At The Soundawn - Red Square: We Come In Waves | |
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Review von Opa Steve vom 04.05.2008 (6042 mal gelesen) | |
Auf dem Bandfoto lachen die Fünf noch so vergnügt, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Der Sound hingegen ist düster, dynamisch, und melancholisch. Ohne Scheu werden superleise Passagen angetestet, so dass sich eine NEUROSIS-ähnliche Dynamik entwickelt. Hierdurch kommt das härtere Material, welches eigentlich gar nicht so hart ist, besonders kräftig rüber. Die Düsterkeit wird durch diverse Indie-Elemente aufgeklockert, wobei sie es für Metal-verwöhnte Ohren streckenweise arg auf die Spitze treiben (z.B. die Trompeteneinsätze beim Opener 'Slight Variations'). Überhaupt wäre die Musik durchaus Indie-Rock geeignet, wenn nicht der manisch depressive Gesang wäre, welcher stets schmerzlich brüllend einen Schatten auf die ansonsten sehr beruhigend anmutenden Riffs legt. Nur selten wird dieser Seelenschmerz durch ein paar cleane Vocals aufgelockert. Instrumental gibt man sich hingegen sehr verspielt, experimentiert mit vielen unterschiedlichen Sounds auf den Klampfen und benutzt diverse Effekte. Das Ergebnis geht streckenweise an die Schmerzgrenze (z.B. die leichten Dissonanzen in 'Phone Will'), ist aber durch die Variablilität immer noch im grünen Bereich. Das mit Abstand heavieste Stück ist 'Rain Falls', welches regelrechte verstörende Eruptionen für den Hörer bereithält. Metaller sollten hier einsteigen, während die sonstigen Prog/Indie-Einflüsse für Schubladenköpfe eher störend sein werden, für offene Musikliebhaber aber bereichernd. Kein wirklicher Metal, dennoch hart. Eine Spur mehr positive Ausstrahlung stände der Band noch gut zu Gesicht, damit der Sound für vielfältigere Lebenslagen alltagstauglich wird.
Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01 Slight Variations 02 Submerged 03 One Day Before 04 Phone Will 05 Sundown In Rome 06 Rain Falls 07 Frames Of you | Band Website: www.myspace.com/atthesoundawn Medium: CD Spieldauer: 28:58 Minuten VÖ: 25.04.2008 |
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