Lykantropi - Tales To be Told

Review von Stormrider vom 18.12.2020 (7305 mal gelesen)
Lykantropi - Tales To be Told Braucht noch jemand einen Soundtrack für lange Herbst- oder Winterabende? Hier wollen sich die Schweden von LYKANTROPI mit ihrem dritten Album "Tales To Be Told" anbieten. Denn das Material versetzt den Hörer in eine melancholische und durchaus hippieske Stimmung, die sich am besten bei Kerzenschein und Wein entfaltet. Dabei darf man wahlweise feststellen, dass es sich um Folk handelt, der um Rockelemente angereichert wird. Oder aber man nennt es Rock, der durch Folkanteile ergänzt wird. Beides ist richtig, sodass der geneigte Leser oder Hörer schon jetzt erahnt, dass man auch Instrumente wie Flöten, Orgeln und den Wechsel aus männlichen und weiblichen Vocals goutieren muss, um mit dem Material etwas anfangen zu können.

Soweit so oft gehört, wie auch in Reviews als Referenz gelesen. Und leider ist es auch das, was über weite Strecken von "Tales To Be Told" hängenbleibt, nämlich die Tatsache, dass dieser Vintage- Classic- oder Folkrock größtenteils etwas sehr beliebig daherkommt. Dabei kann man LYKANTROPI nicht einmal nachsagen, dass sie zu sehr auf den Zug der bluesgetränkten Bands aufspringen wollen. Nein, sie sind dem 70er Folk viel näher als die vielen Vintage Blueser und setzen auch eher auf einen stärkeren psychedelischen Aspekt, als auf ein hartes Riffing. Aber ein wirklich hypnotischer Effekt, der will sich auch nach mehrmaligem Hören nicht einstellen. Das ist alles sauber gespielt, wie man es aus Skandinavien ja auch nicht anders kennt, aber dass es mich vom Hocker reißt, das passiert auch nicht. Dabei haben sie mit 'Kom Ta Mig Ut' und 'Världen Går Vidare' zwei lange Tracks in ihrer Landessprache auf "Tales To Be Told", die mich noch am ehesten abholen. Und das, obwohl ich davon kein Wort verstehe. Die Lyrics, die ich verstehe, die passen allerdings sehr gut zur Musik, setzen sie doch auf viel Mystik und Metaphern.

Am Ende der 40 Minuten hat man zwar nie das Gefühl, dass man seine Zeit unbedingt in ein anderes Album hätte investieren sollen, aber das Gefühl, man müsste das Album sogleich nochmal hören, das hatte ich persönlich auch nie. In der Tat eignet sich der Achttracker recht gut, um sich ein wenig der Dunkelheit und Melancholie hinzugeben und dabei einer Kerze oder ein paar Räucherstäbchen beim Abbrennen zuzusehen. Aber die ganz großen Emotionen, die sind es dann doch nicht.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Coming Your Way
02. Tales To Be Told
03. Mother Of Envy
04. Kom Ta Mig Ut
05. Spell On Me
06. Axis Of Margaret
07. Life On Hold
08. Världen Går Vidare
Band Website: www.facebook.com/lykantropiband
Medium: CD
Spieldauer: 40:30 Minuten
VÖ: 06.11.2020

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