Brainstorm - Wall Of Skulls

Review von Dunkeltroll vom 17.09.2021 (10943 mal gelesen)
Brainstorm - Wall Of Skulls Kinder, wie die Zeit vergeht: Eben noch (also vor etwa 20 Jahren) hatte ich BRAINSTORM als hoffnungsvolle Newcomer im Power Metal-Segment auf dem Schirm, und jetzt feiern die Jungs nicht nur ihr 30jähriges Jubiläum (reichlich spät eigentlich, wenn man Metal Archives in der Frage Glauben schenken kann), sondern veröffentlichen auch bereits ihr 13. Album. Dass in der Zwischenzeit die Haarpracht an Fülle und Farbe verloren hat, ist die eine Seite; auf der anderen haben sie als Musiker und Komponisten an Erfahrung gewonnen und sind auch kein Stück altersmilde geworden!

"Wall Of Skulls" haben die Heidenheimer ihr neuestes Werk getauft und dafür zum zweiten Mal Sebastian "Seeb" Levermann (ORDEN OGAN) als Produzenten an Bord gehabt. Nicht nur aus Sicht der Band eine gute Entscheidung, denn das Ergebnis tönt fett und modern, ohne ins Leblose abzugleiten, und die zehn Songs der Standard-Version (plus Intro) kommen wunderbar auf den Punkt. An dieser Stelle kann ich mir einen kleinen Wink in Richtung Vereinigtes Königreich nicht verkneifen: Ein vernünftiger Produzent würde auch manch anderer Band gute Dienste leisten ...

imgcenter


Anyway: "Wall Of Skulls" deckt die stilistische Bandbreite, für die BRAINSTORM bekannt ist, in verdichteter Form ab. Ob Uptempo-Nummern wie 'My Dystopia', Stampfer á la 'Solitude' oder hymnischer Stoff der Marke 'Glory Disappears': Da blieb kein Gramm Fett dran übrig, und es fällt schwer, einzelne Songs qualitativ hervorzuheben; da hätte man jeden einzelnen als Single veröffentlichen können. Möglicherweise fiel auch der Band selbst die Auswahl schwer, hat sie doch bereits zu vieren davon Videos rausgehauen (die ihr alle im aktuellen Interview verlinkt finden werdet), darunter die beiden Songs mit Gastbeiträgen von Seeb und Peavy (RAGE).

Gleichbleibend hohe Güte der Songs ist nun beileibe kein Kritikpunkt, wohl aber die doch immer mal wieder gern präsenten Keyboards, die live wohl den Einsatz des ein oder anderen Tapes unumgänglich machen werden und die für meinen persönlichen Geschmack an manchen Stellen den Stücken auch etwas zuviel Zuckerguss überstülpen. Und dann wäre da noch mein ewiges Problem mit den Alben von BRAINSTORM: So gut mir die Musik auch reinläuft, bleibt im Vergleich zu anderen Bands vergleichsweise wenig davon im Ohr hängen; das ist immer eher so ein Schwelbrand als ein Buschfeuer - kann ich mir selbst nicht erklären, woran das liegt. Live kommt die Band jedenfalls noch mal eine ganze Ecke charismatischer rüber als auf Konserve, da funktioniert das für mich dann - und schon in Vorfreude auf kommende Konzerte kann es kein Fehler sein, sich mit den neuen Songs vertraut zu machen.

Vermutlich klang der letzte Absatz kritischer als beabsichtigt: "Wall Of Skulls" ist ein sehr gutes Power Metal-Album und schafft es meiner Meinung nach locker in die Top 3 der BRAINSTORM-Diskografie. Interessierten sei auch der Erwerb der Limited Edition ans Herz gelegt, die mit 'Cold Embrace' nicht nur einen starken Bonustrack, sondern auch noch eine BluRay ihres Streaming-Konzerts beinhaltet.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Chamber Thirteen
02. Where Ravens Fly
03. Solitude
04. Escape The Silence
05. Turn Off The Light
06. Glory Disappears
07. My Dystopia
08. End Of My Innocence
09. Stigmatized (Shadows Fall)
10. Holding On
11. I, The Deceiver
Band Website: truemetal.org/brainstorm/
Medium: CD
Spieldauer: 44:38 Minuten
VÖ: 17.09.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten