Michael Schenker Fest - Resurrection | |
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Review von Stormrider vom 16.03.2018 (6012 mal gelesen) | |
Starten wir doch mal feinstem Namedropping: Gary Barden, Graham Bonnet, Robin McAuley und Doogie White teilen sich die Vocals, dazu liefern Chris Glen, Ted McKenna und Steve Mann das musikalische Fundament. Das reicht noch nicht? Ok, hier kommt noch Kirk Hammett und natürlich der Namensgeber himself: MICHAEL SCHENKER. Das sollte wohl ausreichen, um von vornherein klarzustellen, dass es auf "Resurrection" extrem viel Talent gibt. Doch allzu oft wird genau dieses nicht ausgeschöpft, wenn eine Vielzahl von solchen Hochkarätern an einem Album beteiligt ist. Aber, und das sei vorweggenommen, "Resurrection" ist alles andere als eine halbgare Angelegenheit, bei der nur schnell mit den bekannten Namen ein Album auf den Markt geworfen werden soll. Eröffnet wird das Album des MICHAEL SCHENKER FEST von 'Heart And Soul', einer treibenden und eingängigen Doublebasshymne, die von Robin McAuley veredelt und nicht nur durch ein kurzes Streicherbreak aufgelockert wird, sondern auch ein Gastsolo des METALLICA-Leadgitarreros enthält, der als MICHAEL SCHENKER-Jünger bekannt ist. Im Anschluss daran gibt es die bereits seit Dezember bekannte Singleauskopplung, 'Warrior', die aber irgendwie, trotz aller vier Sänger, die sich hier die Klinke in die Hand geben, nicht so ganz an mich geht und als Übergang zum starken Opener nicht richtig funktioniert. Hier merkt man, schon, dass die Songs vor allem einzeln für sich stehen und "Resurrection" weniger als geschlossenes Album funktioniert. Der Track ist insgesamt etwas zäh und vor allem der Refrain erschreckend einfallslos. 'Take Me To The Church' ist dann, zum Glück, mitnichten ein HOZIER-Cover, sondern eines der einprägsamsten Stücke auf "Ressurection". Von einem sakralen Intro eingeleitet, gibt es hier bestes Hard Rock-Kraftfutter mit großen Mitsingpotenzial und einer sehr starken Performance von Doogie White. 'Night Moods' ist im Vergleich dazu dann lediglich ein netter Übergangstrack zum nächsten Highlight. Denn 'The Girl With The Stars In Her Eyes' hat, wieder alles, wofür Mr. Schenker und seine diversen Inkarnationen der MSG bekannt sind und bis heute von zahllosen Fans geliebt werden. Midtempo-Power, ein cooles Riff und einen Refrain der kurz vor der Cheesigkeit abbiegt, was dem Songtitel ja eher nicht geglückt ist. Im Anschluss besteigt man in rockiger Form kurz und knackig den 'Everest'. Und dann? Ja, dann verliert das Album leider doch ein wenig an Qualität. 'Messing Around', gesungen von Gary Barden, hat mit seinem leider etwas zu Kindliches und dazu mit seinem straighten, fast schon AC/DC-eskem, Beat leider ein wenig darunter zu leiden, dass außer dem Solo nicht allzu viel passiert. Bei 'Time Knows When It´s Time' (das wiederum ist ein cooler Songtitel!) übernimmt dann zum Glück wieder die Double Bass, während der Song gitarrentechnisch größtenteils mit einem One-Stroke-Riff und angehängten Melo-Licks auskommen muss, die aber immerhin ziemlich lässig sind. Der Refrain ist dann aber so happy, dass man fast an HELLOWEEN denkt. Happy Metal trifft es hier durchaus ganz gut, ist jedoch nicht das, was ich von MICHAEL SCHENKER hören möchte. Da man meinen könnte, dass "Resurrection" stark auf die vier Sänger ausgerichtet ist, lässt es sich der unbestrittene Gitarrenheld nicht nehmen, seine Künste in einem Instrumental, 'Salvation', ein wenig präsenter ins Scheinwerferlicht zu stellen. Und dass der Mann gefühlvoll Gitarre spielen kann, ich denke, das dürfte unter Allgemeinbildung laufen. Die Drums hingegen könnten hier auch aus einem billigen Keyboard-Sample stammen, so einfallslos ziehen sie sich durch die drei Minuten und 38 Sekunden. Das Finale Grande bildet dann der zweite gemeinsame Song der vier Mikrofonschwinger, 'The Last Supper', welches den Bogen zum Albumcover spannt, bei dem MICHAEL SCHENKER wie der Gottessohn selbst am Tisch des letzten Abendmahls steht und die Mitstreiter den Platz der Jünger einnehmen. Gewagtes Cover, aber irgendwie auch nicht ganz falsch, denn für viele ist MICHAEL SCHENKER ja so etwas wie der Messias, zumindest an der Gitarre. Der Sound, für den Michael Voss verantwortlich zeichnet, ist angenehm warm und setzt vor allem das Gitarrenspiel und die Vocals adäquat in Szene, was aber in dieser Konstellation durchaus gerechtfertigt ist und keineswegs verwundert. Am Ende ist "Resurrection" ein Album, das neben ein paar absoluten Perlen leider auch ein paar Füller zu bieten hat, was an den teilweise eher durchschnittlichen Songs und nicht an der Performance der Beteiligten liegt. Auch diese Tracks haben zwar eine Mindestqualität, für die andere Bands ihre Seele verkaufen würden, aber gemessen am vorhandenen und bekannten Potenzial sind sie eben doch vergleichsweise austauschbar und beliebig. Ob MICHAEL SCHENKER mit "Resurrection" seine (Wieder-)Auferstehung feiert, das wird sich zeigen. Klar ist aber, dass für jeden Hard Rock-Fan auf dem Album etwas dabei ist, und alleine das Dreiergespann 'Heart And Soul', 'Take Me To The Church' und 'The Girl With The Stars In Her Eyes' ist schon ein absolutes Fest im MICHAEL SCHENKER FEST und rechtfertigt den Kauf des Albums. In diesem Sinne ... Rock it, Baby!!! Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Heart And Soul 02. Warrior 03. Take Me To The Church 04. Night Moods 05. The Girl With The Stars In Her Eyes 06. Everest 07. Messing Around 08. Time Knows When It´s Time 09. Anchors Away 10. Salvation 11. Living A Life Worth Living 12. The Last Supper | Band Website: www.michaelschenkerfest.com Medium: CD Spieldauer: 52:16 Minuten VÖ: 02.03.2018 |
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