Manstractor haben mich vollstens überzeugt. ICH bin sehr zufrieden damit und hoffe, dass unsere Gäste es genauso sehen.
Marc: Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen...
War die Zusage von "Totenmond" überraschend für euch?
Marc: Es war für mich schon sehr überraschend, da wir ja das Problem haben, das Festival unter der Woche zu veranstalten und uns Desaster, die uns zuerst als Headliner vorschwebten, genau deswegen absagen mussten.
Alex: Ich wollte gerade duschen gehen und telefonierte mit dem Olaf von Totenmond, als er uns die Zusage gab. Ich beendete das Gespräch und rannte euphorisiert und verpeilt bei uns schreiend auf die Straße. Hundert Meter später fiel mir auf, dass ich nackt war....
Wie ist der Stand der Vorbereitungen? Irgendwo in den News verkündet Alex voller Stolz, dass es "bald nix mehr für euch zu tun gibt", wenn das so weitergeht... Läuft wirklich alles so glatt oder habt ihr doch etwas Panik, dass zum Schluss noch was schiefgeht?
Marc: Es läuft alles erstaunlich glatt. Wir erfahren viel Unterstützung, sowohl vom Besitzer der Location und von den Bands, als auch von anderer Seite, wie z.B. Katlenburger Met, den Headbankern aus Leverkusen oder bleeding.de ;-) und noch einigen mehr. (Ein dickes Dankeschön von unserer Seite dafür) Die Gefahr, dass zum Schluss doch noch etwas schief geht, ist natürlich vorhanden, schon allein, wenn man an Murphys Law denkt, aber Panik haben wir deswegen nicht. (Noch nicht, wer weiß, wie das drei oder vier Wochen vor dem Festival aussieht ;-))
Alex: Da ich sowieso einen gestörten Schlafrhytmus habe, habe ich deswegen keine Angst. (Grinst. Dümmlich.)
Okay, das war's soweit von mir. Gibts noch was von euch zu vermelden? Sponsorensuche usw. dürft ihr hier jetzt gerne hier unterbringen *g*
Marc: Sponsoren suchen wir noch immer händeringend. Wer unsere Idee unterstützenswert findet, der darf uns gerne unter info@ohrenbluten-festival.de kontaktieren, wir sind für jede Unterstützung, ob in Form von Geld oder kostenloser Werbung oder sonstwas, sehr dankbar!
Aber es reicht auch schon vollkommen, wenn sich die Besucher möglichst zahlreich am 23.10. vor dem Musiktheater versammeln und um Einlass betteln. :-) Und wenn ich das so sagen darf: Wer schlau ist, bestellt seine Karten jetzt schon, spart damit 2 Euro pro Karte und hilft uns damit finanziell auch schon ein wenig weiter.
Und als letzte Massage, äh, Message von uns beiden, ein Zitat von Chuck Schuldiner (*schnief*): "Keep the metal faith alive!"
Alex: Ohrenbluten. Rockt wie Scheiße. Auf die Fresse. Krieg.
Marc: Alles wird gut, Alex. |