Helheim - raunijaR | |
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Review von Zephir vom 08.12.2015 (7564 mal gelesen) | |
Es ist wieder ein bisschen was anderes, was die norwegischen Black-Viking-Metaller HELHEIM jüngst auf den Markt gebracht haben: Nachdem schon das letzte Album "Heiðindómr Ok Mótgangr" (2011) dem klassischen Viking Metal weitgehend abgeschworen und sich progressiveren Elementen gewidmet hatte, bedient das neue Output "raunijaR" die modern-folkige Sparte mit leicht progressivem Einschlag. Vocalist (und Bassist) V'gandr hat in den vergangenen vier Jahren hörbar seinen Cleangesang perfektioniert; außer H'grimnir (Vocals, Gitarre) reiht sich im Opener 'Helheim 9' noch ein Gastsänger namens Pehr Skjoldhammer unterstützend mit ein. Der erste Track knüpft thematisch an vergangene Releases an, auf denen über Jahre verteilt die Parts 1 bis 8 zu finden sind. Es tönt nahezu ausschließlich akustisches Instrumentarium wie Geige, Gitarre und Maultrommel aus den Boxen, ein Sound, der entfernte Assoziationen mit LUMSKs "Åsmund Frægdegjevar" aufkommen lässt. Treibende Kraft hinter der 'Helheim'-Titelserie war Dummer Hrymr, und in 'Helheim 9' beschließt er die Reihe mit einem episch-symbolischen Finale. 'Raunijar' hakt dort ein, wo das Vorgängeralbum aufhörte. Der Track schrammelt metallisch-heiser los und wirkt mit einem fetten E-Gitarren-Solo reichlich true, während 'Åsgards Fall III' (Part I und II finden sich auf der gleichnamigen EP von 2010) heroisch über uns hinwegstampft, den paganen Heldenchorus und donnernde Riffs kräftig in den Vordergrund gedrängt. Ein starker Titel, der schwer zu charakterisieren ist - ein bisschen erinnert er an MYRKGRAVs "Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning" (2006), aber das ist nur ein vager Vergleich. 'Åsgards Fall IV' wiederum könnte atmosphärische AGALLOCH-Anleihen in sich tragen, wenn die ersten Takte mit archaischen Drums und leicht durchhängenden Saiten im Bass an Tempo aufnehmen. Die Geschichte von Åsgard wird teils mit tief-sonoren Vocals gesungen, teils erzählt; wir bewegen uns im Mid-Tempo mit gleichförmigem Trommelschlag und versinken in die altnordische Mythologie, bis auch hier ein rockiges Gitarrensolo überrascht. Einen würdigen Abschluss findet das Album mit 'Odr', abermals im Post-Folk-Black-Stil mit viel Cleangesang, monumentalen Sprechpassagen, Paukenschlag und in die Ferne gerücktem, luftigen Gitarrengeschredder. Schlussendlich ein virtuoses Violinenspiel mit Klavierbegleitung - leider bleibt vorerst unbekannt, wer hier die Saiten gestrichen hat. "raunijaR" bringt gekonnt die Elemente von archaischen Folk und progressivem Post-Black auf einen gemeinsamen Nenner. Fans von ULVER oder AGALLOCH sollten einmal reinhören, und auch wer gern einmal mit MYRKGRAV oder LUMSK liebäugelt, könnte hier gut bedient sein. Und natürlich HELHEIMs eigene Fangemeinde, die mit der neu erreichten Größe der Band mitwachsen möchte … Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Helheim 9 02. raunijaR 03. Åsgards Fall III 04. Åsgards Fall IV 05. Odr | Band Website: www.helheim.com Medium: CD Spieldauer: 42:00 Minuten VÖ: 04.12.2015 |
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