Merciless Law - The Holy Company | |
---|---|
Review von baarikärpänen vom 06.12.2022 (6360 mal gelesen) | |
Na, da fühlt man sich ja fast wie in den "guten alten Tagen", in denen eine Band nicht selten zwei Alben innerhalb eines Jahres veröffentlichte. Gefühlt war es gerade mal vorgestern, als ich das Review zu "Troops Of Steel" von MERCILESS LAW in die Tastatur getippt habe - schwupps, steht nur knappe neun Monate später schon der Nachfolger in den Startlöchern. Ob Pancho Ireland noch etliche Songs in der Hinterhand hatte oder einfach nur zu viel Zeit, könnte man bei Gelegenheit mal in Erfahrung bringen. Wobei ... gegen erste Annahme spricht die Güte der Songs, die Ireland auf "The Holy Company" gepackt hat, und vor allem die deutliche Weiterentwicklung, die er genommen hat. Denn MERCILESS LAW sind im Endeffekt immer noch Pancho Ireland und sonst niemand. Im damaligen Interview hatte er zwar in Aussicht gestellt, sich eventuell Mitmusiker zu suchen, aber daraus ist anscheinend nichts geworden. Das sollte man dann auch im Hinterkopf behalten, wenn man sich "The Holy Company" nähert, zumal Ireland dieses Mal die Produktion in seinem Heimstudio selbst erledigt hat. Dem DIY-Spirit geschuldet ist der eine oder andere technische Kniff nicht zu vermeiden. Wie schon auf dem Vorgänger hat Pancho Ireland wieder acht Stücke eingespielt, die sich zunächst mal am Geist des True Metal orientieren. Gut nachzuhören beim Uptempo-Opener 'Fly', der mich unter anderem an SCREAMER oder auch AMBUSH erinnert. Klar, auch MERCILESS LAW können den Einfluß von MAIDEN oder auch PRIEST nicht leugnen. Letztgenannte deutlich zu erkennen im zweiten Song 'Shout', zu dem Cederick Forsberg, der das Debüt produzierte, ein Solo beigesteuert hat. Richtig gut gefällt mir aber auch, wie Ireland in 'The Undying Fire' W.A.S.P. und PRIEST kombiniert. Schon nach den ersten Stücken fällt auf, dass sich Pancho Ireland nochmals deutlich gesteigert hat, was seine Leistung an der Gitarre und auch beim Gesang angeht. Die hohen Vocals mögen nicht jedem zusagen, passen aber äußerst gut zum Stahl, den MERCILESS LAW schmieden. Pancho Ireland begeht zum Glück nicht den Fehler, in allen acht Stücken des Albums immer auf das gleiche Pferd zu setzen. 'Merciless Law' beispielsweise kommt regelrecht powermetallisch um die Ecke, was dem Song gut zu Gesicht steht. 'Warmakers' hat gar leichte RUNNING WILD-Anleihen, während 'The Holy Company' - wegen der Doppelleads und dem eingängigen Chorus - an HELLOWEEN der Deris-Phase erinnert. Man sagt ja gerne, das Beste kommt zum Schluss. Muss auch Pancho Ireland schon mal gehört haben. Denn das siebenminïtige 'Soul Eater' macht ordentlich Dampf, klingt gerade zu Beginn wie eine Mischung aus Thrash und Speed Metal, lässt mehr als einmal wiederum an HELLOWEEN denken, dieses Mal zu "Walls Of Jericho"-Zeiten, und trotz der Länge des Songs kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf. Festhalten darf man übrigens, dass ein gutes Album keine 50 Minuten braucht. Im Falle von "The Holy Company" reichen 38 Minuten völlig aus, um zu überzeugen. Auch wenn einige besonders strenge Tugendwächter sich beschweren werden, ich klammere ganz einfach mal bei der Bewertung den Fakt aus, daß Pancho Ireland nicht nur für die Produktion verantwortlich ist, sondern auch sämtliche Instrumente selbst eingespielt oder aus der Konserve hinzugefügt hat. Ireland nimmt man einfach ab, dass er mit vollem Herzblut hinter dem steht, was er macht. Und weil die Qualität der Songs auch über so ziemlich jeden Zweifel erhaben ist und sie auch auf Veröffentlichungen anderer wesentlich bekannterer Bands eine gute Figur abgeben würden, stehen hier acht Punkte. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Fly 02. Shout! 03. A Matter Of Skin 04. The Undying Fire 05. Merciless Law 06. Warmakers 07. The Holy Company 08. Soul Eater | Band Website: www.facebook.com/MercilessLawBand/ Medium: CD Spieldauer: 37:54 Minuten VÖ: 07.12.2022 |
Alle Artikel