Angel Blake - Same

Review von Opa Steve vom 23.03.2006 (5785 mal gelesen)
Angel Blake - Same THE-CROWN-Klampfer Marko Tervonen meldet sich nach der Auflösung des schwedischen Abrisskommandos nun ebenfalls auf der musikalischen Bildfläche zurück. Sagte ich THE CROWN? Nein, vergesst es einfach. Ich habe diesen Namen nie erwähnt. Sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, mit dieser Historie in der Tasche und einem Widderschädel auf dem Cover würden ANGEL BLAKE vielleicht auch paar böse Killer-Riffs aus dem Ärmel schütteln.

Nein. Das Gegenteil ist der Fall. ANGEL BLAKE vermischen auf ihrem Debüt harten Rock mit melancholischen Alternative-Sounds. Schrummelige Akustikgitarren läuten die ersten Takte ein, und danach wird man erst einmal von einem superfetten Sound erdrückt. Hut ab vor dieser wahnsinnig geilen Produktion! Alle Instrumente, die von Mark selbst eingespielt wurden, drücken transparent und kräftig nach vorn. Die geliehene Stimme von Tony Jelencovich (Ex TRANSPORT LEAGUE) steht dem in Nichts nach und seine Qualitäten sind unumstritten. Ich muss zugeben, dass ich schon lange keine aktuelle Produktion gehört habe, die handwerklich so perfekt geraten ist.

Das Material erinnert anfangs ein wenig an späte METALLICA (die Riffs) und PARADISE LOST zu Zeiten von "Draconian Times" (die Melodien). Damit gelingt durch 'Retaliate' und 'Lycanthrope' schon mal ein respektabler Einstieg, wobei letzter Titel sogar die Beine zucken lässt und sich durchaus in dem einen oder anderen Rockschuppen mit Tanzfläche etablieren könnte. Der weitere (kommerzielle) Vorteil dieser Scheibe ist, dass sie sich keine Risiken erlaubt und sehr griffig bleibt. Ein passender Videoclip, und MTVIVA dürften nichts gegen das Material einzuwenden haben.

Hörer gefälliger Kost dürften nun aufhören zu lesen und ihren Einkaufszettel abnicken.

Hallo ihr verbliebenen Freunde künstlerischer Freiheit, musikalischer Herausforderung und ungestümer Kreativität! Tja, das ist ja alles bisher ganz toll. Nur leider läuft das Album so glatt runter wie Öl, dass man vergeblich versucht, magische Momente festzuhalten. 'Solitude My Friend' tummelt sich in der kritischen Albummitte in völliger Belanglosigkeit, das Intermezzo 'Autumnal' verfällt in pathetischen Kitsch, die 59877te Coverversion von 'Paint It Black' ist gut aber überflüssig, und 'til The End' hätten TYPE O NEGATIVE sicherlich mit mehr Gänsehaut hinbekommen. Einziger Lichtblick ist der absolut phänomenale, schwebend leichte Megasong 'The Forsaken'. Tanzbar, spannend, gleichermaßen mainstreamtauglich wie visionär, berührt er als einziger Titel meine Seele.

Marko hat mit diesem Album einen mutigen Schritt in einen neuen Musikmarkt gewagt und seinen Traum verwirklicht. Ich hoffe, dass dieser radikale Ausschlag beim nächsten Output wieder ein Stück mehr Richtung Adrenalin zurückfedert. Wenn 'The Forsaken' die Mischung sein sollte, die er finden möchte, dann darf er gern weitermachen!

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01 The Force
02 Retaliate
03 Lycanthrope
04 Self-Terminate
05 Solitude My Friend
06 Autumnal
07 The Forsaken
08 Thousand Storms
09 Paint It Black
10 ... Til The End
Band Website: www.angelblake.com
Medium: CD
Spieldauer: 44:40 Minuten
VÖ: 10.03.2006

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