Bloodbound - Stormborn

Review von EpicEric vom 17.12.2014 (8460 mal gelesen)
Bloodbound - Stormborn BLOODBOUND und ich haben eine lange gemeinsame Geschichte. Seit dem 2009er "Tabula Rasa" ist hier jedes Release auf dem Seziertisch gelandet, und jetzt, drei Alben später, ist auch die neue "Stormborn" hier angekommen. Ich glaube, das schon zur "In The Name Of Metal" vor zwei Jahren angesprochen zu haben, der Sound der Schweden hat sich über die Jahre ziemlich gewandelt. War das Debüt "Nosferatu" noch das beste Album, das IRON MAIDEN nie veröffentlichten, wandte man sich über das BLIND GUARDIANeske "Book Of The Dead" und den später kommenden, stark nach EDGUY klingenden weiteren Alben, stärker dem reinblütigen Euro Power Metal zu. Und wo ist man jetzt gelandet? SABATON.

Prinzipiell bin ich davon ja nicht allzu begeistert. Qualitativ sind die ersten beiden Alben schwer erreichbar, die darauf folgenden Releases zeugten dagegen von einer abgeschlossenen Stilfindungsphase und unter deren Banner ist die Band erst so richtig durchgestartet. Und ich würde auch viel weniger meckern, wenn die Vorbilder hier mehr zitiert und weniger kopiert würden - werden sie aber nicht. Mit SABATONs Backkatalog der letzten Jahre bin ich nur marginal vertraut, aber ich würde meinen Hut verwetten, dass Songs wie 'Iron Throne' oder 'Stormborn' zumindest partiell schon von den Landesgenossen rauf und runter komponiert worden. Und nicht nur kompositorisch werden hier Erinnerungen wachgerufen, auch vom Sound - insbesondere der des Keyboards - bis hin zu den Gesangslines klingt so manches wie bei den Vorbildern.

Unvoreingenommen würde ich mich einer positiven Bewertung allerdings kaum entziehen können. Die griffigen Melodien und prägnanten Chöre gehen runter wie Zuckerwasser und die verteufelten Trademarks durchziehen auch nicht alle Songs auf "Stormborn". Solche, die auch auf den vorherigen Werken hätten auftauchen können, sind heavier und weniger verkitscht als der Durchschnitt derselben. 'Satanic Panic' und 'We Raise The Dead' sind zweifellos unter den besten Uptemponummern seit "Book Of The Dead". 'Nightmares From The Grave' hört man sich trotz Gutklassigkeit einmal an und nie wieder, weil der Kinderchor sonst so schwer zu verdrängen wird, dass eine Wertung oberhalb von 30% unmöglich wird, weil Kinderchöre auf einem Metalalbum schlimmer sind, als In-Ear-Kopfhörer aus Feuerameisen. Und 'Made Of Steel' würde selbst auf einem MANOWAR-Worst of dröge schmecken.

Um nochmal explizit die Lanze für BLOODBOUND zu brechen und mich von zehn Minuten früher zu zitieren - "Stormborn" ist zumindest das beste Album, das SABATON je halb geschrieben haben und mit dem nötigen Maß Toleranz auch eben nicht geschrieben haben.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Bloodtale
02. Satanic Panic
03. Iron Throne
04. Nightmares From The Grave
05. Stormborn
06. We Raise The Dead
07. Made Of Steel
08. Blood Of My Blood
09. When The Kingdom Will Fall
10. Seven Hells
11.When All Lights Fail
Band Website: www.bloodbound.se
Medium: CD
Spieldauer: 46 Minuten
VÖ: 07.11.2014

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