Aphonic Threnody - When Death Comes | |
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Review von Zephir vom 17.01.2015 (5672 mal gelesen) | |
Der Name APHONIC THRENODY ruft vermutlich nur wenige zu verständigem Nicken auf. Die international gemischte Combo, die sich im Jahre 2012 formiert und dem Funeral Doom verschrieben hat, brachte im Herbst 2014 ihr erstes Album heraus, und dies zunächst nur digital – dem schob das tschechische Label Doomentia Records dann aber doch noch eine Silberplatte hinterher. Wesentlich populärer wird das die Band, deren Namen man mehrfach lesen muss, um ihn am Ende doch falsch auszusprechen und zu übersetzen, auch nicht machen: Begräbnismucke ist einfach nur für Eingeweihte. Zunächst verlangt der Bandname APHONIC THRENODY eindringlich nach einer Erklärung: "Stimmloses Klagelied" oder auch "Tonloses Klagelied" könnte man es nennen. Die Threnodie war einst im antiken Griechenland eine rituelle Totenklage, und themengemäß haben die Doomer auch auf ihrem ersten Album zu klagen, das als Coverart einen verwesenden Tierkadaver und als Titel die Allerweltsphrase "When Death Comes" trägt. Je nun!, Allerweltsmusik ist es nicht. Man fährt naturgemäß eher tempolimitiert und niederfrequent vor. Es wird tief gegrowlt und heiser gekrächzt, aber schon im ersten Track auch elegisch clean gesungen. Verantwortlicher für die Stimme der Stimmlosen ist der Italiener Roberto Mura, der gemeinsam mit Landsmann und Drummer Marco Z. auch bei den Black Metallern LOCUS MORTIS aktiv ist. 'The Ghost's Song' überzeugt mit einem schönen Gleichgewicht aus Schwere und hell seufzenden Gitarren-Hooks. Gitarrist und Bassist in Personalunion: Riccardo Veronese aus UK. Im Background hört man passenderweise eine Orgel den Begräbniszug dramatisch untermalen. Noch lyrischer ist der melodische Einsatz von Keyboards und Piano im episch überlangen 'Death Obsession', das im letzten Drittel zwischenzeitlich ein wenig an Tempo und Dramatik zulegt, um in todtraurig-romantischem Streicher-Klavier-Klimax zu kulminieren. (Als das Stück nach fast achtzehn Minuten zu Ende war, wünschte ich, es hätte eben erst begonnen.) Mit Ábel Libisch hat man übrigens einen echten Cellisten an Bord. Hinter dem Keyboard und dem Piano saß für die Aufnahme Kostas Panagiotou aus Belgien - leider nach dem Release aus der Band ausgestiegen. 'The Children’s Sleep' ist so ein bisschen die Doom-Ballade, zumindest zu Beginn und in den Schlusstakten, in der die Gitarre sogar mal akustisch zum Einsatz kommt. Definitiv ist der Vorletzte der fünf Tracks einer der Ungewöhnlichsten, in dem sich Roberto Mura zwischenzeitlich zu für das Genre ungewöhnlich grellen, heiseren Intonationen hinreißen lässt. Natürlich kann man sich Gedanken machen, wie viel Neues APHONIC THRENODY den Friedhofswelten des Doom hinzuzufügen haben. Die ungewöhnlichen Arrangements verleihen der Sache durchaus einen Hauch des Modernen, auch des Elegischen. Ganz innovativer Doom ist es wohl nicht, ganz klassischer aber auch nicht – sieben Punkte für das interessante Debüt, dessen Musik auf jeden Fall mehr hergibt als der Albumtitel. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Ghost's Song 02. Death Obsession 03. Dementia 04. The Children's Sleep 05. Our Way To The Ground | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 62:48 Minuten VÖ: 19.12.2014 |
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