Viper Solfa - Carving An Icon

Review von Zephir vom 26.03.2015 (4264 mal gelesen)
Viper Solfa - Carving An Icon Noch nie von VIPER SOLFA gehört? Die fünf aus Norwegen haben sich auch erst in jüngerer Vergangenheit formiert, "Carving An Icon" sei ihr Debüt benannt, Gothic-Power-Metal sei ihr Genre und ihr Label sei Massacre. Das sagt eigentlich schon so ziemlich alles über das, was nun folgt. Und um dem Ganzen noch eins draufzusetzen: Über die Hälfte der Band besteht aus Ex-TRAIL OF TEARS-Leuten - nämlich Sänger Ronny Thorsen, Bassist Endre Moe und Drummer Bjørn Dugstad Rønnow. Gitarre und Keyboard bedient Morfeus, der 2008 bis 2012 Live-Gitarrist bei MAYHEM war, und als weibliche Goldkehle singt noch eine Dame namens Miriam Renvåg.

Nun habe ich mich anfangs ein wenig vor dem üblichen niedlichen Soprano-Gepiepse gefürchtet, das traditionell die Gothic-Metal-Sparte beseelt, und so ganz unbegründet war die Furcht denn auch nicht. "Carving An Icon" ist eine durchaus powervolle Mischung aus Dark-, Death- und Gothic Metal mit einem Einschlag von moderner Experimentierfreude. Es wäre insgesamt alles ziemlich true, die etwas blutarme Stimme der dämonischen Frau Renvåg zieht zuweilen schöne rockröhrige Hooks über die rasenden Blastbeats. Aber sie ist eben etwas matt gefärbt, Säusel-Passagen wie am Ende von 'Funeral Of Kings' hätte man sich meiner Meinung nach lieber gespart. Und es ist gut, dass Ronny Thorsen hier und da kräftig mitgrowlt.

Das Riffing in 'Vulture Kingdom' groovt ziemlich, 'Call For Silence' steht dem zumindest hinsichtlich der Instrumentierung in nichts nach. Aber die weiblichen Vocals sind der Wucht der Musik einfach nicht gewachsen und gehen hier völlig unter. Schade, denn ansonsten hat der Track mit dem etwas verbrauchten Namen einiges an Klanggewalt zu bieten. 'War Of Zion' ist, auch wenn der Titel es sich nicht anmerken lässt, eine extrem moderne Nummer mit vielen vertrackten Spielereien und mein persönliches Highlight des Albums, gleichwohl der Frauengesang mir nicht zusagt. Überhaupt kommt es mir von Song zu Song mehr und mehr so vor, als käme ich mit dem Album allein deswegen nicht so gut zurecht, weil das Female-Fronted-Klischee hier irgendwie nicht passt: Alles ist stimmig, außer dieser Stimme. Am Ende hat sie so an meinen Nerven gezerrt, dass ich über das Ende des Albums froh war - und das ist schade bei der ansonsten ganz gelungenen Mucke.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Deranged
02. Funeral Of Kings
03. Carving An Icon
04. The Toxic Thousands
05. Vulture Kingdom
06. Call For Silence
07. War Of Zion
08. The Viper Legion
09. Whispers And Storms
10. Shahanshah
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 52:42 Minuten
VÖ: 20.02.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten