Warpath - Filthy Bastard Culture

Review von Opa Steve vom 26.11.2018 (6747 mal gelesen)
Warpath - Filthy Bastard Culture Die Hamburger WARPATH kriegt man auf "Filthy Bastard Culture" stilistisch nicht zu fassen. Für Thrash Metal haben sie das Tempo oft gedrosselt. Für Death Metal sind sie nicht tödlich genug. Für Groove Metal sind sie zu straight. Für Rock'n'Roll sind sie zu metallisch. Aber dennoch hat das neue Album von allen Stilrichtungen etwas drin. Zunächst einmal: Der Sound ist ein Brett! WARPATH klingen 2018 so, wie Metal klingen muss. Kein grelles Geklacker und totverdichtete Dynamik, sondern ein echtes, organisches Pfund. Und dennoch trotz aller Transparenz wuchtig. "Dicker" am Mikro kann seine rauen Vocals über den fetten Instrumentalmix platzieren und dennoch Melodien vermitteln. In den düstermetallischen Songs wie 'St. Nihil' (ganz große Nummer) packt er soweit es geht einen tiefen Klargesang aus und überzeugt mich durch diese Vielfalt durchaus. Zusammen mit den Songs in einer breiten Tempovarianz wirkt das Material stets bedrohlich bis aggressiv. Die flotteren Songs wie der Titelsong haben deutlich weniger Geschredder als Thrash üblicherweise ausmacht. Sie spielen eher lässig, bisschen durch Punkeinflüsse vereinfacht, und groovig wie ein MOTÖRHEAD-Rock'n'Roller. Ich könnte mir den Titelsong auch gut als Lemmy-Uptemponummer vorstellen. Ansonsten trauen sie sich - wie schon erwähnt - sehr oft, das Tempo zu drosseln. Viele schleppende Songs sind auf der Scheibe enthalten wie 'Belive In Me', 'Killing Fields', 'Below The Surface' oder am untersten Ende der Temposkala 'Slow Motion Violence' (der Name ist Programm). Zwischen den flotten Songs und den doomig-rauen Abrissbirnen stehen epische Groove-Highlights wie das extrem coole 'Into The Dark'. Mit ihren einfachen, aber dennoch effektiven Harmoniestrukturen bauen WARPATH die Songs als starke Einheit auf. Hier wird nicht polymorph gefrickelt oder alles totsoliert. Man hat den Eindruck, dass man aus den Songs alles rausgeworfen oder weggelassen hat, was die Kernaussage stören würde. Dabei können sie durchaus auch mal akustische Passagen wie in 'Back To Zero' und 'Belive In Me' oder auch das eine oder andere Aggro-Solo reinpacken, aber eben nur dann, wenn es an der Zeit ist. Auf der CD-Version befinden sich noch zwei Bonussongs, darunter das deutschsprachige 'Nebelkrähe', welches neben 'Slow Motion Violence' nochmal ganz tief in die Doomregionen vordringt. Insgesamt ein tolles Album, welches stilistisch vielfältig, aber stets durchschlagend und befriedigend ist.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. The World Beyond
02. Unbroken Soul
03. Back To Zero
04. Filthy Bastard Culture
05. Believe In Me
06. Into The Dark
07. Killing Fields
08. Below The Surface
09. F.U.
10. Violent Starr
11. Slow Motion Violence
12. St. Nihil
13. Nebelkrähe
14. For The First Time
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 62:23 Minuten
VÖ: 23.11.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten