Voodoo Gods - Anticipation For Blood Leveled In Darkness | |
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Review von Wulfgar vom 14.09.2014 (7050 mal gelesen) | |
Die VOODOO GODS sind eine Supergroup in der unter anderem George "Corpsegrinder" Fisher und David Shankle (ex-MANOWAR) Dienst tun. Die Berührfläche dieser Musiker geht zwar sonst eher gegen 0, aber man muss ja aufgeschlossen sein. Da auch die restlichen Bandmember eher im Death Metal unterwegs sind (u. a. mit SCEPTIC, SEVERE TORTURE usw.) kommt dabei letztlich astreiner Death Metal heraus, der ungewöhnlich stark grooved, insbesondere natürlich während der Gitarrensoli. Auch der internationale Ansatz der Band ist nicht ganz alltäglich. Mit Mitgliedern aus den USA, Niederlanden, Polen und Kenia, kann man schon von aktiver Völkerverständigung sprechen. Nach der EP "Shrunken Head" (2008), ist jetzt auch endlich das erste vollwertige Album "Anticipation For Blood Leveled In Darkness" zu haben. Die Mixtur, die heraus kommt, wenn man Vollblut-Gniedelhörste wie David Shankle und Jean Baudin auf Death Metal loslässt, ist nicht mal im Mindesten eigenartig. Ganz im Gegenteil, es funktioniert! Und das sogar ziemlich gut. Normalerweise wird mir US-Death Metal ob der sehr verbreiteten Eintönigkeit relativ schnell langweilig. Genau das wird durch die Flitzefinger-Einlagen und Soli, die tatsächlich eher nach klassischem Heavy Metal (Shankle), oder eben nach vertontem Wahnsinn (Baudin) klingen, gekonnt verhindert. Fast fühlt man sich dahingehend an die goldenen Zeiten Chuck Schuldiners (R.I.P.) erinnert. Auch die Kooperation zwischen Herrn Corpsegrinder und Seth Van de Loo, die sich den Platz am Mikro teilen, funktioniert ganz hervorragend. Wenn man dann noch einen Bassisten wie Jean Baudin (NUCLEAR RABBIT) mit an Bord hat, einem Mann der gewohnheitsmäßig einen 11-Saiter Bass(!) spielt und beherrscht, kann man seelenruhig davon ausgehen, dass es sich hierbei nicht um eine alltägliche Band handelt. Trotz dieser sehr gegensätzlichen Einflüsse sind die Songs erstaunlich stimmig und man hat nie das Gefühl, dass dieser oder jener Einfluss versucht sich in den Vordergrund zu drängen. Alles ist sehr gut aufeinander abgestimmt und die Musik wirkt wie aus einem Guss. Sehr gut kann man all das, was ich soeben erwähnt habe, in 'Renaissance Of Retribution' nachhören. Ein absoluter Anspieltipp, der ganz nebenbei die gewaltige musikalische Wirkung von Pausen demonstriert. Was war sonst noch? Ach ja, die Texte handeln tatsächlich hauptsächlich von Voodoo, der Verbindung zur Natur und dem Kolonialismus und die Band will noch festgehalten haben, dass VOODOO GODS kein Projekt ist, es ist allen furchtbar ernst, vollwertige Band, bla bla, laber Rhabarber. Schon erstaunlich, was so unterschiedliche Einflüsse und Charaktere aus einem Album machen können, wenn sie aufeinander treffen und in einem starken Death Metal-Korsett verschnürt werden. Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung dieser Band und zeitgleich die Höchstwertung für außerordentliche Kunstfertigkeit. Das war es für heute, cheers, euer Wulfgar. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Return Of The Rainbow Serpent 02. The Termination Of God 03. The Astral Dawn - Devotion To The Great Nebula 04. Cetewayo 05. Endeavors Of A Syphilitic Missionary And His Death - Dawn Of The Voodoo Ostinati 06. Renaissance Of Retribution 07. Wrath Of The Invisible Children 08. Article 246 | Band Website: www.voodoogods.net/ Medium: CD Spieldauer: 39:57 Minuten VÖ: 28.07.2014 |
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