Chaosbay - Asylum | |
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Review von Metal Guru vom 17.09.2020 (10806 mal gelesen) | |
CHAOSBAY sind im Jahre 2020 die profimusikalischen Berliner und Kaiserslauterer Jan Listing (Hauptgesang, Gitarren), Alexander Langner (Gitarren), Matthias Heising (Bässe) und Patrick Bernath (Schlagzeug). Nicht alle diese Herren fanden sich 2012, um Musik im Stile von DREAM THEATER, OPETH, PERIPHERY, PORCUPINE TREE oder/und TESSERACT zu spielen. Das klappte bis 2015 gut bis sehr gut, dann war erstmal drei Jahre Schicht (persönliche Gründe, gähn ...). Seit 2018 und nach einigen personellen Wechseln steht die Band aber wieder "voll im Saft" - sagt der Infoflyer. Ja, der Infoflyer - DER schmeißt mit Glorifizierungen, Lobhudeleien und Selbstbeweihräucherungen wie (Zitate): "brutale, pedantische Perfektion", "erwachsen geworden", "großartiger Live-Sound", "massenhafte Bühnenerfahrung", "sich seiner Stärken bewusst", "rasantes Tempo" und "unglaublich energetisches Zusammenspiel" nur so um sich. Das mögen ja adäquate Beschreibungen/Einschätzungen/Meinungen sein - jede für sich allein. Aber alle zusammen im Stück sind wirklich 'n bisschen dicke, sorry! "Asylum" ist nach der 2015er "Vanilla" CHAOSBAYs zweites Volle-Länge-Album und enthält neun konzeptionelle Stücke in 41 Minuten und 25 Sekunden. Zwei davon ('Amen' und 'Soldiers') sind schon seit längerem als sogenannte Singles raus, aber who the f... listens to singles anymore? Egal, der Langdreher dreht sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um nicht tot zu kriegende Themen wie den Verfall von Moral in Zeiten des Kapitalismus (tatsächlich?), Rassismus (ich dachte, DAS Thema sei jetzt endlich mal 'durch'), Fremdenhass (sind wir nicht alle Fremde - außerhalb?) und die Flüchtlingsproblematik (bitte, nich' schon wieder ...). Um's so kurz wie möglich kurz/so lang wie nötig zu machen: Texte sind mir nicht per se wurscht, aber wenn die Musik mich nicht emotional 'catcht', kann selbst der aktuellste, ehrlichste, inhaltsschwangerste, politisch korrekteste, tiefschürfendste Text nichts, aber auch absolut gar nichts rausreißen! Womit wir beim Thema (Musik) wären: Wie der Infoflyer (diesmal durchaus wahrheitsgemäß) erwähnt, werden (Zitat) "Double-Bass-Gewitter, Djent-Riffs und markerschütternde Growls" groß geschrieben, ebenso "großartige Melodien, Harmoniegesang und Akustikgitarren" - das stimmt schon, das ist schon super gemacht hier, aber irgendwie dreht die Scheibe emotional an mir vorbei - bleibt nix hängen. Deutlich kleiner geschrieben werden meiner musikalischen Meinung nach individuelle Innovation, persönliche Progression und beseelte Soli - sind ja auch kaum welche da ... Progressives Metall aus deutschem Lande frisch in den Player - kann gut gehen, muss aber nicht. Hier - im Falle von CHAOSBAYs "Asylum" - möcht' ich meinen: Bei DEN Vorbildern beziehungsweise Vergleichen alles richtig gemacht! Klingt absolut überhaupt nicht deutsch und dementsprechend fast zu professionell. Genau DAS könnte ein Problem sein beziehungsweise werden: Wenn ich auf DIE Art von Mucke stehe, hör' ich die weiter oben aufgeführten Originale, NICHT deutsche Kopien, egal wie brutal/erwachsen/perfekt! Was deutlich gemeiner klingt, als es gemeint ist, deshalb siebeneinhalb erwachsene Tropfen für neun starke Stücke vier brutaler Berliner und pedantischer Kaiserlauterer. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Enjoy The Rise (3:59) 02. Amen (5:29) 03. Mediterranean (4:19) 04. D.O.A. (3:43) 05. Limbus Inn (6:18) 06. Soldiers (4:19) 07. Criminals & Sons (4:59) 08. The Lyin' King (4:16) 09. Heavenly Island (Epilogue) (4:03) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 41:25 Minuten VÖ: 18.09.2020 |
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