Aird Righ - The Crucifixtion.../Unmasked

Review von Opa Steve vom 11.03.2003 (5409 mal gelesen)
Aird Righ - The Crucifixtion.../Unmasked "Unmasked" ist das zweite Demo der 1996 gegründeten Band. Laut Bandhistorie wandelten Aird Righ eine Weile durch die Stile, bevor sie sich im deathlastigen Black Metal ansiedelten (s. hierzu auch die untenstehenden Bemerkungen zum älteren Demo).

Nachdem das erste Demo "The crucifixion of the damned" als ziemlich räudige Kellerproduktion daherkam, wurde beim Nachfolger etwas mehr Wert auf einen klareren Sound gelegt, wenn auch hier noch einiges zu verbessern ist. Das Material klingt etwas limitiert, und vor allem bei den sehr kalten Gitarren vermisse ich Druck und Umfang, was leider sehr auf Kosten der Agression geht, ohne die diese Musik nun mal nicht leben kann.

Im Songwriting versucht man sich am norwegischen Stil, kann aber klassische Metal-Elemente und Riffs nicht ganz ausklammern. Die düsteren Blast-Passagen wollen noch am Besten gefallen, aber leider gibt es immer wieder Dämpfer in Form von verkrampften Metal-Schülerband-Riffs, die einfach den Fluss immer wieder bremsen und so viel Hörspass nehmen (z.B. beim Opener "Night Of The Unrest").

Der Hörer, der sich durch solche songwriterischen Schwächen nicht abschrecken lässt, wird beim Nachfolger "3rd Emperor" mit einem Siebenbürgen-ähnlichen Stil belohnt. Ein klassischer Headbanger, durchsetzt mit mittelalterisch anmutenden Breaks und Passagen. Das Drumming klingt sehr locker, und durch den hörbaren Spielspass verzeiht man auch die eine oder andere Timingschwäche. Es ist wirklich schade, dass die gleiche Souveränität nicht auch bei den Gitarren zu spüren ist, wo man sich oftmals zu hektisch in simplen Melodien oder einfach Tonfolgen verliert. Die meisten sprichwörtlichen "3-Akkorde-Punkbands" bieten schon mehr Abwechselung als z.B. im unsäglichen "Ravenflight".

Nach einem netten instrumentalen Intermezzo bietet der Hochkönig den härtesten Song "My arcane comrade", der ausnahmslos gefallen kann. Ich bilde mir zwar ein, Teile des Songs bereits auf Emperors "Anthems..." gehört zu haben, aber durch den eigenen Stil bleibt der Song dennoch interessant.

Ich würde empfehlen, beim Geknüppel zu bleiben. Aufgrund des enthusiastischen und dennoch nicht aufdinglichem Drumming kommen diese Passagen einfach am Besten, und die Schwächen an den Gitarren fallen dort nicht mehr ins Gewicht. Das Vermögen, fesselnde Midtempo-Passagen zu entwerfen, fehlt einfach. Und selbst, wenn diese bereits vorgelegt wurden (das Demo wird von einer Running Wild Coverversion von "Under Jolly Roger" abgeschlossen), springt der Funke nicht so recht über.

"3rd Emperor" und das wirklich starke "My arcane comrade" reissen die Bewertung noch auf solide 6 Punkte, aber mehr ist leider nicht drin. Wer nicht anonym im Mittelmass gefangen sein will, muss seine Stärken erkennen und ausbauen, und Schwächen vermeiden. Bewerten wir also dieses Demo noch als "Orientierungsphase".

Ein paar Worte zum ebenfalls auf dieser CD enthaltenen Frühdemo "The crucifixion of the damned", auch wenn es nicht Bestandteil der Bewertung ist: der Sound ist leise, drucklos und flach. Persönlich gefällt mir die Gitarrenarbeit aber wesentlich besser als beim Nachfolger. Die Riffs sind energischer und kommen direkt auf den Punkt. Schade, dass der Sound einiges zunichte macht, denn das Material scheint einiges mehr Potential zu haben als das des neueren Nachfolgers.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
-= The Crucifixion Of The Damned =-
01. The Crucifixion Of The Damned
02. Aird Righ
03. Shadowgames
04. Stranger Of The Woods
05. Obscure Flames
-= Unmasked =-
06. Night Of Unrest
07. 3rd Emperor
08. Ravenflight
09. Nameless Dawn
10. My Arcane Comrade
11. Under Jolly Roger
Band Website: www.airdrigh.de
Medium: CD
Spieldauer: 56:10 Minuten
VÖ: 15.12.2001

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