Sir Reg - Modern Day Disgrace | |
---|---|
Review von Dimebag vom 02.07.2016 (4700 mal gelesen) | |
SIR REG (sprich Sir Redge) bezeichnen ihren Stil als Celtic Punk. Klingt nach Musik für gemütliche Irish Pubs mit Guinness geschwängerter Stimmung. Genau dort kommt die Band auch her. Gestartet als Pubcoverband THE BARCROWLERS, scharte der Dubliner Sänger Brendan in Schweden im Jahr 2009 weitere Musiker um sich, um eigene Songs zu schreiben. Mit "Modern Day Disgrace" legt die Band nun ihr viertes Album vor. Im Vergleich zu den Vorgängern wirkt "Modern Day Disgrace" poppiger, was grundsätzlich nicht negativ auffällt, auch wenn man sich an manchen Stellen mehr Punk im Sound wünschen könnte. Geige und Mandoline unterstützen Gitarren/Schlagzeug/Bass und wurden sehr präsent abgemischt, was den besonderen Sound von SIR REG ausmacht. Dazu verleiht Brendan mit seinem irischen Zungenschlag den Songs eine hohe Authentizität. Der Opener 'End Of The Line' zeigt direkt, was man vom Album erwarten kann. Eine mitreißende Geige, sowie ein Refrain, den man nicht mehr so schnell aus dem Ohr bekommt. Bei 'All Saints Day' und 'Breaking Down All Borders' funktioniert der Refrain ähnlich hervorragend. 'Drinking Like A Dane' hat einen melodisch starken Songaufbau, der in einem musikalisch epischen Ende mündet. 'Fake Hero' sorgt mit seinen Gangshouts für hohes Mitgrölpotenzial, ebenso wie 'Boys Of St. Pauli'. Mit 'The Wrong Bar' hat die Band eine großartige Hymne geschrieben, die in jedem Pub auf dieser Welt für erhöhten Whiskykonsum sorgen müsste, während 'Won't Let You Cry' eine unkitschige Ballade ist, bei der die Geige eine angenehme Melancholie verbreitet. 'Johnny' und 'Call It A Day' fallen etwas aus dem Rahmen, als eher normale aber eingängige Rocksongs. Fazit: Ein vielseitiges Album für eine Band dieses Genres, man erkennt die Professionalität und Erfahrung jedes Musikers. Da hier keine Traditionals neu vertont wurden, sondern alle Songs aus eigener Feder stammen, offenbart sich auch eine große Songwritingqualität, die ähnlich gelagerten Bands häufig abgeht. Auch wenn man einige Songs zum Mitgrölen im Programm hat, besitzt die Band textlich wie musikalisch zu viel Tiefgang um eine reine Partyband zu sein. Für das nächste Album würde ich mir wieder einen etwas kantigeren Sound wünschen, tut dem Spaß an der Musik aber keinen Abbruch. Wer sich von Bands wie den DROPKICK MURPHYS oder THE MAHONES gerne die Schiebermütze vom Kopf blasen lässt, der wird von SIR REG mehr als amtlich bedient. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. End Of The Line 02. Boys Of St. Pauli 03. Drinking Like A Dane 04. Fake Hero 05. All Saint's Day 06. (Interlude) 07. The Wrong Bar 08. Johnny 09. Won't Let You Cry 10. Breaking Down All Borders 11. Call It A Day | Band Website: www.sirreg.se Medium: CD Spieldauer: 35:47 Minuten VÖ: 17.06.2016 |
Alle Artikel