Liam von BURNING SKIES stand Rede und Antwort über die letzte Tour, das letzte Album seine Einstellung zum Downloaden von MP3s.
Ihr habt mit "Greed.Filth.Abuse.Corruption." einen neuen Longplayer draußen, den ich sehr gut finde. Seid ihr auch ansonsten mit den Reaktionen zufrieden?
Liam: Danke sehr. Yeah, wir freuen uns über das, was die Leute bisher darüber gesagt haben. Es gab einige gute Reviews, ein wirklich schlechtes, das ich gelesen habe und keines, das einfach nur gesagt, dass es ok ist. Darüber sind wir sehr glücklich.
Die Meinung über euer Album ist eher gespalten und reichen von "Verkörperung einer 30-Minuten-Deathcore-Terrine" (Vampster.com) bis hin zu "ein Vorschlag für Gourmets" (powermetal.de). Was haltet ihr davon, die Leute zu polarisieren?
Liam: Das ist nichts, worüber wir nachdenken. Komm mit uns klar und hass uns, wir machen einfach das, was mir machen, weil wir es toll finden. Wenn du es magst, ist das cool. Und wenn nicht, ist das auch cool, weil es deine Meinung ist.
Wie war der Songwriting- und Recordingprozess? Lief alles glatt?
Liam: Haha! Nein, wirklich nicht. Alles lief nach Plan bis zu dem Zeitpunkt, dass wir den Gesang aufgenommen haben. Merv hat sieben der Songs an einem Tag aufgenommen. Aber am nächsten Tag ist er aufgewacht und war krank. Also mussten wir zurück ins UK, ohne dass die Aufnahmen beendet waren, was ein ziemlich schlechtes Gefühl war. Wir mussten also warten, bis es Merv wieder besser ging. Und dann kam Alex Dietz zu uns rüber geflogen und wir haben die restlichen drei Gesangsparts hier in Bristol aufgenommen. Er flog dann zurück nach Deutschland und die den Mix und das Mastering mit Patrick W. Engel gemacht. Abgesehen davon lief alles wie erwartet und die Jungs von ROH haben einen biestigen Sound hingezaubert, wie immer halt.
Ihr habt die Songs im selben Studio aufgenommen wie HATE SQUAD - fühlt ihr euch von diesem Vorreiter des Hardcore beeinflusst?
Liam: Um ehrlich zu sein: Wir hatten nie etwas von HATE SQUAD gehört, bis wir im selben Studio wie sie waren als sie ihre Aufnahmen gerade beendeten.
Die CD ist nur 28:20 Minuten lang - findet ihr das, vor allem in Anbetracht der steigenden CD-Preise, nicht ein wenig kurz?
Liam: Ich habe lieber eine dreißig Minuten lange CD als eine 45+ Minuten lange CD, die nur aus Füllern besteht. Das ist das, auf was wir bei unseren letzten beiden Veröffentlichungen abgezielt haben. Hoffentlich haben wir das auch erreicht. Das alles stammt wohl noch von der Lektion, die wir bei der ersten CD lernen mussten.
Nachdem man das neue Album herausgebracht hat, sagt man immer "das ist das beste!". Was denkt ihr heute über euren ersten beiden Veröffentlichungen?
Liam: "Murder By Means Of Existence" hört sich in meinen Augen wie eine komplett andere Band an. Ich habe sie neulich das erste mal seit langem angehört, und es gibt darin wirklich Elemente, die ich mag, aber ich denke nicht, dass es in die gleiche Richtung geht, die wir jetzt haben, und Mervs Gesang hört sich ganz anders an verglichen mit heute. Die "Desolation" mag ich immer noch, für mich hört es sich wie die erste richtige BURNING SKIES-Platte an.
Du hast in einem Interview gesagt, dass die Fans auf der letzten Tour teilweise so abgingen, dass du den Eindruck hattest, dass einige die Lieder schon vor der veröffentlichung gehabt haben. Das führt zu zwei Fragen.
Als erstes: Hältst du das Downloaden von MP3s immer noch für ein Problem, vor allem für euch?
Liam: Ich selber habe lieber eine CD in der Hand, mit dem Artwork und den Texten. Dieses gesamte Paket, nicht einfach ein paar mp3s auf meinem Computer. Ich lade auch Zeug runter, sicher, aber wenn ich etwas gut finde, kaufe ich es mir auch.
Und zum zweiten: offensichtlich hat es auch positive Aspekte (z.B. Leute, die auf neue Songs voll abgehen) - wie denkst du darüber?
Liam: So gesehen ist das gut für uns. Aber es geht da ja auch mehr um die Label, die kleinen Unabhängigen, die, wenn sie keine CDs verkaufen, nicht weiterhin Musik veröffentlichen können, und damit wäre der Underground nicht mehr so lebhaft.
Und könnte es dann nicht auch besser sein, erst ein paar Tage später nach der Veröffentlichung auf Tour zu gehen? So, dass nicht nur die bösen Downloader die Songs gut genug kennen, dass sie sie auch wirklich genießen können.
Liam: Wir werden früh genug zurück auf dem Kontinent sein. Wir wollten einfach auch eine Tour machen, bevor das Album herauskam, eine Art Präventivschlag so zu sagen.
Wie war die Tour dann letzten Endes? Ist irgend etwas Erwähnenswertes passiert? Wie ware die Leute?
Liam: WAR FROM A HARLOTS MOUTH sind absolut coole Leute, eine Band, mit der man großartig touren kann. Die Tour an sich war großartig, so ziemlich jede Nacht eine großartige Zuschauermenge. Ich denke, einige Tiefpunkte war wohl das Pflastern des Bodens mit Gesichtern in Münster, und dass wir sechsmal von der Polizei herausgezogen wurden.
Und gibt es noch konkrete Tourpläne? Wie sieht es mit Festivals aus?
Liam: wir werden im späten Sommer/im frühen Herbst zurück auf dem Festland sein. Das einzige, was bisher in Stein gemeißelt wurde ist eine Tour durch das UK mit DYING FETUS.
Vielen Dank für das Interview. Irgendwelche letzten Worte?
Liam: Vielen Dank für das Interview und hoffentlich bis später dieses Jahr. Cheers!
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